Rückzieher! Showkampf Musk vs Zuckerberg fällt wohl aus

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wollte mit seiner Organisation Internet.org den weltweiten Internetzugang mit Satelliten verbessern. Den ersten sollte Musks Firma SpaceX in den Orbit bringen – doch die Rakete explodierte beim Start. Zuckerberg äußerte sich anschließend, er sei tief enttäuscht, dass SpaceX einen seiner Satelliten verloren habe (Quelle: CNBC). Erst 2 Jahre später entschuldigte sich Musk öffentlich dafür.

Der Beef startet mit einem teuren Fail, daher: Beef-Level 2/10.

Die heutigen Diskussionen über KI und ihren Einfluss auf unser Leben ist nicht neu, schon 2017 kam das Thema auf. Zuckerberg kritisierte Musk in einem Facebook-Live-Video als „ziemlich unverantwortlich“, weil dieser vor Weltuntergangs-Szenarien gewarnt hatte, sollte KI zu mächtig werden (Quelle: Axios).

Noch nicht sehr persönlich: Beef-Level 2/10.

Elon Musk, schon damals eifriger Twitter-User, verrät, er habe mit Zuckerberg darüber gesprochen – und war offenbar nicht beeindruckt von dessen Wissen über KI. „Sein Verständnis über dieses Thema ist beschränkt“, twittert er.

Ein erster Körpertreffer, Beef-Level steigt auf 3/10.

Nachdem Facebook und Zuckerberg 2018 durch den Cambridge-Analytica-Skandal stark unter Druck gerieten, ließ Musk es sich nicht nehmen, die Facebook-Seiten seiner Unternehmen Tesla und SpaceX zu löschen und per Tweet klarzustellen, dass er auf Facebook auch keine Werbung schaltet – Zuckerberg also kein Geld mit ihm verdient.

Facebook-Seiten löschen – meh. Beef-Level sinkt wieder auf 2/10.

Zuckerberg geriet im Laufe der Zeit immer stärker unter Druck. Der Einfluss, den er mit seinen Diensten Facebook, Instagram und WhatsApp auf Milliarden Menschen hat, lässt Kritiker wie Sacha Baron Cohen laut nach einer Beschränkung seiner Macht rufen. Musk stimmt in die Kritik ein, fordert das Ende von Facebook und nennt es „lame“.

Harter Call, Musk steigert den Beef-Level auf 4/10.

Nachdem Anhänger von Donald Trump am 6. Januar das US-Kapitol stürmen, teilt Musk ein Meme, das eine direkte Verbindung herstellt zu dem als digitales College-Jahrbuch gestartetem Facebook. Abwegig ist der Gedanke nicht, denn die Facebook-Algorithmen haben über Jahre die Verbreitung von Falschinformationen begünstigt. Trump hat das effektiv genutzt, um seine Anhänger zu mobilisieren.

Facebook eine Mitschuld geben an einer der dunkelsten Stunden der US-Geschichte, ist heftig. Der Beef-Level steigt auf 5/10.

Der Einfluss von Zuckerberg auf Milliarden Menschen bleibt Musk ein Dorn im Auge. Bei einem TED-Talk nennt er ihn “Mark Zuckerberg XIV“, eine nicht gerade subtile Anspielung auf König Ludwig XIV., den schillernden König Frankreichs, dessen Regentschaft von 1643 bis 1715 als Inbegriff des europäischen Absolutismus gilt.

Ein sehr barocker Diss, so langsam wird’s persönlich. Beef-Level 6/10.

Rund um Elon Musks Übernahme von Twitter gibt es immer wieder Diskussionen über den negativen Einfluss, den solche Massen-Medien auf die Menschen ausüben. Musk erkennt an, dass Twitter die Menschen wütend macht – allerdings nicht ohne einen Seitenhieb auf Zuckerbergs Instagram auszuteilen. Die Plattform mache Menschen „depressiv“. An diesem Vorwurf ist was dran, Instagram steht seit Jahren in der Kritik, ein gefährliches Selbstbild vor allem bei Jugendlichen zu fördern.

Die Kritik ist nicht neu, Beef-Level sinkt auf 5/10.

Weil Twitter die von Musk genervten Werbekunden wegrennen, sieht Zuckerberg die Chance, dem Konkurrenten den Knockout zu versetzen – mit einer „vernünftig geführten“ Alternative, wie The Verge einen hochrangigen Facebook-Manager zitiert. Die App, Codename P92, soll ein dezentraler Kurznachrichtendienst sein, der Activity Hub und Fediverse unterstützt, ähnlich wie Mastodon (Quelle: Platformer).

