Der technische Fortschritt bringt immer wieder neue Probleme mit sich – entfernt aber gleichzeitig auch alte. Wir haben für euch ein paar typische Probleme der 80er und 90er zusammengestellt, die heutige Kids gar nicht mehr verstehen. Wenn jetzt ein Bleistift und eine Musikkassette nebeneinander liegen, wissen nur noch „Oldies“, was das bedeutet.
Warum ist das Icon für den „Speichervorgang“ nach wie vor in zahlreichen Programmen eine Diskette – obwohl viele noch nie eine gesehen haben? Wer erinnert sich noch an Klick-Klack-Kugeln und weiß, wie man ein Wählscheibenschloss austrickst?
Wenn ihr euch noch an den VC20 erinnern könnt, mit echten Erbsenpistolen geschossen und im Telefonbuch gestanden habt, dann seid ihr echt alt. Woran man das noch erkennen kann, zeigt euch die GIGA-Reise in die Vergangenheit.
Bandsalat
Die Musikbänder blieben manchmal im Kassettenrekorder hängen. Dann musste man schnell ausschalten und hoffen, dass sie zu retten waren. Zuerst wurde dazu ein Bleistift in eins der Löcher geführt, um das Band aufzuwickeln. In schlimmen Fällen musste man die Kassette aufschrauben und das Band kleben.
Winzige Tupperdosen?
Wir schreiben das Jahr 1980. Digitalkameras gibt es noch nicht. Bilder werden auf Filmmaterial geknipst. Und die werden in kleinen Döschen geliefert, die Kids von heute als winzige Tupperdosen betrachten.
7 – 7 – 7 = R
Während die Kids heute zeigen, wie schnell sie mit zwei Daumen gleichzeitig tippen können, erinnern wir uns an ganz andere Zeiten: Wer weiß noch, welche Zahlentaste auf dem Handy man wie oft drücken muss, um den Buchstaben R zu schreiben? Antwort: Dreimal auf die Taste 7 tippen ergibt ein R!
Fernsehprogramm
Was gucken wir denn? Moment, ich schau mal eben in den TV-Guide. Früher hatten wir nur ein gedrucktes Fernsehprogramm. Gern auch als kostenlose Beilage zur Tageszeitung. Und die Regel lautete: Es wird nicht einfach rumgeswitcht! Erst wird ins Fernsehprogramm geguckt. Bei Oma hieß das Ding „Hörzu“.
Schwarz-Weiß-Fernseher
In den 70ern haben noch etwa 60 Prozent aller Menschen angegeben, gelegentlich schwarz-weiß zu träumen. Heute sind es angeblich nur noch 12 Prozent. Das ist darauf zurückzuführen, dass heute jeder einen Farbfernseher hat. Meine Eltern hatten noch so ein Ding – und ich war die Fernbedienung.
Filme entwickeln
Man wusste nicht, wie die Urlaubsfotos geworden sind, bevor der Film entwickelt war. Außerdem musste man sich mit so schweren Entscheidungen rumschlagen wie „hochglänzend oder seidenmatt“.
Film ausleihen
Sollen wir uns einen Film ausleihen? Nee, nicht bei Amazon. In der Videothek, ohne vorher reinschauen zu können. Und wenn man sie nicht am nächsten Tag zurückgebracht und vor allem zurückgespult hat, musste man Strafgebühren bezahlen.
Klingeltöne
Wenn heute eine Musik besonders künstlich und furchtbar ist, bezeichnen wir sie gern als „Klingelton-Musik“. Gleichzeitig kann heute jeder aus seinem Lieblingsstück einen Klingelton machen. Das war früher anders: Kostenlose Klingeltöne waren schwer zu kriegen, sie zu kaufen war teuer und oft genug gabs dabei Abzocker-Abos.
Akustikkoppler
Ja, man konnte schon früh Daten über die Telefonleitung übertragen. Dazu nutzte man Akustikkoppler. In die wurde der Hörer eingeklemmt und die Daten dann in Brummen und Rauschen umgesetzt, die am Ende zurückverwandelt wurden. Bei dem damaligen Tempo wäre eine durchschnittliche MP3-Datei ein paar Wochen unterwegs.
39 Jahre dauert der Download noch
Wo wir schon bei Dateiübertragungen sind: 180 MB downloaden? Bist Du verrückt? Ein Download von 180 MB konnte bei den damaligen Geschwindigkeiten schon mal 39 Jahre dauern. 4,6 KB/Sec war da schon schnell.
Kurbel mal runter!
Auch heute sagen Leute noch: Kurbel mal runter – obwohl es kaum noch Autos gibt, bei denen die Fenster gekurbelt werden müssen. Mann, das war lahm und anstrengend!
Anrufsperre
Anrufsperre in den 80ern? Ganz simpel: Einfach den Hörer daneben legen und eine 1 wählen, damit man das Freizeichen nicht hören muss.
