Nvidia flutet aktuell die Mittelklasse mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Grafikkarten, die sich manchmal nur in Nuancen unterscheiden. Damit ihr nicht den Überblick verliert, haben wir uns einmal drei gefragte Modelle angeschaut und sie miteinander vergleichen.
Nvidia-Grafikkarten im Vergleich: Testsystem und -prozedere
Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB), GTX 1660 oder RTX 2060 – welche der drei Grafikkarten bietet aktuell in der Mittelklasse das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Um das herauszufinden, haben wir uns die günstigen Custom-Modelle der Karten besorgt, sie in unserem Testsystem von MIFCOM verbaut und ihre Leistungsdaten miteinander verglichen.
Um möglichst praxisnahe Ergebnisse zu erzielen, haben wir uns bei der Zusammenstellung des Testsystems ebenfalls an Mittelklasse-Hardware orientiert. Folgende Komponenten haben wir von MIFCOM in unserem Rechner verbauen lassen:
Prozessor | Intel Core i5-9400F (6 Kerne @ max. 4,1 GHz) |
Motherboard | ASUS Prime H370-A |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4-2666 Corsair Vengeance |
Massenspeicher | 500 GB Samsung 860 EVO SSD + 1 TB Seagate BarraCuda Compute @ 7.200 U/min |
Netzteil | 500 Watt – be quiet! Pore Power 11 |
CPU-Kühler | be quiet! Pure Rock |
Für die Bewertung der Leistungsfähigkeit ermittelten wir die durchschnittliche Bildrate in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) in hohen bis sehr hohen Einstellungen in den folgenden fünf Spielen:
Außerdem notierten wir uns das ermittelte Grafikergebnis der Benchmark-Software 3DMark Firestrike.
Die genauen Bezeichnungen der getesteten Grafikkarten:
- GTX 1060: Zotac GeForce GTX 1060 Mini 6 GB
- GTX 1660: Palit GeForce GTX 1660 StormX OC
- RTX 2060: Palit GeForce RTX 2060 StormX
Nachdem alle Tests mit einer Grafikkarte abgeschlossen waren, löschten wir alle Treiber, tauschten die GPUs aus, installierten die neuen Treiber und wiederholten anschließend die Tests mit der neuen Grafikkarte. Übertaktet haben wir keine der GPUs.
Nvidia-Grafikkarten im Vergleich: Testergebnisse der GTX 1060
- Hitman 2: 71,1 FPS
- Far Cry 5: 71 FPS
- GTA 5: 55,8 FPS
- Metro Exodus: 58,0 FPS
- Shadow of the Tomb Raider: 62 FPS
- 3DMark Firestrike – Graphics Score: 12.915
Ein beachtliches Ergebnis für Nvidias Mittelklasse-Grafikkarte aus der letzten Generation. Selbst im Jahr 2019 leistet die GPU noch gute Dienste und knickt auch bei hohen Einstellungen nicht ein. Drei von fünf Titel überschreiten im Schnitt die magische 60-FPS-Grenze, in den anderen beiden Spielen liegt die Bildrate bei über 50 FPS.
Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass es die Grafikkarte immer mal wieder im Angebot für 150-170 Euro gibt, bietet die GTX 1060 auch heutzutage noch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Nvidia-Grafikkarten im Vergleich: Testergebnisse der GTX 1660
- Hitman 2: 83,6 FPS
- Far Cry 5: 84 FPS
- GTA 5: 61,3 FPS
- Metro Exodus: 68,5 FPS
- Shadow of the Tomb Raider: 76 FPS
- 3DMark Firestrike – Graphics Score: 14.302
Vor allem neue Spiele wie Metro Exodus und Shadow of the Tomb Raider scheinen von der neuen Turing-Architektur der GTX 1660 zu profitieren. In diesen beiden Spielen gibt es die größte Leistungssteigerung. Auch in den anderen Titeln kann man zwar einen kleinen Performance-Sprung beobachten, dieser fällt jedoch nicht ansatzweise so hoch aus – vor allem das Ergebnis in der PC-Version von GTA 5 überrascht. Hier ist die GTX 1660 der GTX 1060 nur rund 5 FPS voraus.
Der aktuelle Straßenpreis eines günstigen Custom-Modells der GTX 1660 liegt bei etwa 220 Euro. Der Preis der GPU dürfte nach der kürzlichen Veröffentlichung der neuen GTX 1660 SUPER aber eventuell noch ein paar Euro fallen.
