Es ist halb drei, man kann nicht schlafen und entdeckt auf Arte den Filmklassiker „eXistenZ“. Computerspiele werden mit organischen Nabelschnüren über Anschlüsse im Rücken gestreamt und senden das Erlebte direkt ins Gehirn.Endlich scheint sich die immer absurdere Story aufzulösen, aber dann seid ihr selbst in einem Spiel gefangen. Spätestens dann denkt ihr „WTF?“
Filme wie „eXistenZ“ sollen den Zuschauer absichtlich verwirren. Aber andere Filme, sogar große und bekannte Hollywood-Produktionen, lassen den Zuschauer genauso verstört zurück. Zwar geben die Bilder für sich gesehen alle irgendeinen Sinn, aber im Zusammenhang verliert man irgendwo den Faden. Da gibt es Streifen, die schon im Titel andeuten sollen, dass der Produzent sich für intelligenter als seine Zuschauer hält. Ein gutes Beispiel ist „Prometheus“. Andere Filme versuchen gar nicht erst, den Betrachter einzubinden. Wer glaubt, er könne „Cloud Atlas“ seiner Oma erklären, hat den Film garantiert nicht verstanden.
Wir wollen euch hier eine Auswahl von Filmen zeigen, über die man nach dem Kino hervorragend diskutieren kann, ohne zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen.
Tank Girl
Im Jahr 2033 verwandelt ein Meteoriteneinschlag die Erde in eine Wüste. Wasser ist das wertvollste Handelsgut und es wird von Kesslee (Malcolm McDowell) verwaltet. In einem seiner Arbeitslager muss Rebecca / Tank Girl (Lori Petty) Zwangsarbeit verrichten und will fliehen. Dazu stiehlt sie einen Kampfpanzer. Auf der Flucht geraten sie an eine Gruppe Kängurumenschen, mit denen sie gegen das Wassermonopol kämpfen wollen. Zwischendurch sprengt sie noch „Rattengesicht“ (Iggy Pop) in einem Bordell in die Luft, bevor sie dann verhindert, dass Kesslee allen Sklaven das Wasser absaugt.
Auch wenn der Film rund 25 Millionen Dollar kostete und weltweit nur knapp 7 Millionen einspielte, lohnt er sich für Sammler schräger Machwerke.
Even Lambs Have Teeth
Katie and Sloan (Kirsten Prout, „Elektra“) wollen sich etwas Geld verdienen und dazu auf einer ländlichen Bio-Farm arbeiten. Dort angekommen werden sie betäubt und wachen angekettet in zwei Überseecontainern auf, die mitten im Wald stehen. Nach und nach werden sie dort von verschiedenen Männern missbraucht. Währenddessen beginnt Katies Onkel, ein FBI-Agent, zu ermitteln, weil etwas mit der Ankunftsnachricht nicht stimmte…
Aber auch die beiden Mädchen sind wehrhafter, als anfangs vermutet. Nachdem sie einen ihrer Bewacher überwältigt und durch einen Biss in den Hals getötet haben, beginnen sie mit einer Rachetour und dazu decken sie sich erstmal im örtlichen Baumarkt mit Waffen ein.
Themroc
Dieser Film von 1973 kommt mit wenigen Schauspielern aus. Michel Piccoli spielt den Anstreicher Themroc, der zusammen mit seiner Halbschwester noch bei seiner Mutter wohnt. Nachdem er wieder mal von seinem Chef beschimpft wurde, dreht er durch: Zuerst wird die Wohnungstür von innen zugemauert, dann reißt er die Wand zum Hof ein, wirft das Mobiliar raus und macht ein Feuer. Ab sofort spricht er nur noch grunzend, zieht nachts durchs Viertel und jagt Opfer, um sie zu fressen. Zwischendurch hat er Sex mit seiner Schwester und liefert sich Schlachten mit der Polizei.
Sein Verhalten ist anscheinend ansteckend, denn rundherum beginnen andere unbescholtene Bürger, seinem Beispiel zu folgen. Mehr und mehr Menschen in Paris verwandeln sich in Höhlenmenschen.
