Es gibt viele Gründe dafür ein Unternehmen, Produkt oder Service umzubenennen – es steckt aber auch ein gewisses Risiko dahinter. Wir haben euch hier eine ganze Reihe an Namensänderungen aus der Tech-Welt herausgesucht und zeigen euch, wie diese hießen, „bevor sie cool waren“.
Oft ist ein neuer Firmen- oder Produktname auch eine Änderung für den eingeschlagenen Weg. Dabei kann sich der Name eines Unternehmens, Dienstes oder Programms aus verschiedenen Gründen ändern.
Teilweise sind junge Firmen dazu gezwungen, sich einen neuen Namen zu suchen, da auf dem internationalen Markt bereits eine andere Firma mit ähnlichem Namen existiert. Manchmal war der erste Name auch einfach eine Schnapsidee. Wenn Unternehmen fusionieren, gibt es häufig eine Anpassung oder einen völlig neuen Namen. Und hin und wieder kommt eine Namensänderung auch erst nach viele Jahren, da sich der Fokus der Firma verändert hat und der alte Name nicht mehr zur neuen Ausrichtung passt.
Eine bisher noch kontrovers diskutierte Namensänderung: Mit der Übernahme von „Twitter“ durch Elon Musk, kam auch eine Namenänderung. Die Mikroblogging-Plattform heißt nun einfach „X“. Doch der einzelne Buchstabe stiftet Verwirrung und der etablierte Name „Twitter“ ist für viele noch aussagekräftiger. Aus diesem Grund liest man bei den meisten Medienberichten auch weiterhin ein „X (ehemals Twitter)“.
BackRub
Page und Brin entwickelten 1996 eine Suchmaschine, die Ergebnisse nicht nach Häufigkeit eines Wortes, sondern nach einem PageRank sortiert. Wichtig waren hier vor allem Backlinks (dt. Rückverweise). Scherzend benannten sie die Webseite „BackRub“ (dt. Rückenmassage). 1998 nannten sie das Projekt in „Google“ um, eine Abwandlung der Zahl Googol, die für eine 1 mit 100 Nullen steht (zehn Sexdezilliarden).
AuctionWeb
„AuctionWeb“ war 1995 ein kleiner Teil von Pierre Omidyars Webseite. Neben der Online-Auktionsplattform, gab es Informationen zum Ebola-Virus und weiteres auf „ebay.com“. Die Medien nannten jedoch den Auktions-Teil einfach „eBay“, sodass Omidyar 1997 den Namen „AuctionWeb“ fallen ließ und eBay alleinig zur Online-Auktionsplattform umfunktionierte.
Burbn
„Burbn“ sollte eigentlich ein Bewertungsdienst und Check-In-App für Hotels und andere Reiseziele werden. Da die App sich aber nicht stark genug von der Konkurrenz unterschied, entschieden sich die Entwickler, Kevin Systrom und Mike Krieger, komplett auf die Foto-Sharing-Funktion zu konzentrieren und benannten die App in „Instagram“ um.
Phoenix / Firebird
Der beliebte Browser „Firefox“ musste seinen Namen gleich zweimal ändern. Mit dem ursprünglich Namen „Phoenix“ war der BIOS-Hersteller „Phoenix Technologies“ nicht einverstanden, daraufhin wurde der Browser in „Firebird“ umgetauft, was wiederum der Open-Source-Datenbank mit gleichem Namen nicht gefallen hat.
Computing Tabulating Recording Company
1911 verschmolzen unter dem Namen „Computing Tabulating Recording Company“ gleich drei US-Unternehmen, die sich mit Lochkarten, Waagen und Uhren beschäftigten. Nachdem die Firma ihren Fokus auf die Herstellung von Maschinen für andere Unternehmen legte, benannte sie sich 1924 zu „International Business Machines Corporation“ oder kurz „IBM“ um.
Confinity & X.com
Der Palm-Dienst „Confinity“ für Bezahlmethoden und Kryptografie sowie der von Elon Musk gegründete Inernet-Finanzdiensleister „X.com“ starteten Ende 1999. Wenig später, im neuen Jahrtausend, fusionierten die beiden Dienste dann zum Bezahlfreund: „PayPal“.
Red Zac
Nach einer Unternehmenskooperation entschied sich die Euronics Deutschland eG dazu, die „Red Zac“-Filialen 2006 in „Euronics“ umzubennen. Der Hundekopf namens „Red Zac“ blieb auch nach der Umbenennung noch einige Jahre das Maskottchen. Österreichischen Leser dürften nun verwirrt sein, denn dort gibt es auch bis zum heutigen Tage noch „Red Zac“.
Bild + Ton
Die Handelsgesellschaft „Bild + Ton“ wurde 1962 in Hannover gegründet. 1967 schloß man sich mit mehreren europäischen Einkaufsverbänden zusammen und bildete die „Euroexpert-Gruppe“. Heutzutage sind die Elektrofachmärkte „Expert“ fast in ganz Europa bekannt.