Spiralkabel
Diese Dinger waren die Hölle: Sie sahen nur gut aus, bis man sie das erste Mal benutzte. Danach verdrehten und verknoteten sie sich so gnadenlos, dass man irgendwann ein neues Telefon kaufte.
Mausball
Computermäuse mit Bällen. Ständig waren die Bälle oder die Laufräder verschmutzt und mussten gereinigt werden – sonst bewegte sich der Zeiger nicht mehr. Es gab sogar spezielle Reinigungskits mit Filzbällen und Alkohol.
Computer ausschalten
Windows 95 konntet ihr runterfahren, aber den Computer musstet ihr danach selbst ausschalten. Wann das ohne Probleme möglich war, teilte euch das Betriebssystem freundlicherweise mit.
Adressbücher
Eure Oma hat vielleicht noch eins neben dem Telefon liegen, ansonsten benutzt heute niemand mehr Adressbücher mit Telefonnummern. Alles was ihr braucht, befindet sich in eurem Smartphone und damit automatisch auch im Internet … bei Google oder Apple.
Floppy Disk
Vor der Diskette, die den meisten nur als Speicher-Icon bekannt ist, gab es ja noch die „Floppy Disk“. Die sogenannte „Fünfeinviertel-Zoll-Diskette“ war weich (floppy) und konnte im besten Fall 1.200 KB speichern. Aufbewahrt wurde sie in einer Papiertasche. Oldie-Bonus: Die ganz Alten kennen noch das Format 8 Zoll, das etwa in Schreibcomputern verwendet wurde.
Tamagotchi
In den 90ern machten sich viele freiwillig zu Sklaven kleiner Schlüsselanhänger. Tamagotchi hieß der Trend aus Japan, bei dem man ein virtuelles Küken aufziehen und durch Zuwendung am Leben erhalten musste.
Klick-Klack-Kugeln
In den 70ern wollte jedes Kind diese Klick-Klack-Kugeln, um sich damit die Finger aufzuhauen, bis es endlich zufriedenstellend klackerte. In den USA wurden die Dinger bald darauf vom Markt genommen, weil sich Kinder damit verletzt hatten‚ Murica!
CD-Tasche
Man steigt in sein Auto ein und dann geht erst einmal die Suche los, welche CD man hören will. Die ganze Sammlung ist aus den Boxen genommen und in „CD-Taschen“ gesteckt worden und man blätterte sie durch, wie heutzutage den Katalog bei Netflix.
Antennen-Adapter zum Spielen
Die ersten elektronischen Spielkonsolen wurden über ein Antennenkabel mit dem Fernseher verbunden. Damit man nicht ständig hinten rumfummeln musste, kaufte man sich einen Antennen-Adapter. So konnte man wahlweise die Tagesschau gucken oder Pong spielen.
Discman
Zugegeben, es gibt sie heute noch, aber vermutlich nur für jene, die auch noch ein Tastenhandy haben. Der „Discman“ machte endlich die gute Musik auf den CDs auch transportabel. Aber jeder war froh, als er ihn einmotten und gegen einen MP3-Player eintauschen konnte.
Top Schlagertexthefte
Heute könnt ihr Songtexte auf dutzenden von „Lyrics-Seiten“ finden. Damals war das schon schwerer: Wer seinen Lieblingssong mitsingen wollte, musste ich am Kiosk ein „Top Schlagertextheft“ kaufen und hoffen, dass er darin zu finden war.
Echte Erbsenpistolen
Früher hatte jeder Junge eine Erbsenpistole. Gefüllt wurde sie mit echten Erbsen und dann konnte man losballern. Irgendwann kam jemand auf die Idee, dass das gefährlich ist und sie wurden verboten. Heute darf man nur noch kleine Plastikkugeln schießen, die man kaum spürt.
Spirograph
Jeder hat es zumindest einmal versucht: Der „Spirograph“ bestand aus verschiedenen Schablonen, die außen Zahnradprofile aufwiesen und innen Löcher hatten, in die man Stifte stecken konnte. Dann fuhr man so lange am Rand entlang, bis man spiralförmige Muster gezeichnet hatte… aufregend!
Zentrifugal-Bilder
Wo wir schon bei „Kunst“ sind: Manch einer kennt sie noch von Weihnachtsmärkten, diese Zentrifugen-Kunst-Geräte. Man spannte Papier ein, verteilte bunte Farben darauf und schloss den Deckel. Dann wurden sie schnell im Kreis gedreht und die Farbe verteilte sich. Fertig war die „Spin Art“.
Telefonbuch / Gelbe Seiten
Früher war jeder Inhaber eines Telefonanschlusses verpflichtet, sich ins Telefonbuch eintragen zu lassen. Heute nutzt diese Wälzer niemand mehr – trotzdem werden sie weiter produziert und verteilt.
Modem
Ohne Modem konnte man in den 80ern und 90ern nicht online gehen und kam nicht ins FidoNet oder zu AOL. Natürlich waren die guten Modems in Deutschland verboten und man riskierte, dass einem der Telefonanschluss gesperrt wurde. Ich kann heute noch am Verbindungston die Geschwindigkeit erkennen.