Swiss Army Man
Ein Schiffbrüchiger findet eine furzende Leiche (Daniel Radcliffe), die er benutzt, um von der Insel zu kommen. Danach schleppt er sie mit sich und freundet sich mit ihr an, weil der mittlerweile sprechende Tote ihm viele gute Tipps gibt. Am Ziel angekommen wird der Tod des „Swiss Army Man“ festgestellt, was der ehemals Schiffbrüchige aber nicht glaubt. Er schleppt den Körper zum Strand, wo er wieder lebendig wird.
Noch Fragen?
The Lobster – Hummer sind auch nur Menschen
In dieser Welt dürfen nur Paare frei in Städten herumlaufen und leben. Singles werden in einem Hotel am Meer versammelt, wo sie 45 Tage Zeit haben, einen Partner zu finden. Gelingt ihnen das nicht, werden sie in ein Tier verwandelt. David (Colin Farrell) wurde von seiner Frau verlassen und muss nun mit seinem Hund (seinem inzwischen verwandelten, erfolglosen Bruder) in das Hotel ziehen. Nach seiner Tierwahl befragt, wünscht er sich im Ernstfall in einen Hummer (Lobster) verwandelt zu werden. Und dann wird es nur immer schräger und schräger…
Das große Fressen
Vier wohlhabende Freunde sind des Lebens überdrüssig und so beschließen sie, sich zu Tode zu fressen. Sie stopfen also an einem Wochenende unentwegt Delikatessen in sich hinein und machen nur für Sexeskapaden Pausen.
Den Frauen wird die Situation aber schnell zuwider und sie verlassen die Villa. Gleichzeitig explodiert die Toilette, was auch nicht gerade zu einer Verbesserung der Situation beiträgt. Einer der Freunde will abreisen, aber er erfriert in seinem Oldtimer sitzend. Nicht viel später stirbt ein anderer an seinen Blähungen. Am Ende haben sie ihr Ziel erreicht und den Zuschauern für einige Zeit den Appetit verdorben.
Prometheus – Dunkle Zeichen
Der Film „Prometheus – Dunkle Zeichen“ spielt im „Alien-Universum“. Ein Raumschiff soll auf einem fremden Planeten klären, ob er der Ursprung der Menschheit ist. Fast jeder Kritiker fand den Film gleichzeitig flach und sehenswert – was für sich genommen schon ein merkwürdiges Urteil ist. Die Bilder sind unbestritten beeindruckend, die Schauspieler gut, aber die Story eben eigentlich nicht vorhanden. Ständig gibt es Ausgangssituationen, die man auch ganz anders betrachten und danach handeln könnte. So scheint es, als hätten die Charaktere ihr Handeln selbst nicht verstanden – und der Zuschauer noch viel weniger.
Texas - Doc Snyder hält die Welt in Atem
Ein Mann mit wirren Haaren sitzt in einem blauen Anzug und Schuhen mit Plateausohlen an einem Feuer und liest ein Wendy-Heft. In diesem Moment hat schon die Hälfte der Zuschauer das Kino verlassen und verzichtet auf Helge Schneiders Meisterwerk „Texas - Doc Snyder hält die Welt in Atem“. Nach 30 Jahren kehrt Doc Snyder in die Stadt Texas zurück, um sich von seiner Mutter (Andreas Kunze) die Wäsche waschen zu lassen. Nach ein paar Schießereien und dem Tod der Mutter durch Schnaps, der aus ihren alten Latschen gebrannt wurde, ist Doc Snyder ganz allein und reitet weiter. Am Ende taucht Kommissar 00 Schneider auf, überfährt den Doc und behauptet, es gäbe ihn gar nicht. Alles klar?
Interstellar
Eine Schwereanomalie in einem Kinderzimmer verursacht Spuren im Staub, deren Anordnung einen ehemaligen Astronauten zu einer versteckten NASA-Basis führen. Dort werden Experimente mit einem Wurmloch in der Nähe des Saturn gemacht. Der Astronaut lässt sich ins All schicken. Und dann wird es seltsam. Es geht um Zeitverschiebungen, Quanteneffekte, schwarze Löcher und viel Drama. Am Ende versteht kaum noch einer, wer wem warum Botschaften schicken konnte und was „Interstellar“ eigentlich wirklich zu bedeuten hatte.