Nach vielen Musk-Sticheleien kontert Zuckerberg auf Business-Ebene. Beef-Level 5/10.

Als der damalige Twitter-Manager Foad Dabiri postet, dass WhatsApp das Mikrofon seinen Smartphones im Hintergrund genutzt habe, nahm Musk diese Vorlage dankend auf. „Man könne WhatsApp nicht vertrauen“, lautete sein hartes Urteil. Dass es sich hier vermutlich nur um einen Darstellungs-Bug im Datenschutz-Dashboard handelte, störte Musk natürlich nicht.

Das Twitter-Geplänkel köchelt auf kleiner Flamme weiter, Beef-Level 5/10.

Nach langer Zeit äußert sich Mark Zuckerberg persönlich. Während eines langen Gesprächs im Podcast des KI-Forschers Lex Friedman sagt er unter anderem, Twitter müsste seiner Meinung nach eine Milliarde User haben. Mit anderen Worten: Twitter – Musks neuestes Spielzeug – mache nicht genug aus seinen Möglichkeiten. Damit lässt Zuckerberg auch durchblicken, dass er in dem von Meta entwickelten Twitter-Konkurrenten enormes Potenzial sieht.

So harmlos der Podcast-Auftritt war, setzt er eine Spirale der Eskalation in Gang, daher: Beef-Level 6/10.

Jetzt wird’s ernst! Musk reagiert auf erneute Berichte zu Zuckerbergs Twitter-Konkurrenten, und wird von einem User gewarnt, mit solchen Kommentaren vorsichtig zu sein, denn Zuckerberg beherrsche die Kampfkunst Jiu-Jitsu. Musk – warum auch immer – schlägt daraufhin vor, mit Zuckerberg in einen Käfig zu steigen, wenn er bereit ist.

Spaß? Ernst gemeint? Wie immer schwer zu sagen bei Musk, aber die Thermik nimmt zu. Beef-Level 7/10.

Unglaublich, aber wahr: Zuckerberg lässt die Herausforderung nicht im Twitter-Äther verdampfen. Er nimmt sie an, stilecht in einem Insta-Reel. „Schick mir den Ort“, seine klare Botschaft.

Zwei der reichsten Menschen der Welt eskalieren, Beef-Level 9/10.

Musk ist nicht dafür bekannt, vollmundige Ankündigungen schnell zurückzunehmen, also setzt er einen drauf: „Vegas Octagon“, lautet sein simpler Tweet. Gemeint ist offensichtlich der achteckige UFC-Käfig, in dem MMA-Kämpfe ausgetragen werden. Und na klar, es muss natürlich die Entertainment-Hauptstadt Las Vegas sein.

Keiner will zuerst zurückziehen, auch Tech-Milliardäre sind halt nur kleine Jungs. Beef-Level 9/10.

Zuckerberg beherrscht Jiu-Jitsu, Musk kommt eher über Masse statt Technik. Deshalb macht er um seinen Spezial-Move auch kein Geheimnis: Das Walross. „Ich liege auf meinem Gegner und mache gar nichts“, beschreibt er seine ausgefeilte Kampftechnik. Zur Einordnung: Musk (knapp 1,90 Meter, ca. 90 Kilogramm) ist deutlich größer und schwerer als Zuckerberg (etwas über 1,70 Meter, ca. 70 Kilogramm).

Musks Kampfstil gehen Finesse und Aggressivität ab, Beef-Level sinkt auf 8/10.

Der in Rumänien wegen Verdachts auf Vergewaltigung und Menschenhandel inhaftierte Andrew Tate (Beruf: Influencer / Kickboxer / Arschgeige) stellt sich in die sprichwörtliche Ringecke von Musk. Er bietet ihm an, ihn zu trainieren, und will sich damit an Facebook rächen. Sein Account dort wurde nämlich gesperrt, nachdem er wiederholt Falschinformationen über Covid-Impfungen verbreitet hatte.

Wenn sich fragwürdige C-Promis einmischen, wissen erfahrene Trash-Liebhaber: Es wird ernst. Beef-Level 10/10.

Offenbar besorgt um das Wohl ihres Sohnes schaltet sich Elon Musks Mutter Maye ein. Auf – na klar – Twitter ruft sie die beiden Bälger zur Ordnung und schlägt vor, den Konflikt mit Köpfchen auszutragen: Sich gegenübersetzen, mit Worten kämpfen, und der Witzigere möge gewinnen.

