Die E-Mobilität ist für viele Kunden mehr Pflicht als Kür. Für die Umwelt mögen E-Autos eine gute Alternative sein, aber echte Fahrfreude braucht ein paar starke Pferde, jede Menge Zylinder und einen röhrenden Auspuff, oder? Auf keinen Fall! Mit den schnellsten E-Autos braucht kein PS-Fan Langeweile fürchten.
Was ein Verbrenner kann, können E-Autos schon lange. Im Hochleistungsbereich sind Elektromotoren daher auch keine solche Neuheit, wie der aktuelle Hochlauf im Pkw-Segment vermuten lassen könnte. Es gibt gleich einige Hersteller und Fahrzeuge, die zeigen, wie so ein Stromer auf der Straße abliefert. Hier sehr ihr, was die Speerspitze der Elektromobilität zu bieten hat.
Porsche Taycan Turbo S
Mit dem Taycan hat Porsche das Tor für E-Autos aus Stuttgart weit aufgestoßen. Der Erstling war und ist ein Erfolg, nach und nach werden weitere Modelle auf Elektroantrieb umgestellt, wohl sogar bis hin zum 911er. Mit der leistungsstärksten Version des Taycan fährt Porsche aber unter den schnellsten E-Autos überhaupt mit, wenn auch nicht ganz vorn. Auf 100 km/h beschleunigt der Porsche in 2,6 Sekunden, bei gut 260 km/h ist Schluss. Im Gegensatz zu manchen Hypercars mit Elektro-Antrieb aus dieser Liste ist das geradezu gemütlich. Aber Porsche hat nicht nur unter eigenem Namen die Finger mit im Spiel – auch bei den höheren Plätzen.
Nio EP9
Auch ein Chinese fährt bald bei den schnellsten E-Autos der Welt vorne mit. Der Nio Electric Performance 9, kurz EP9, wird noch entwickelt und soll es eines Tages auf 315 km/h bringen. Für die ersten 100 km/h braucht er nur 2,7 Sekunden. Werte, mit denen der schnittige Elektro-Bolide in diesem Vergleich nicht ganz vorne mitfahren kann – und die trotzdem praktisch nirgendwo auf der Welt abseits von ausgewiesenen Rennstrecken mal ausprobiert werden können. Trotzdem mehr als ein Achtungserfolg für den chinesischen Autobauer, der auch mit Wechselakkus für seine E-Autos von sich reden macht.
Tesla Model S
Obwohl aus Tesla inzwischen eigentlich ein Volumenhersteller geworden ist, der sich in mancher Hinsicht auf die Breite der Kunden konzentriert, lässt die Leistung der amerikanischen E-Autos noch immer kaum zu wünschen übrig. Die aktuelle Speerspitze von Tesla markiert dabei die Edel-Limousine Model S. In der Version Plaid mit absoluter Top-Ausstattung bringt die auch einen satten Leistungsschub mit, der laut Tesla für eine Top-Geschwindigkeit von über 320 km/h sorgt. Wirklich erstaunlich ist, was das Model S Plaid im Sprint auf 100 km/h leistet: 1,99 Sekunden reichen um ganz vorn mitzumischen.
Lotus Evija
Der Lotus Evija soll der nächste Schritt der britischen Marke im E-Auto-Geschäft werden. Die Serienreife ist noch in diesem Jahr zu erwarten, nachdem Lotus erst vor kurzem in den Markt für Elektroautos mit dem SUV Eletre eingestiegen ist. 400 km Reichweite soll der Elektro-Sportwagen mit einer 70-kWh-Batterie schaffen. Bei 320 km/h wird den Plänen von Lotus zufolge allerdings Schluss sein. Wem das noch zu langsam ist, muss weiter blättern.
Rimac Nevera
Der Rimac Nevera ist der Gradmesser der absoluten Spitzenklasse: Das vergleichsweise junge, kroatische Unternehmen zeigt, was echte Elektro-Power ist. Neben der Entwicklung von Batteriesystemen haben sich die Kroaten seit 2009 mit ihren leistungsstarken Stromern als Rimac Automobili einen Namen gemacht. Das aktuelle Modell Nevera bringt es auf 412 km/h in der Spitze. Von 0 auf 100 km/h schafft es das elektrische Supercar in nur 1,97 Sekunden. Dafür sorgen nicht bloß ein oder zwei E-Motoren, je ein Hochleistungsmotor sitzt an jedem Rad. Inzwischen bildet Rimac ein Joint Venture mit Bugatti, unter dessen Dach die Sportwagen der beiden Marken vereint sind. Größter Anteilseigner ist die Porsche AG, Rimac ist also längst unter den ganz Großen angekommen.
Pininfarina Battista
Unter den Top-Platzierten unter den Super-E-Autos wird die Luft dünn, die Unterschiede in der Leistung sind minimal oder wie in diesem Fall überhaupt nicht vorhanden. Denn technisch basiert der Battista der italienischen Designprofis von Pininfarina auf dem Nevera der Kroaten. Äußerlich erkennt man aber eine klassischere Handschrift, die auch der weit größeren Erfahrung zu verdanken sein dürfte. Der Nevera wirkt auf den ersten Blick deutlich jünger als die italienische Adaption.
Tesla Roadster
Mit dem ursprünglichen Roadster hat Tesla damals den ersten Schritt auf dem Weg zum Erfolg gewagt. Fans warten aktuell auf die seit Jahren versprochene Neuauflage. Aus dem Super-Sportwagen für zwei Personen soll eine Sport-Limousine für vier werden, die trotzdem ungeheure Leistung bringt. Mit einer Akkukapazität von 200 kWh und einer anvisierten Reichweite von rund 1.000 km pro Ladung hat man sich viel vorgenommen. Vor allem aber die sportlichen Eigenschaften sollen Kunden eines Tages überzeugen: Unter 2 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind das Ziel und eine Spitzengeschwindigkeit über 400 km/h. Wann wir Teslas Speerspitze endlich zu sehen bekommen, ist allerdings unklar. Seit zwei Jahren wird der Start immer wieder verschoben. Dass es in 2022 so weit sein wird, ist nicht gesagt. Bis dahin ist auch nicht sicher, ob Tesla die Konkurrenz wirklich schlagen kann.
Aspark Owl
Welches ist das beste E-Auto? Bei den Werten liegen die Top-Kandidaten so nah beieinander, dass es wie so oft letztlich eine Frage des Geschmacks ist. Auch der Aspark Owl – entwickelt in Japan, gebaut in Italien – fährt mit den anderen Supercars auf Augenhöhe. Er beschleunigt aus dem Stand in 1,9 Sekunden auf 100 km/h und kommt auf 400 km/h in der Spitze. Der futuristische Elektro-Sportwagen hat auf den ersten Blick einen Batmobil-Flair, der ihn von den anderen Wagen optisch abhebt. 50 Stück soll es nur geben, jeweils zum Preis von 2,5 Millionen Euro.