Alles von David Lynch
Du sammelst schräge Filmerlebnisse und bist ein großer Fan von David Lynch? Hier eine Aufgabe: Erkläre deinen David-Lynch-Lieblingsfilm deiner Mutter in fünf Sätzen so, dass sie ihn versteht!
„Also da ist diese junge Frau, die überlebt als Einzige einen Unfall auf einer Straße namens Mulholland Drive und so heißt auch der Film. Und sie ist verwirrt und weiß nicht, wer sie ist. Und dann lernt sie diese andere Frau kennen und die beiden finden in einer Tasche Geld, einen Schlüssel und den Straßennamen Mulholland Drive. Und dann… ach guck ihn einfach mal an. Das kann man nicht erklären.“
Ja genau – und verstehen kann man das auch nicht.
Der letzte Tango in Paris
Marlon Brando spielt in „Der letzte Tango in Paris“ einen alternden Amerikaner, der in Paris eine junge Französin kennenlernt und sich mit ihr in einer heruntergekommenen Wohnung zu anlasslosem Sex trifft. Hauptregel: Man darf sich gegenseitig nichts von seinem Leben erzählen. Am Ende erschießt sie ihn und leugnet ihn zu kennen. Geschätzte 80 Prozent aller Kinobesucher wollten damals Maria Schneider nackt sehen. Den Rest interessierte, was wohl aus Marlon Brando geworden war, dessen Karriere ihren Höhepunkt schon lange hinter sich hatte.
Science of Sleep – Anleitung zum Träumen
In „Science of Sleep – Anleitung zum Träumen“ kommt Stéphane aus Mexiko nach Paris, wo er seine Nachbarin Stéphanie kennenlernt. Da er schon immer Probleme hatte, Traum und Realität auseinanderzuhalten, verstrickt er sich mit seiner Zuneigung immer mehr in seine geträumte Fernsehshow „Stéphane TV“.
Zwar nähern sich die beiden an, aber er weiß nicht, ob er sich ihre Gefühle nur einbildet, oder ob sie real sind. Am Ende reist er nach Mexiko zurück und hinterlässt ein verwirrtes Publikum.
The Matrix Revolutions
Der dritte Teil der Matrix-Reihe trägt den Namen „The Matrix Revolutions“. Er soll die sowieso schon leicht konfuse Geschichte um Neo, Morpheus, Trinity und die Matrix abschließen. Neo ist irgendwo zwischen der Matrix und der Realität – auf der Suche nach Erklärungen, Antworten und Wahrheit.
Im ersten Teil haben wir noch gelernt, dass die Matrix eine Kunstwelt für schlafende Menschen ist, die als Batterien gehalten werden. Jetzt erfahren wir, dass es eine Maschinengesellschaft gibt, die Partys veranstaltet, Sex hat und Kuchen isst. Smith vervielfältigt sich und jagt Neo auf eigene Faust, der zwischendurch dem „Architekten“ begegnet und erfährt, dass alles sich immer und immer erneut wiederholt. Am Ende wird die Matrix neu gestartet, der Architekt und das Orakel treffen sich im Park und alles geht von vorne los – glaube ich…
Oldboy
Ein Mann wird entführt, 15 Jahre ohne Erklärung oder Kontakt in ein Zimmer gesperrt und dann plötzlich freigelassen. Er begibt sich auf die Suche nach dem Restaurant, das die Teigtaschen herstellt, die er jeden Tag zu essen bekam. Das führt ihn zu seinem Gefängnis zurück, wo er allerdings auch keine Erklärung für die letzten 15 Jahre bekommt.
Am Ende des Films stellt sich heraus, dass alles von einem alten Feind genau so geplant war. Unter anderem hat er den Gefangenen dazu gebracht, nach der Flucht mit seiner eigenen Tochter zu schlafen – als Rache für etwas, das in seiner Kindheit passierte und zum Selbstmord eines Mädchens führte. „Oldboy“ wurde in Südkorea gedreht und 10 Jahre später in den USA noch einmal neu aufgelegt. Das Remake ist eher noch unverständlicher.
