Obwohl euer Computer vor acht Jahren einwandfrei funktionierte, dauert das Hochfahren inzwischen eine Ewigkeit. Aber das muss nicht so bleiben. Hier sind einige Tipps und Tricks, die euch dabei helfen, eure alte Kiste wieder flott zu machen.
Der Zahn der Zeit nagt nicht nur an uns, sondern auch an der Leistungsfähigkeit unserer Technik – das gilt vor allem für Laptops und PCs. Kurz nach der Anschaffung öffnen die Computer Programme pfeilschnell, fahren zügig hoch und bieten ein hohes Arbeitstempo. Doch im Laufe der Jahre nimmt die Performance der Systeme immer weiter ab. Wir zeigen euch, wie ihr diesem fiesem Trend Einhalt gebieten und eurem Rechner wieder Beine machen könnt.
Am Ende unserer Bilderstrecke findet ihr eine Zusammenfassung aller Artikel, die detaillierte Informationen zur Umsetzung unserer Tipps bereithalten.
Autostartprogramme deaktivieren
Im Laufe seines Lebens installiert ihr auf eurem PC zahlreiche Programme und Software-Anwendungen. Viele von ihnen nisten sich nach der Installation in den Autostartprogrammen ein. Das heißt, dass euer Rechner direkt nach dem Hochfahren all diese Programme öffnen will. Je mehr Programme in dieser Liste stehen, desto langsamer startet euer PC. Unter Windows könnt ihr mit der Tastenkombination (STRG)+(UMSCHALT LINKS)+(ESC) des Task-Manager aufrufen, über den ihr nicht benötigte Autostartprogramme deaktivieren könnt.
Eine ausführliche Anleitung zu dem Thema findet ihr am Ende des Artikels.
Einfach mal wieder ausmisten – Datenträgerbereinigung
Sind wir mal ehrlich: Nicht nur eure Wohnung sondern auch euer PC hätte mal wieder einen Frühjahrsputz nötig, oder? Das gilt vor allem dann, wenn ihr eine alte Festplatte (HDD) in eurem PC verbaut habt. Je weniger Platz auf dem Speichermedium noch frei ist, desto länger braucht der Lesekopf der Festplatte, um die gesuchten Dateien zu finden. Schaut also in regelmäßigen nach, ob ihr überflüssige Programme auf eurem System habt, die ihr deinstallieren könnt, doppelte Fotos, Videos oder Dokumente findet, die gelöscht werden können und leert euren Papierkorb.
Zudem könnt ihr von Windows hauseigener Datenträgerbereinigung Gebrauch machen. Mit dieser Funktion könnt ihr zahlreiche temporäre Dateien von euer Festplatte verbannen. Eine ausführliche Anleitung zu dem Thema findet ihr am Ende des Artikels.
Treiber aktualisieren
Prozessor, Grafikkarte, selbst SSDs setzen Treiber ein, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden sollten. Am besten macht ihr das manuell selbst oder nutzt dafür das entsprechende Programm des jeweiligen Hardware-Herstellers. Von der Nutzung von Drittanbieter-Programmen, die versprechen alle alten Treiber auf einen Schlag zu aktualisieren, raten wir hingegen ab.
Staubsaugen, -pusten
Klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas komisch, aber das meinen wir ernst. Schraubt euren Rechner mal auf und befreit in von dem ganzen Staub, der sich in den letzten Jahren angesammelt hat. Im besten Fall setzt ihr dafür nicht den heimischen Staubsauger in Gang, sondern habt etwas Druckluft-Spray (bei Amazon anschauen) zu Hause, mit dem ihr eure Hardware oberflächlich reinigen könnt. Besonderes Augenmerk solltet ihr dabei auf die Reinigung der Lüfter legen.
Eine ausführliche Anleitung zum Thema findet ihr am Ende des Artikels.
SSD nachrüsten
Wer bislang nur eine alte HDD in seinem System verbaut hat, sollte spätestens jetzt darüber nachdenken, ob er sich nicht eine deutlich schnellere SSD einbauen will. Innerhalb der letzten Jahre sind die Preise für die Halbleiterlaufwerke deutlich gesunken.
Eine gescheite 500-GB-SSD im 2,5-Zoll-Formfaktor und SATA-Anschluss gibt es inzwischen schon für etwas mehr als 40 Euro bei diversen Online-Shops zu kaufen. Noch kleinere und noch schnellere NVMe-SSDs sind sogar noch günstiger zu haben. Aktuell gibt es sir für rund 30 Euro zu kaufen.
Eine ausführliche Anleitung zum Einbau einer SSD findet ihr am Ende des Artikels.
Festplatte defragmentieren
Die Leistungssteigerung durch das regelmäßige Defragmentieren von HDDs fällt in der Regel gering aus – vor allem bei Platten mit NTFS-Dateisystem. Aber Kleinvieh macht ja auch Mist. Bei SSDs hingegen sollte ihr von dieser Praktik absehen, weil ihr auf diese Weise die Lebenszeit eures schnellen Laufwerks verkürzt.
Eine ausführliche Anleitung zum Thema findet ihr am Ende des Artikels.
Wärmeleitpaste tauschen
Wird euer Prozessor während des Arbeitens zu heißen, dann drosselt er seine Taktrate – das Resultat: Euer PC wird langsamer. Ein Grund dafür könnte die alte Wärmeleitpaste sein, die für den Wärmeaustausch zwischen eurer CPU und dem Kühler verantwortlich ist.
Jetzt heißt es PC aufschrauben, Kühler abmontieren, alte, krustige Wärmeleitpaste mit hochprozentigem Alkohol von den Kontaktflächen abwischen und anschließend die neue Wärmeleitpaste auftragen.