Nvidia-Grafikkarten im Vergleich: Testergebnisse der RTX 2060
- Hitman 2: 91,7 FPS
- Far Cry 5: 105 FPS
- GTA 5: 82,6 FPS
- Metro Exodus
- RTX ON: 73,2 FPS
- RTX OFF: 91,3 FPS
- Shadow of the Tomb Raider: 97 FPS
- 3DMark Firestrike – Graphics Score: 19.167
Obwohl sowohl GTX 1660 und RTX 2060 auf die gleiche Architektur setzen, fällt der Leistungsunterschied der beiden Grafikkarten von Nvidia recht beachtlich aus. Alle Spiele erreichen dank der RTX 2060 deutlich höhere Bildraten. In Far Cry 5 und Shadow of the Tomb Raider konnten wir etwa 100 FPS messen.
Doch für dieses Leistungsplus muss man nochmal etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Bei etwa 330 Euro fangen die Preise der günstigsten Varianten aktuell an.
Grafikkartenvergleich: Das Fazit – GTX 1660
Obwohl Nvidias Mittelklasse-Karte mit Turing-Architektur noch nicht mal ein Jahr auf dem Markt ist, gibt es bereits ein Nachfolgeprodukt mit einem deutlich interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis: die Nvidia GeForce GTX 1660 SUPER. Diese verbesserte Variante der GTX 1660 kostet nur rund 20 Euro mehr, setzt dafür aber auf deutlich schnelleren GDDR6-Videospeicher, der auch einen positiven Einfluss auf die Spieleleistung hat.
Gleichzeitig bietet AMD mit der Radeon RX Vega 56 eine Grafikkarte im gleichen Preissegment, die zwar deutlich mehr Strom verbraucht, dafür aber mehr Videospeicher und mehr Leistung bietet. Fazit: Wir raten vom Kauf der GTX 1660 zum aktuellen Zeitpunkt ab. Greift stattdessen lieber gleich zum SUPER-Modell oder zu einer günstigen RX Vega 56.
Grafikkartenvergleich: Das Fazit – GTX 1060
Ganz anders sieht das bei der GTX 1060 aus. Trotz, oder vielleicht gerade aufgrund ihres Alters bietet sich die Grafikkarte perfekt für alle potenziellen PC-Spieler an, die sich einen möglichst günstigen Gaming-Rechner zusammenstellen wollen. Die GPU bietet immer noch genug Leistung, um mit ihr beinahe alle Spiele auf hohen Einstellungen in Full-HD in flüssigen Bildraten zu spielen, der Preis fällt sehr gering aus. Fazit: Die GTX 1060 mit 6 GB Videospeicher ist heutzutage mehr denn je eine gute Budget-Grafikkarte für Full-HD-Gaming.
Grafikkartenvergleich: Das Fazit – RTX 2060
Dank des erstaunlich großen Leistungsunterschieds im direkten Vergleich mit der GTX 1660 bietet die RTX 2060 nicht nur ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern kann als einzige Karte getrost auch zum Spielen in WQHD-Auflösung genutzt werden. Wem es allein um möglichst viele Bilder pro Sekunde geht, der sollte vor dem Kauf zwar noch einen Blick auf AMDs Radeon RX 5700 werfen, muss dann aber auf die neue Grafiktechnologie Raytracing verzichten.
Die Nutzung von Raytracing sorgt zwar für einen Abfall der durchschnittlichen Bildrate beim Spielen, sorgt dafür je nach Spiel aber dafür, dass Reflektionen, Schattenwürfe und Beleuchtungen deutlich realistischer aussehen.
Fazit: Wer eine möglichst günstige Grafikkarte zum Spielen in Full-HD oder WQHD sucht und nicht auf Raytracing verzichten will, greift zur RTX 2060.
Das Grafikkarten-Triell: Welche GPUs treten als nächstes gegeneinander an?
Welche Grafikkarten sollen wir eurer Meinung nach als nächstes gegeneinander antreten lassen? AMDs neue Navi-Karten? Oder doch lieber ein paar ältere Modelle? Habt ihr eine der von uns getesten GPUs im Einsatz? Wenn ja, seid ihr mit ihnen zufrieden? Schreibt uns gerne in die Kommentare.
Weiterführend zum Thema: Die besten Gaming-Grafikkarten 2019: Welche GPU soll ich kaufen – und was muss ich wissen?
Zum Abschluss möchten wir MIFCOM danken: Der Händler hat uns das Testsystem für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Online-Shop hat jedoch zu keiner Zeit redaktionellen Einfluss auf die Erstellung des Artikels genommen.