Solaris
„Solaris“ ist auf jeden Fall sehenswert – in der 1972er-Verfilmung von Andrei Tarkowski. Tolle Bilder, schöne Ideen, sehr gute Musik. Aber trotzdem völlig unverständlich. Das hat allerdings auch mit dem Thema zu tun: Der Psychologe Kris Kelvin soll bei der Erkundung des Planeten Solaris helfen. Auf der Orbit-Raumstation angekommen, stellt er seltsame Dinge fest. Unter anderem trifft er dort auf seine Frau, die vor einiger Zeit Selbstmord beging. Auch dort stirbt sie immer wieder – und kehrt zurück. Mit der Zeit wird klar, dass es auf dem Planeten irgendetwas gibt, dass menschliche Erinnerungen zum Leben erwecken kann. Am Ende trifft Kelvin auf einer Insel des Planeten seinen Vater, in einer perfekten Kopie seines Elternhauses.
Donnie Darko
„Donnie Darko“ ist der Name eines 16-jährigen Schülers, der ein paar psychische Probleme hat und deswegen auch Medikamente nimmt. Die sorgen bei ihm für immer merkwürdigere Wahrnehmungen. Unter anderem trifft er einen toten Mann in einem gruseligen Hasenkostüm, der ihm den Untergang der Welt in 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden prophezeit.
Für den Film gibt es eine „offizielle Deutung“ des Regisseurs, der allerdings auch genauso gut jede andere Deutung akzeptiert. Die offizielle Seite zum Film existiert leider nur noch im Onlinearchiv.
Inception
In „Inception“ spielen die Figuren mit ihrem und dem Verstand anderer. Da ist es nur logisch, dass irgendwann auch der Verstand des Publikums auf der Strecke bleibt. Um zu erkennen, ob man sich im eigenen oder dem Gehirn einer zweiten Person befindet – und wie tief – hat jeder seine Tricks. Und so diskutieren Fans heute noch darüber, wie sich der Kreisel gedreht hat, um daran festzumachen, wie real das Gesehene war. Leute, nichts davon war real. Das war ein Film!
Naked Lunch
Der Film „Naked Lunch“ ist eines der bekanntesten Werke des Regisseurs David Cronenberg, der für seine schrägen Themen bekannt ist. Peter Weller (RoboCop) spielt darin einen Mann, der auf der Flucht ist, weil er beim Wilhelm-Tell-Spiel versehentlich seine Frau erschossen hat. Während er seine Erlebnisse auf insektoiden Schreibmaschinen niederschreibt, trifft er seltsame Gestalten und Monster, mit denen er sich unterhält.
eXistenZ
Auch „eXistenZ“ stammt von David Cronenberg. Jude Law und Jennifer Jason Leigh sind dort in eine Geschichte um die Designerin eines VR-Spiels verwickelt, in dem es organische Spielkonsolen und nabelartige Anschlüsse am Rücken gibt. Auch am Ende weiß man nicht, ob sich die Protagonisten nun in einem Spiel befinden oder soeben eines beendet haben.
Brazil
Sam Lowry hat einen kleinen Fehler gemacht, der große Auswirkungen hat. Durch einen Druckfehler wird Archibald Buttle verhaftet und gefoltert, obwohl es eigentlich Archibald Tuttle (Robert De Niro) treffen sollte, den terroristischen Heizungsinstallateur. Letztlich landet auch Sam auf dem Stuhl des Folterers und verliert den Verstand – oder wird er doch befreit?
Zardoz
Im Jahr 2293 leben die Reichen unsterblich hinter Schutzkuppeln und draußen treiben sich die Wilden herum, die von einem fliegenden Kopf manipuliert werden. Sean Connery rennt hier in einer roten Windel mit Hosenträgern in langen Stiefeln herum und erschießt Leute. Durch einen Trick schleicht er sich in die Kuppel ein und zeigt den Unsterblichen, dass sie doch nicht so unsterblich sind. Lösung: Das war alles geplant und der Name „Zardoz“ stammt vom „Wizard of Oz“!