Mütter, die ihre Söhne auf dem Spielplatz zurechtweisen, wer kennt sie nicht. OK, durchatmen, Beef-Level 7/10.

Die Zweifel an Musks Kampfkünsten sind groß, deshalb stellt sich die nächste Unterstützerin in die lange Schlange der Leute, die ein paar Aufmerksamkeitskrümel von diesem Spektakel aufsammeln möchten. Diesmal ist es OnlyFans-Model / MMA-Kämpferin Sophie Larissa Weiss, die gegenüber dem britischen Boulevard-Blatt Daily Star äußert, Musk ein paar „dreckige Tricks“ beizubringen. Ihr Preis: 1 Million britische Pfund. Dass sie ihn „auf schräge Weise heiß“ findet, liege möglicherweise an eben genau dieser dicken Brieftasche. Immerhin ehrlich!

Zweifelhafte Angebote gehören zu jedem guten Kampf, ist doch klar. Nur: Wann geht’s endlich los? Beef-Level 8/10.

Erste Bilder tauchen auf, die Musk beim Training zeigen. Er scheint es also wirklich ernst zu meinen. Der KI-Forscher/Podcaster Lex Fridman hat die Aufnahmen geteilt, die zeigen, wie er Musk offenbar einige Haltegriffe und Würfe beibringt. Fridman beherrscht – wie Mark Zuckerberg – Brazilian Jiu-Jitsu. Musk war offenkundig sehr angetan: „Das hat Spaß gemacht“, twitterte er anschließend.

Ernstgemeintes Training statt flotter Sprüche auf Twitter – es spitzt sich zu. Beef-Level 8/10.

Bislang galt Las Vegas als Favorit für die Austragung des vielleicht-vielleicht-auch-nicht stattfindenden Kampfes zwischen Musk und Zuckerberg. Die neueste Entwicklung: Ein Mitarbeiter des italienischen Kulturministeriums soll dem Team von Mark Zuckerberg vorgeschlagen haben, den Kampf im berühmten Kolosseum von Rom auszutragen (Quelle: TMZ). Der Ort, an dem vor rund 2.000 Jahren Gladiatoren um die Gunst der Kaiser und Bürgerlichen (und ihr Überleben) kämpften, wäre sicherlich ein spektakuläres Setting. Sowohl Musk als auch Zuckerberg scheinen die Idee zu mögen, so der Bericht.

Unglaublich, aber wahr: Der Kampf wird von Tag zu Tag realistischer, und damit steigt der Beef-Level auf 9/10.

Zuckerberg macht ernst: Die Twitter-Alternative von Instagram wird wohl am 6. Juli offiziell unter dem Namen Threads an den Start gehen. Zumindest in den USA ist die App bereits im App Store auf Apple-Geräten sichtbar. Damit eskaliert der Streit zwischen Zuckerberg und Musk weiter. Denn abgesehen von ihrer persönlichen Fehde konkurrieren sie auf Business-Ebene mindestens genauso hart. Zuckerberg sieht momentan die Chance, die von Twitter enttäuschten und frustrierten User zu sich zu holen.

Für Twitter (und damit für Musk) könnte Threads die bisher größte Gefahr darstellen, angesichts der schon jetzt großen Nutzerzahl von Instagram. Beef-Level: 9/10.

Mark Zuckerberg hat einen Twitter-Account (natürlich ohne Twitter-Blue-Abo) mit rund 600.000 Followern. Getwittert hat er aber seit 11 Jahren nicht mehr – bis zu diesem Tag. Mit dem Spiderman-Meme meldet er sich zurück, und dieser Tweet dürfte Elon Musk weh tun. Denn natürlich zeigt Zuckerberg damit auf wenig subtile Art, dass die wenige Stunden zuvor gestartete App Threads aus seinem Haus ein Twitter-Klon ist, der die von Musk enttäuschten User abwerben soll.

Meme-Diss-Alarm! Beef-Level: 10/10!

Nach dem Start von Zuckerbergs Twitter-Klon Threads schickt Elon Musk seinen Anwalt los. Der droht Zuckerberg und Meta mit einer Klage, weil der Konzern womöglich ehemalige Twitter-Entwickler eingestellt und mit deren Insider-Wissen einen Klon gebaut hat, der die Rechte von Twitter verletzt (Quelle: Semafor). Ob es zur Klage kommt, und ob diese dann auch erfolgreich wäre, ist noch offen.

Ein Kampf mit Paragraphen statt Fäusten? Pah, langweilig! Beef-Level: 7/10.

Frage: Wie peinlich kann der Beef zwischen Musk und Zuckerberg noch werden? Antwort Elon Musk: Ja!