Eine ausführliche Anleitung zum Thema findet ihr am Ende des Artikels.
Prozessor übertakten
Wer einen Prozessor mit offenem Multiplikator sein Eigen nennt und dazu auch noch das passende Motherboard verbaut hat, der kann seine CPU übertakten und auf diese Weise ein paar Prozent mehr Leistung aus seinem PC zu kitzeln. Seid euch jedoch bewusst, dass ihr auf diese Weise die Abwärme eurer CPU erhöht. Mit anderen Worten: Wer übertakten will, braucht auch einen entsprechend guten Kühler.
Arbeitsspeicher übertakten
Nicht nur der Prozessor, sondern auch euer Arbeitsspeicher kann über das BIOS oder das UEFI übertaktet werden. Achtet nur darauf, dass ihr es nicht übertreibt. Dank zahlreicher Sicherungsmechanismen ist es inzwischen sehr unwahrscheinlich, seine Hardware durch zu starkes Übertakten zu grillen, aber wer es übertreibt, braucht sich nicht wundern, wenn sein PC in regelmäßigen Abständen mit einem Bluescreen abstürzt.
Während der Leistungsgewinn durch das Übertakten des Prozessors in den meisten Fällen nicht nur mess- sondern auch spürbar ist, ist das beim Übertakten des RAMs nicht der Fall. Der Performanceanstieg fällt oftmals sehr gering aus.
Arbeitsspeicher aufrüsten
Viel hilft viel – das gilt auch für den Arbeitsspeicher. Naja, außer in eurem System sind bereits Unmengen an RAM verbaut. Wer in seinem PC aber aktuell nur 4 bis 6 GB RAM hat und mit Windows 10 oder Windows 11 arbeitet, sollte sich überlegen, ob er seinen Arbeitsspeicher nicht aufrüsten möchte. Das gilt vor allem dann, wenn es ihr auf dem Motherboard noch freie Steckplätze für die Riegel habt.
Eine ausführliche Anleitung zum Einbau des Arbeitsspeichers findet ihr am Ende des Artikels.
CPU aufrüsten
Eine zweite CPU könnt ihr zwar nur in den wenigsten System verbauen – der Austausch des alten Prozessors gegen ein leistungsfähigeres Modell kann sich unter Umständen aber trotzdem lohnen. Achtet bei der Suche nach dem passenden Prozessor darauf, dass euer Motherboard und die CPU den gleichen Sockel haben – ansonsten könnt ihr den Prozessor nicht in eurem System nutzen.
Eine ausführliche Anleitung zum Einbau des Prozessors findet ihr am Ende des Artikels.
Wenn alle Stricke reißen: Windows zurücksetzen
Das Zurücksetzen eures Betriebssystems kann oftmals Wunders bewirken. Doch das hat seinen Preis: Nach dem Zurücksetzen sind alle Programme und auch alle anderen Daten von eurem System verschwunden – außer ihr habt die Option ausgewählt, bei der eure persönlichen Dokumente, Videos und Fotos erhalten bleiben.
Eine ausführliche Anleitung zum Zurücksetzen von Windows findet ihr am Ende des Artikels.
Man muss auch wissen, wann Schluss ist
Alles hat ein Ende – auch die Lebenszeit eures PCs oder Laptops. Auch ein 70-Jähriger kann noch ins McFit gehen und seinen Körper stählen, olympische Rekorde wird er aber trotzdem nicht brechen. Mit anderen Worten: Wenn euer PC uralt ist, legt euch einen neuen zu.
Bonus: Nichts als Schlangenöl – Diese Methoden helfen eurem PC nicht weiter
Neben diesen validen Methoden, gibt es im Netz auch einige bekannte Praktiken, die absolut gar nichts bringen. Beispiel gefällig?
Booster-Software-Programme
Solche Software von Drittanbietern verspricht oftmals, die Leistung eures Systems mit nur wenigen Klicks zu steigern – vor allem durch das Freigeben von RAM. Das ist aber vollkommener Blödsinn. Inzwischen ist das Arbeitsspeicher-Management von Windows so ausgereift, dass das Betriebssystem am besten weiß, welche Dateien in den RAM gehören und welche nicht. Das OS packt die nicht zum Spaß da rein! Oftmals verlangsamt ihr durch diese Praktik das System tatsächlich.
Registry-Dateien löschen
Verwaiste Registry-Einträge als Leistungsbremse? Nicht im geringsten! Einige Tools wie der CCleaner bieten Funktionen an, die Ordnung in die Registry bringen sollen und alle überflüssigen Einträge aus dem System entfernen sollen. Doch das ist nicht nur unnötig, sondern kann unter Umständen auch zu handfesten Problemen führen.
Alles im Überblick – Links zu weiterführenden Artikeln
Wie anfangs angekündigt, findet ihr hier nun die Liste zu allen wichtigen Artikeln, die euch mit zahlreichen weiteren Informationen zu den einzelnen Themenbereichen versorgen:
- Autostart-Programme hinzufügen, entfernen und deaktivieren
- Windows 10: Datenträgerbereinigung öffnen & Platz schaffen – so geht's
- Festplatte defragmentieren und Windows schneller machen
- Den PC reinigen - gründlich und ohne Schaden
- SSD einbauen: Schritt für Schritt Anleitung
- Wärmeleitpaste entfernen – ohne Rückstände oder Schäden
- Wärmeleitpaste richtig auftragen (CPU & GPU): So gehts
- Arbeitsspeicher aufrüsten und einbauen – so geht's
- CPU aufrüsten und Prozessor einbauen: So geht es schnell und einfach!
- Windows 10 auf Werkseinstellungen zurücksetzen