Being John Malkovich
In „Being John Malkovich“ geht es genau darum: John Malkovich zu sein. Craig Schwartz (John Cusack) findet eine kleine Tür, durch die er 15 Minuten in den Kopf von John Malkovich kriechen kann. Diesen irren Trip vermietet er nun an Fremde – bis Malkovich selbst in seinen eigenen Kopf kriecht. Danach wird es nur noch verrückter…
Un Chien Andalou – Ein andalusischer Hund
„Un Chien Andalou“ soll verwirren. Insofern ist es gar nicht schlimm, wenn ihr diesen Film nicht versteht. Das tut keiner, der ehrlich ist. Der deutsche Titel „Ein andalusischer Hund“ macht diesen Kurzfilm von 1929 auch nicht verständlicher. Das Drehbuch stammt von Salvador Dalí und Luis Buñuel und der Streifen gilt als Meilenstein des surrealistischen Films.
2001: Odyssee im Weltraum
Es beginnt mit Urmenschen und endet im All. „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick bekam 1968 einen Oscar und obwohl der Film 50 Jahre auf dem Buckel hat, ist er immer noch sehenswert. Am Ende weiß keiner, welche Rolle der schwarze Monolith nun eigentlich spielt, der ganz offensichtlich immer schon Einfluss auf die Geschichte der Menschheit genommen hat.
Nekromantik
In Jörg Buttgereits Low-Budget-8mm-Horrorfilm „Nekromantik“, hatte „Manta“-Sternchen Beatrice Manowski ihren ersten Filmauftritt. Sie spielt darin Betty, eine junge Frau, die ihre Liebe zu Leichen entdeckt. Die erste bekommt sie durch ihren Freund Robert, der Tatortreiniger ist. Ihn verlässt sie wegen der Leiche, woraufhin Robert Selbstmord begeht… eine gute Gelegenheit für Betty.
Melancholia
In Lars von Triers Endzeitfilm „Melancholia“ spielt Kirsten Dunst die depressive Braut Justine. Ihr Hochzeitsfest auf einem Schloss verläuft katastrophal und zu allem Überfluss sieht es so aus, als würde die Hochzeitsreise auch ins Wasser fallen, denn der Planet Antares wird mit der Erde zusammenstoßen. Bis dahin gibt es jede Menge seltsamer Visionen, Streite und schräge Dialoge.
Boxing Helena
Davids Lynchs Tochter Jennifer hat sich viel von Papa abgeguckt. In „Boxing Helena“ entwickelt ein Chirurg eine Obsession für eine junge Frau, der er schließlich die Beine amputiert und sie als Gefangene hält. Als sie ihn würgt, entfernt er auch noch die Arme. Doch am Ende stellt sich alles als Traum heraus…
Liquid Sky
„Liquid Sky“ ist ein typischer „New-Wave-Film“. Unsichtbare Außerirdische landen in einem kleinen Raumschiff auf einem New Yorker Dach – auf der Suche nach Heroin. Dann sterben plötzlich Leute durch kristalline Pfeile, die sich beim Sex durch den Kopf bohren. Am Ende wird die heroinsüchtige Margaret durch Aliens entführt – WTF?!
Playtime
1967 kam Jacques Tatis Film „Playtime“ in die Kinos. In Deutschland unter dem Titel „Tatis herrliche Zeiten“. Finanziell war er eine Katastrophe, doch optisch ist er ein Meisterwerk. Von einer Handlung im eigentlichen Sinn kann nicht die Rede sein. Monsieur Hulot (Tati) sucht nach Monsieur Giffard, aber sie verpassen sich ständig. Also bewegt sich Hulot durch eine moderne Hochhauswüste. Modernismus-Kritik vom Feinsten, aber wenn der Film zu Ende ist, fragt sich jeder „Was habe ich mir da gerade angeguckt?“
Rubber
In „Rubber“ erwacht der Autoreifen Robert zum Leben, überrollt anfangs kleine Tiere und tötet später durch Telekinese. An der Autobahn trifft er eine junge Frau, die er im weiteren Verlauf des Films verfolgt. Leichen pflastern seinen Weg und während der ganzen Zeit wird die Handlung von einem Publikum mit Ferngläsern verfolgt. Dieses wird später mit einem Truthahn vergiftet. Ein appetitloser Zuschauer überlebt, aber der wird anschließend von einem Dreirad überfahren, als das der zerschossene Reifen Robert wiedergeboren wurde. Alles klar?
