Spotify ist die klare Nummer eins beim Musikstreaming: 140 Millionen Nutzer hören über den Dienst pro Monat ihre Lieblingssongs. Doch noch immer fehlen einige wichtige Bands und Alben. Das hier sind aus unserer Sicht die größten Lücken.
Als Spotify begann gab es viele Interpreten und Labels, die nichts mit Musikstreaming zu tun haben wollten. Beliebte Künstler wie Adele und Taylor Swift befürchteten, dass die Portale ihre CD-Verkäufe und Downloads sinken lassen. Auch das Geschäftsmodell steht immer wieder in der Kritik, weil die Bands pro Stream nur wenig Geld bekommen. Doch mittlerweile sind die Anbieter wie Spotify und Apple Music so groß, dass sich fast alle Künstler der riesigen Nutzerzahlen nicht mehr entziehen können. Fast alle …
Jay-Z mit eigenem Streamingdienst
Jay-Z hat mit Tidal seinen eigenen Streamingdienst und verzichtet daher seit Neuestem auf Spotify. Auch wenn Tidal mit 850.000 nicht mal annähernd so viele Nutzer wie Spotify – und wohl auch kaum Chancen gegen den Platzhirsch hat.
Doch auch und vor allem deutsche Künstler sperren sich den Streamingdiensten noch immer aus, so wie …
Grönemeyer: Nur bei Apple Music
… Herbert Grönemeyer. Er hat sich in der Vergangenheit sehr kritisch über Musikstreaming-Diensten geäußert und daher keine Songs auf Spotify veröffentlicht. Bei der Spotify-Konkurrenz änderte sich seine Meinung jedoch. Auf Apple Music lassen sich Alben und Musikvideos von ihm streamen. Für diese Exklusivität wird Apple, auch wenn keine Details bekannt sind, wohl ziemlich tief in die Tasche gegriffen haben.
Für die nächste deutsche Band kommt nicht einmal ein solcher Exklusivdeal in Frage …
Die Ärzte: Strikt gegen Streaming
Die Ärzte sind auf keinem einzigen Streamingportal zu finden, weil sie deren Geschäftsmodell nicht unterstützen wollen. Sänger Farin Urlaub sagte in einem Interview „Wir waren für ein paar Tage auf Spotify, bis unsere Anwälte Einspruch erhoben haben. Es waren ungefähr 200.000 Abrufe. Und ein Jahr später kam die Abrechnung. Ich hätte es fast nicht bemerkt. (…) Ich glaube ungefähr 16 Cent. Und jetzt frage ich dich: Warum glaubst du, möchte ich als Musiker nicht auf Spotify sein?“ Diese Haltung vertritt er nicht nur bei seiner Hauptband, …
Farin Urlaub verzichtet auf Streaming
… denn Farin Urlaub tritt auch als Solokünstler und seinem Nebenprojekt Farin Urlaub Racing Team auf. In Anspielung auf die geringe Bezahlung meint er: „Wenn ich jemandem etwas schenken möchte, dann mache ich das persönlich.“ Na gut, Farin. Wir melden schon mal Interesse an einer Schenkung an.
Auch ein ehemaliges Genesis-Mitglied hat keinen Bock auf Spotify …
Peter Gabriel: Nur ein Album auf Spotify
Peter Gabriel hat mit „Live Blood“ nur ein einziges Album auf Spotify. Vor allem den Song „Sledgehammer“ des ehemaligen Genesis-Mitglieds werden Fans wohl vermissen. Der nächste Künstler hat sich wieder nur der Konkurrenz von Apple geöffnet …
Dr. Dre liebt Apple
Dass Dr. Dre seine Songs vor allem bei Apple Music veröffentlicht ist keine Überraschung, schließlich hat Apple sein Unternehmen „Beats“ gekauft und vertreibt nun seine beliebten Kopfhörer. Spotify zeigt er hingegen die kalte Schulter und bietet nur das Album „2001“ an.
Zurück zu den deutschen Interpreten …
Xavier Naidoo: Kein Album auf Spotify
Xavier Naidoo hat kein einziges Album auf Spotify veröffentlicht. In letzter Zeit ist der gottesfürchtige Schwurbelbarde durch die Nähe seiner Texte zu Verschwörungstheoretikern und Verfassungsfeinden, nun ja, aufgefallen. Der Song „Frei“ aus dem letzten Jahr ist zwar bei Spotify vorhanden, aber sein mit Doppel-Platin ausgezeichnetes Album „Alles kann besser werden“ sucht man vergeblich.
Und auch eine Gruppe von Kumpels aus Xaviers Heimat Mannheim verzichten auf Musikstreaming …
Söhne Mannheims ohne Spotify
Die Band verzichtet ebenfalls auf Spotify. Kein Söhne-Mannheims-Album wie zum Beispiel „Noiz“ ist verfügbar.
Der nächste Künstler ist in Deutschland eher unbekannt, aber in den USA eine feste Größe …
Garth Brooks: Der Country-Sänger aus den USA
Country-Musik ist bei uns wenig erfolgreich, in den USA ein Hit. Gareth Brooks erreichte in den 1990er Jahren große Popularität. Sein Album „Double Live“ von 1998 wurde zum erfolgreichsten Livealbum in den USA. 1998 erreichte Brooks drei Positionen an der Spitze der Billboard-Alben-Pop-Charts, was zuletzt Elton John gelungen war. Einfach mal reinhören geht bei Spotify: nicht.
Wenden wir uns dem Techno zu …
Westbam: Nur eine Platte auf Spotify
Techno-DJ Westbam, kurz für Westfalica Bambata, gilt als einer der Vordenker und Wegbereiter elektronischer Musik, und das weit über den deutschsprachigen Bereich hinaus. Er war Mitte der Achtzigerjahre in Berlin Mitgründer des erfolgreichsten deutschen Techno-Labels Low Spirit und Stammgast auf der Love Parade, für die er auch diverse Hymnen mitkomponierte. Abgesehen vom 2013er Album „Götterstraße“ sowie einer Handvoll Singles und Compilation-Tracks fehlt bei Spotify jedoch der umfangreiche Backkatalog von Westbam – unter anderen seine legendäre „Computerstaat“-Interpration.
Die aus Sicht einiger Mitglieder der GIGA-Redaktion wohl schmerzlichste Spotify-Auslassung auf der letzten Seite.
Pisse: Der Punker unter den Spotify-Lücken
Pisse ist eine deutschsprachige Punkband, die im Jahr 2012 in Hoyerswerda gegründet wurde – unter anderem von Stereo-Total-Mitglied Brezel Göring. Sie ist innerhalb der Punk-Szene deutschlandweit bekannt und wird vor allem für ihr Album „Mit Schinken durch die Menopause“ gefeiert. Der darauf enthaltene Titel „Scheiß DDR“ ist ein moderner Klassiker und seit einigen Wochen leider nicht mehr auf Spotify verfügbar. Dafür aber bei YouTube:
Wen haben wir vergessen? Welche Künstler und Alben fehlen euch bei Spotify? Schreibt es in die Kommentare.