Autobauer aus aller Welt überschlagen sich mit neuen Modellen für E-Autos. Da kann nicht jeder Versuch ein Volltreffer sein. Bei einigen muss die Frage aber erlaubt sein: Wie konnten diese Designs abgenickt werden? Hier ist unsere Auswahl der hässlichsten E-Autos, bei der auch ihr euch fragen müsst: Will ich mir das wirklich ansehen?
Es gibt Autos, da braucht es nicht erst einen Unfall, um sich zu denken: Ich will nicht hinsehen, aber wegschauen geht auch nicht. Manch ein Modell ist schon von Haus aus zu einem Dasein als hässliches Entlein verdammt. Da sind auch moderne E-Autos keine Ausnahme. Wir haben neun der übelsten Geschmacksausfälle für euch zusammengestellt. Aber nicht vergessen: Über Geschmack lässt sich nicht streiten, wenn also euer Traumauto hier auftaucht: Ihr dürft's natürlich trotzdem toll finden.
BMW i3
Das E-Auto mit einem fragwürdigen Äußeren, das aus unserer Auswahl wohl am häufigsten auf deutschen Straßen zu finden ist: der BMW i3. Für die Bayern hat er früher als alle anderen deutschen Hersteller die Elektromobilität eingeläutet. Mit der kurzen Front und seinem plumpen Gesamteindruck sticht er im BMW-Portfolio allerdings eher negativ heraus. Die Minihintertüren hätte man genau so gut ersatzlos streichen können, hätte dem i3 zumindest einen durchdachteren Eindruck verliehen. Immerhin: Seit Sommer 2022 ist Schluss mit diesem Ungetüm.
Opel Rocks-e
Wir kommen zu einer weiteren deutschen Design-Verirrung: der Opel Rocks-e. Was man dem kleinen Elektro-Stadtflitzer zu gute halten kann: Er ist innovativ, zumindest für den deutschen Markt, wo Autofahrer seit Jahrzehnten nichts kleineres als einen Smart gewöhnt sind. Für die Elektromobilität und den Stadtverkehr ist ein kleines Auto auch sinnvoll, ohne Frage. Nur zeigen beispielsweise Smart und Mini, dass klein nicht gleich unansehnlich sein muss. Opel schafft den Spagat noch nicht. Der Rocks-e ist in aller erster Linie ein Billig-Produkt für Fahranfänger – und man merkt es ihm leider auch an.
Tesla Cybertruck
In seiner ganzen, zweifelhaften Pracht kommt der Cybertruck von Tesla nur im Profil zur Geltung. Eigentlich bin ich ein Fan von klaren Linien, ein schönes Auto darf gerne Kanten haben – Linien, die das Auge führen. Tesla beweist mit seinem Cybertruck leider eindrucksvoll und wie ich hoffe ein für alle Mal, dass man es auch übertreiben kann. Online wird das futuristische Ungetüm übrigens wahlweise geliebt für seine Unkonventionalität oder belächelt als Versuch, sich auf die Zombie-Apokalypse vorzubereiten. Ich fühle mich vor allem an die kantigen Grafiken aus Star-Wars: Episode 1 – Racer erinnert, nur leider ohne den Nostalgiebonus – und schweben kann der Tesla auch nicht.
Toyota Rhombus
Gott sei Dank ist der bisher nur ein Konzept: Toyota ist spät genug mit seinem ersten E-Auto bZ4X gestartet und hat mit seiner Elektrostrategie wohl auch genug zu tun, um sich solche Ausfälle besser zu sparen. Das Rhombus genannte E-Auto stellte man 2019 vor, als Konzept, die Mobilitätsbedürfnisse von Menschen zu befriedigen, die nach 1990 geboren wurden – für mich schon fast ein persönlicher Affront. Seitdem ist es ruhig geworden. Bleibt nur zu hoffen, dass der Entwurf nicht bei den weiteren geplanten E-Autos auf einmal wieder auftaucht.
Renault Twizy
Unter den E-Autos ist der Renault Twizy bereits ein alter Hase. Seit 2012 ist das Stadtauto in Deutschland erhältlich. Gesehen habe ich es seitdem kaum – und beschwere mich nicht. Der elektrische Stadtflitzer wirkt, als hätte Renault alle bekannten Merkmale vernünftigen Autobauens auf den Kopf gestellt: ein möglichst großer Aufbau bei minimaler Platzausbeute im Innenraum. Das verstehe, wer will – oder kann.
Microlino
Eine Neuheit aus Deutschland: Der Microlino sollte eigentlich 2022 auf den Markt kommen, das hat nicht ganz geklappt. Die Mini-Elektroauto-Neuheit kann aber bereits bestellt werden. Wem er bekannt vorkommt: kein Wunder! Optisch erinnert der kugelige Flitzer sehr stark an die gute alte Isetta von BMW mit einer einzigen Fronttür. Wer das Design-Vorbild noch kennt und mag, wird dem Microlino sicher etwas abgewinnen können. Für die meisten anderen wird er wohl eher als kuriose Geschmacksverirrung auffallen.
BMW iX
Ich weiß, das dürfte wohl der kontroverseste Eintrag auf dieser Liste sein, aber mit den E-Autos aus Bayern werde ich einfach nicht warm: Insofern steht der iX hier stellvertretend für die gesamte i-Reihe, unter der bei BMW die E-Autos laufen. Der bayrische Hersteller hatte die Möglichkeit, bei seinen E-Autos die BMW-Niere los zu werden – einen Kühlergrill braucht man ja nicht. Man hat sich dagegen entschieden, in meinen Augen die falsche Wahl. Auch Autopapst Ferdinand Dudenhöffer versteht das krampfhafte Festhalten am typischen BMW-Auftritt bei den Stromern nicht.
Citroën AMI
Was bitte ist das? Der Citroën AMI ist ein offensichtlich naher Verwandter des Rocks-e von Opel. Das überrascht nicht, da inzwischen beide Marken unter dem Dach von Stellantis vereint sind. Während Opel eher auf Schlichtheit setzt, will Citroën beim AMI mit Individualität punkten. Optisch soll sich das elektrische Kleinstfahrzeug anpassen lassen, wie wir es aus Rennspielen kennen, mit Flammen und Flaggen an den Türen oder in Camouflage – wer's braucht, bitte. Bisher nur ein Konzept ist immerhin die obige Variante AMI Buggy. Ein quirliges, kleines Geländefahrzeug wirkt auch irgendwie widersprüchlich.
VW ID.3
Eine mir ziemlich unverständliche Erfolgsgeschichte: der ID.3 von VW. Als erstes Modell von Volkswagens inzwischen sehr erfolgreicher ID-Reihe ist das E-Auto auf deutschen Straßen immer häufiger zu sehen. Dass die Hersteller bei ihren E-Autos Neues ausprobieren: verständlich. Der Elektroantrieb bietet schließlich völlig neue Möglichkeiten, etwa beim Radstand. Mit dem ID.3 zeigte VW allerdings schon früh: Es kommt nicht immer etwas Schönes beim Herumprobieren heraus. Der Konzernbruder Cupra Born auf gleicher Plattform ist dank vieler Details schon deutlich ansehnlicher geraten.