Research in Motion
2013 war nicht das beste Jahr für „Research in Motion“. Damit man jeder gleich weiß, wofür die Firma eigentlich steht, hat man sich kurzerhand in sein berühmtestes Produkt umbenannt: „Blackberry“.
Jerry and David's Guide to the World Wide Web
Jerry Yang und David Filo bastelten Anfang 1994 mit ihrer Webseite „Jerry and David's Guide to the World Wide Web“ ein hierarchisch organisiertes Verzeichnis anderer Webseiten. Nur drei Monate später benannten sie das Projekt in den weit einfacheren Namen „Yahoo!“ um.
Horch AG
August Horch trennte sich nach Streitigkeiten mit dem Finanzvorstand von seinem ehemaligen Unternehmen „Horch AG“, damit hatte er aber gleichzeitig das Recht verloren, seinen Nachnamen erneut für eine ähnliche Firma zu nutzen. Seine Lösung? Den Namen zu horchen (also hören) umwandeln und ins Lateinische übersetzen: „Audi“.
S. S. Cars
Die beiden britischen Firmen „Standard“ und „Swallow“ taten sich zusammen und bildeten so den Automobilhersteller „SS“. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag jedoch eine andere Assoziation bei der Abkürzung nahe. Also entlieh man dem vorletzten Modell, dem „SS Jaguar 3½ Litre“, einfach den Wildkatzennamen und benannte seine Firma danach.
Quantum Computer Services
„Quantum Computer Services“ entwickelte Onlinedienste für verschiedene Plattformen. Zusammen mit Apple hatte Quantum den Dienst AppleLink entwickelt. Nachdem beide Firmen getrennte Wege gingen, nannte Qunatum den Dienst in „Amercia Online“ um, und kurz darauf auch die eigene Firma: „AOL“.
JAM Software
Bevor sie mit „Crash Bandicoot“, „Jak and Daxter“, „Uncharted“ und „The Last of Us“ zu einem von Sonys wichtigsten Entwicklerstudios wurden, hieß „Naughty Dog“ noch „JAM Software“.
Amazin‘ Software
Nachdem er Apple verlassen hat, gründete Trip Hawkins im April 1982 die Softwarefirma „Amazin‘ Software“. Viele Mitarbeiter waren von dem Namen nicht überzeugt. Hawkins wollte den Kunst-Aspekt von Spielen in den Vordergrund stellen. Nach einem Brainstorming der gesamten Firma benannte man die Firma im Oktober 1982 in „Electronic Arts“ (EA) um.
Acer Peripherals
„Acer Peripherals“ wurde 1984 als Tochterfirma von Acer gegründet. Um die Eigenständigkeit und das Unernehmensmotto „Bringing Enjoyment and Quality to Life“ (dt. Freude und Qualität ins Leben bringen) zu unterstreichen, nannte man sich in „BenQ“ um.
Multitech
„Acer“ hieß überigens erst 3 Jahre nach der Gründung der Tochterfirma selbst „Acer“. Seit der Gründung im Jahr 1976 bis zur Namensänderung 1987 war „Acer“ unter dem Namen „Multitech“ bekannt.
Ideal Radio
Das Unternehmen „Ideal Radio“ markierte Kopfhörer mit besonders hoher Qualität mit einem blauen Punkt. Nachdem dies bekannt wurde, verlangten Kunden nach „Blaupunkt“-Kopfhörern. Die Firma reagierte clever, benannte sich in „Blaupunkt“ um und nutze den blauen Punkt als Logo. Daraufhin hatten alle ihre Geräte das begehrte „Prüfzeichen“.
Tōkyō Tsūshin Kōgyō
Das übersetzt als „Tokioter Kommunikationsunternehmen“ bekannte Unternehmen suchte vor der internationalen Vermarktung nach einem einfachereren Namen. Man kombinierte das lateinische Wort für Klang, Sonus, mit dem englischen Wort für Fröhlich/Heiter, Sunny. Rausgekommen ist dabei: „Sony“.
XBMC
Mit dem „XBMC“ (Xbox Media Center) konnte man Microsofts erste Konsole zum waschechten Media-Center machen. Die Konsole ist mittlerweile veraltet und XBMC gab es schon länger für alle erdenklichen Betriebssysteme. Also benannte man sich nach 10 Jahren Entwicklung, mit Version 14.0 von „XBMC“, in „Kodi“ um.
(Relentless)
„Amazon“ hieß von Anfang an Amazon. Jeff Bezos, der Gründer des riesigen Onlineunternehmens, wollte es zuvor jedoch „Relentless“ (dt. unerbitterlich) nennen. Auch wenn mittlerweile andere Firmen den Namen nutzen, führt die URL „relentless.com“ auch bis heute zur US-Seite von Amazon.