Na klar ist das wieder nur der Twitter-Troll, der hier aus Musk spricht. Na klar meint er das nicht ernst. Na klar will er nur seine Likes nach oben schrauben. Und dennoch, selbst für Musk-Verhältnisse ist es so unlustig wie unwürdig, einen buchstäblichen Schw*nz-Vergleich vorzuschlagen.

Beef-Level: Würg!

Es bleibt körperlich, aber immerhin rutscht Zuckerberg nicht unter die Gürtellinie. Sein Foto vom Training mit den MMA-Stars Israel Adesanya (links) und Alexander Volkanovski (rechts) zeigt, wie fit und bereit er ist für einen Käfigkampf mit Elon Musk. Ob Zuckerberg lacht, weil das Training so gut war, oder sein Twitter-Klon Threads bereits über 100 Millionen Nutzer hat, können wir nicht auflösen.

Es bleibt schwitzig. Beef-Level: 7/10.

Der König der peinlichen Promi-Kämpfe, Jake Paul, meldet sich zu Wort und lockt die beiden Multimilliardäre mit einer für die sicher lächerlichen Summe von 100 Millionen Dollar. Dafür soll der Kampf im Mittleren Osten ausgetragen werden, das Geld soll jedoch nicht an Musk und Zuckerberg gehen, sondern an eine Wohltätigkeitseinrichtung.

Es zieht sich wie Kaugummi. Wann fliegen endlich die Fäuste? Beef-Level: 5/10.

Es wurde ruhig um den vermeintlichen Mega-Kampf zwischen Zuckerberg und Musk. Haben sie die Lust verloren? Mitnichten! Zuckerberg hat offenbar in seinem Garten einen Octagon gebaut, um sich besser vorbereiten zu können. Seine Frau Priscilla Chan war davon wenig begeistert, wie Zuckerberg in einer Instagram-Story zeigte: „Zwei Jahre habe ich an diesem Rasen gearbeitet“ (Quelle: TMZ).

Ok Mark, du hast einen großen Garten. Wir haben es verstanden. Beef-Level: 4/10.

Auch Musk meldet sich nach längerer Pause zurück. Sein Vorschlag: Der Kampf soll direkt auf X (Twitter) gestreamt werden und die Einnahmen an Wohltätigkeitseinrichtungen für Kriegs-Veteranen gehen. Auch dabei geht's Musk natürlich vor allem darum, möglichst viele Menschen auf seine Plattform zu locken. Es könnte in dem Fall gelingen – falls Twitter, sorry: X – das überhaupt hinbekommt. Zuckerberg hat daran Zweifel und schlägt eine zuverlässigere Plattform vor. Autsch.

Die Sommerpause ist vorbei, man stichelt wieder. Beef-Level: 6/10.

Zuckerberg scheint heiß zu sein auf den Kampf. Er habe Musk vorgeschlagen, am 26.8. in den Ring zu steigen, bislang aber noch keine Bestätigung erhalten, schrieb er auf seinem Threads-Account als Antwort an Musk, der angeblich im Büro Gewichte stemmt, weil er sonst keine Zeit dafür findet.

Kurz drauf antworte Musk erneut und schrieb auf X (Twitter), dass er sich noch einer MRT-Untersuchung unterziehen müsse, bevor er ein Datum nennen kann. Körperliche Problem, die vorher nie ein Thema waren? Bei Musk-Beobachtern läuten die Alarmglocken, denn das riecht stark danach, als ob Musk seinen Rückzieher vorbereitet („Ich würde ja gern, aber der Rücken. Tja.“).

Es wird endlich wieder konkreter, neue Wendungen deuten sich an. Beef-Level: 7/10. 

Mark Zuckerberg ist offenbar zunehmend genervt von Elon Musks Hinhaltetaktik. Der Versuch, mit Musk einen konkreten Termin für einen Showkampf zu finden, den UFC-Boss Dana White veranstaltet, scheiterte bislang. Nun schreibt Zuckerberg auf Threads, dass es Zeit sei, weiterzuziehen und mit Menschen in den Ring zu steigen, die den Sport ernst nehmen.

Für Musk ist das vermutlich der bestmögliche Ausgang, denn mit Zuckerbergs Rückzieher ist zumindest in den Augen der Musk-Fans auf Twitter (X) klar, dass Zuck hier der Feigling ist. So oder so ein zwar erwartbares, aber dennoch enttäuschendes (vorläufiges) Ende dieser unterhaltsamen Sommerloch-Episode. Beef-Level: 1/10.