Uhrwerk Orange
Und noch ein verstörender Kubrick-Film: „A Clockwork Orange“ (deutscher Titel „Uhrwerk Orange“) beleuchtet die kriminelle Karriere des Psychopathen Alec und seiner „Droogs“ sowie den Versuch seiner „Heilung“ durch eine Therapie der Gewaltreizüberflutung. Als er „geheilt“ entlassen wird, suchen ihn all seine früheren Opfer heim. Daraufhin gilt das Experiment als gescheitert, aber Alec geht es gut: Seine Aversion gegen Sex und Gewalt ist überwunden.
Funfact: Den Namen der Band Heaven 17 konnte man das erste Mal in einer Plattenladen-Szene in diesem Film von 1971 sehen.
Sucker Punch
„Sucker Punch“ spielt in einer Irrenanstalt und endet in einem Bus. Dazwischen gibt es jede Menge Traumsequenzen von knapp bekleideten jungen Frauen, die im Krieg gegen Samurai, Drachen und Nazis kämpfen. Die dunkle Handlung gipfelt in einer Lobotomie sowie der Flucht einer Insassin mit dem Bus und hinterlässt ein reichlich verwirrtes Publikum.
Next
Las-Vegas-Bühnenzauberer Cris Johnson kann in „Next“ in die Zukunft sehen – aber nur die nächsten zwei Minuten und nur in seine Zukunft. Die einzige Ausnahme ist seine Begegnung mit einer jungen Frau, die er sehen kann, aber nicht weiß, wann sie stattfindet. Während er auf dieses Treffen wartet, wird er vom FBI gejagt, das ihn zur Hilfe im Kampf gegen Atom-Terroristen zwingen will. Er flieht, trifft die junge Frau und am Ende explodiert die Atombombe in Los Angeles. Doch dann war alles nur eine Zukunftsvision und er lässt sich vom FBI einsammeln…
Push
Dakota Fanning spielt in „Push“ die 13-jährige Cassie, eine Zukunftsseherin in Hong Kong, die sich mit dem telekinetisch begabten Nick und anderen übernatürlich Begabten zusammentut, um einer finsteren Organisation zu entkommen. Ein sehr verwirrendes Planspiel steuert letztlich auf ein Finale in einem unsichtbaren Hochhaus hin. Dort kommt es zu einem dramatischen Kampf, der für die Beteiligten nach einem Patt aussieht – bis Cassies Mutter im Flugzeug ein altes Foto sieht…
Das Haus am See
Wie der Titel schon sagt, geht es um ein „Haus am See“. Eine junge Frau zieht aus dem Haus aus und hinterlässt im Briefkasten eine Nachricht. Die wird auch gelesen – und beantwortet. Allerdings lebt der Empfänger des Briefes im Jahr 2004, während die junge Frau in 2006 lebt.
Trotzdem (WTF?!) funktioniert dieser Nachrichtenaustausch über die Zeit hinweg und die beiden fangen einen regen Briefwechsel an. Schließlich wollen sie sich treffen, aber der Mann kommt nicht – er wurde nämlich überfahren. Aber dann doch nicht, weil in einer der Nachrichten etwas von einem Unfall stand und er nachgeforscht hat. Im Jahr 2008 treffen sie sich dann endlich doch.
Déjà Vu
Denzel Washington spielt in „Déjà Vu“ einen Polizisten, der die Explosion einer Fähre in New Orleans untersucht. Eine FBI-Spezialeinheit spricht ihn an und macht ihn mit einer Technik vertraut, die ihm ermöglicht, 4 Tage und 6 Stunden in die Vergangenheit zu sehen. Der Täter wird gefasst, doch der Polizist will die Opfer retten, also schickt er eine Nachricht in die Vergangenheit. Schließlich reist er sogar selbst zurück. Am Ende hat er eine junge Frau gerettet, die er schon die ganze Zeit beobachtete und sie scheint sich an ihn zu erinnern, obwohl sie ihn noch nie gesehen hat – oder doch?