Fax-Modem-Weiche
ISDN war noch nicht überall verbreitet und man hatte einen analogen Telefonanschluss. Wollte man unter diesen Bedingungen telefonieren und Faxe empfangen, brauchte man eine „Fax-Weiche“. Die konnte erkennen, ob ein Anruf oder Fax reinkam und schaltete aufs richtige Gerät.
Cheat-Listen
Ohne eine anständige Cheat-Liste waren manche Spiele nicht zu schaffen. Jeder hatte so einen Zettel, um zum Beispiel GTA zu spielen.
Für jeden Zweck ein eigenes Gerät
Smartphones gab es nicht. Wer unterwegs Musik hören wollte, nahm extra einen „Discman“ oder einen MP3-Player mit.
BTX
Bildschirmtext (BTX) war nie wirklich das heiße Ding. Es gab spezielle Geräte, mit denen man ihn abrufen konnte. Später sogar Telefone, die ein BTX-Display hatten. Das Internet versetzte dem pixeligen Dienst endgültig den Todesstoß.
Landkarten und Routenplaner
Als es keine Navis gab und auch keine Karten im Smartphone, nutzte man auf Auto-Reisen entweder Landkarten zur Navigation, oder man druckte sich die Tour-Beschreibung eines Online-Routenplaners aus.
Furby
Furbys waren ein Spielzeug der Hölle. Sie plapperten vor sich hin und sangen Lieder – manchmal mitten in der Nacht. Wenn sie nicht richtig gepflegt wurden, konnten sie erkranken und lernten nicht richtig sprechen. Der beste Tag im Leben der Eltern war, wenn die Batterie den Geist aufgab.
Comic Sans MS
Die Schriftart Comic Sans MS wurde in den 90ern in so ziemlich jeder Einladung verwendet. Mittlerweile ist sie eine der meistgehassten Schriftarten der Welt.
Kassetten-Adapter
Im Autoradio Musik vom MP3-Player hören? Das ging nur mit einem Kassetten-Adapter. Der wurde in den Kassetten-Schlitz eingeschoben und mit dem Kopfhöreranschluss verbunden – schon konnte man der Musik über die Boxen genießen.
Hausantenne
Als das Fernsehprogramme noch nicht über Satelliten kam, hatte jedes Haus eine Hausantenne. Ohne sie gabs kein Fernsehen. Wer es trotzdem versuchen wollte, nahm eine Innenantenne.
Commodore VIC-20
In Deutschland hieß Commodores erster Heimcomputer VC20. Er war der Vorgänger des legendären C64 und konnte nicht besonders viel. Programme wurden auf „Datassetten“ gespeichert.
Telefonzellen
Früher gab es sie in jeder dritten Straße, heute sind sie überflüssig – die Telefonzellen.
Telefonkarten
Als es noch Telefonzellen gab, brauchte man zum Telefonieren entweder Kleingeld oder eben Telefonkarten. Die konnten in einige Apparate eingesteckt werden und hatten ein bestimmtes Guthaben. Schnell wurden daraus Sammelartikel.
Microsoft Encarta
Die Wikipedia gabs nicht, aber wer kein riesiges Lexikon im Bücherschrank hatte, konnte immerhin auf Microsoft Encarta zurückgreifen. Die multimediale Enzyklopädie wurde von 1993 bis 2009 vertrieben und entsprach einem 20-bändigen Lexikon.
Wählscheiben
Setzt ein Kind vor ein Telefon aus den 80ern und es kann niemanden anrufen. Wählscheiben wurden erst später durch Tastentelefone ersetzt.
Wählscheibenschloss
Damit wir mit den alten Telefonen keine teuren Ferngespräche führten, wurden sie mit einem Wählscheibenschloss gesichert. Wer clever war, hatte eine zweite Wählscheibe parat, denn die ließ sich nach wie vor leicht wechseln.
Wer ruft an?
Das Telefon klingelt und ihr habt keine Ahnung, wer euch anruft? Das war früher normal. Telefone mit Rufnummernanzeige gabs in Deutschland nur anfangs für ISDN und erst ab 1998 auch für analoge Anschlüsse.
Vor dem Spielen wird gepustet
Besitzer von Nintendo-Spielen kennen die Prozedur: Erst wird auf die Cartridge gepustet, sonst kann man nicht spielen.
Knallpatronen & Knallstreifen
Wer diese Munition für Spielzeugpistolen kennt, erinnert sich beim Anblick dieser Bilder auch sofort an den dazugehörigen Geruch.
Prilblumen
1972 wurde sie entwickelt und klebte bis 1984 auf jeder Flasche mit dem Spülmittel Pril – die Prilblume. Sie zierte viele Küchen und Autos und gilt als das „Symbol der 1970er Jahre“.
Rechenschieber
Mit so einem Gerät lernte man in der Schule zu rechnen, bevor es Taschenrechner gab. Sie konnten sehr komplexe Berechnungen durchführen – wenn man verstanden hat, wie sie funktionieren.