Smartphones, Roller, VR-Brillen – wer denkt, dass es sich hierbei um brandneue Erfindungen handelt, der irrt. Tatsächlich gehören viele Geräte, die wir als modern ansehen, eigentlich schon lange zum alten Eisen, erleben aber gerade ihren „zweiten Frühling“. Wir haben für euch 18 Dinge herausgesucht, die ihrer Zeit um etliche Jahre voraus waren.
Der Roller ist über 100 Jahre alt, Virtual Reality gibt es seit den 1960ern und selbst das Smartphone hat mehr Jahre auf dem Buckel als die meisten denken. Doch warum haben sich diese Technologien nicht schon viel früher durchgesetzt? Sie waren ihrer Zeit voraus. Oftmals fehlte es ihnen noch an Feinschliff, an technischen Möglichkeiten oder sie trafen schlichtweg nicht den damaligen Zeitgeist. Wir haben für euch 18 Dinge herausgesucht, von denen ihr bestimmt wusstet, wie alt sie schon wirklich sind.
Motorroller – Autoped
Während die ersten echten E-Scooter erst gegen die Jahrtausendwende das Licht der Welt erblickten, gab es Benzin-betriebende Modelle schon seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Das oben abgebildete „Autoped“ wurde zwischen 1915-1921 produziert und war einer der ersten motorisierten Roller.
HD-Speichermedium – D-VHS
Wer an Videokassetten denkt, der erinnert sich oft an die schlechte Bild- und Tonqualität der Bandaufnahmen. JVC wollte das im Jahr 1998 ändern und führte ein neues digitales Videoformat namens D-VHS ein. Dank des neuen Formats konnten sogar schon HD-Filme in 720p oder 1080i auf den Videokassetten abgespeichert werden. Den Kampf gegen die in technischer Hinsicht rückständige DVD konnte D-VHS aber dennoch nicht gewinnen.
Datenscheibe statt Magnetband – LaserDisc
Ein ähnliches Schicksal ereilte 1978 auch die LaserDisc. Zwar bot die riesige Datenscheibe im Vergleich zur normalen Videokassette eine deutlich bessere Bild- und Tonqualität, war jedoch viel zu teuer und unhandlich. Dafür legte die Technologie immerhin den Grundbaustein für die spätere Entwicklung der DVD.
Elektroautos – Flocken Elektrowagen
Obwohl Elektroautos erst seit dem Aufstieg des Tesla-Unternehmens, so wirklich ins Rampenlicht getreten sind, liegt die Entwicklung der ersten Elektroautos weiter zurück als man vielleicht denken mag. Bereits im Jahr 1832 soll Robert Anderson seinen ersten „Elektrokarren“ gebaut haben, in Deutschland dauert es weitere 56 Jahre bis der Flocken Elektrowagen an den Start ging.
Smartwatch – Casio AT-552
Schon die Casio AT-552 hatte einen Touchscreen, den man zur Bedienung des verbauten Taschenrechners nutzen konnte. Die entsprechenden Zahlen und Rechenoperationen zeichnete man einfach aufs Display. Hättet ihr gedacht, dass sowas schon im Jahr 1984 möglich war?
TV-Adapter für den SEGA Game Gear
Der Sega Game Gear war Nintendos Game Boy technisch eigentlich meilenweit überlegen, konnte sich 1990 aber trotzdem nicht durchsetzen. Mit Hilfe des TV-Adapters, konnte man sogar kabellos auf dem kleinen Display des Handhelds fernsehen.
Spieledownloads – Satellaview
Der klobige Brocken, der da unter dem SNES klemmt, ist Nintendos Satellaview – ein Zusatzgerät, mit dem man ab 1985 Informationen, Demos und sogar komplette Spiele über Satellit empfangen konnte. Das Gerät erschien nur auf dem japanischen Markt und griff auf die Übertragung des Satellitensenders St. GIGA zu – ein fantastischer Name, wenn ihr mich fragt. Auf diesem wurden zwischen 4 und 7 Uhr die notwendigen Daten gesendet.
Doch genau das war auch das größte Problem der Technik. Wer zu spät einschaltete, bzw. die Aufnahme zu spät startete, schaute in die Röhre und konnte die Dateien nicht vollständig auf das wiederbeschreibbare Speichermodul übertragen. Ursprünglich sollte das Satellaview noch um ein zusätzliches Modem erweitert werden. Da das Basismodell jedoch wie Blei in den Regalen liegen blieb, wurde das Online-Modul niemals veröffentlicht.
Online-Gaming auf der Heimkonsole – SEGA Mega Modem
Obwohl Online-Gaming auf der Konsole erst so richtig mit der PS3 und der Xbox 360 in Fahrt kam, können die Ursprünge viel weiter zurückverfolgt werden. Im Jahr 1990 erschien das SEGA Mega Modem. Dieses erlaubte den Nutzern Zugang zum Sega Meganet, dem Online-Service des Mega Drive. Im Sega Meganet konnten Spieler exklusive Spiele herunterladen, ihr Banking online erledigen und im Multiplayer mit und gegen andere Spieler antreten.
4K-Monitor – IBM T221
Obwohl es Bildschirme mit 4K-Auflösung erst vor einigen Jahren geschafft haben, den allgemeinen Haushaltsmarkt für sich zu erobern, sind solch hochauflösende Displays schon seit fast 20 Jahren erhältlich. Den Anfang machte damals IBM im Jahre 2001, als sie ihren T220-LCD-Monitor vorstellten.
Der 22 Zoll große Bildschirm löste mit 3.840 x 2.400 Pixeln auf. Von solch einer bombastischen Pixeldichte können selbst aktuelle Computer-Monitore oft nur träumen. Da das Gerät aber mehr als 8.000 US-Dollar kostete, fand es eher wenige Abnehmer.
Tablets – GRiDPad
Im Jahr 1989 stellte eine Firma namens GRiD Systems Corporation ihr erstes Tablet mit Stifteingabe vor, das GRiDPad. Der Verkaufspreis des „handlichen“ 2,5 Kilogramm schweren Computers lag damals bei rund 3.000 US-Dollar.
Smartphone – Simon Personal Computer
Nope, Apple hat das Smartphone nicht erfunden, sondern die Herren und Damen von BellSouth und IBM. Der Verkauf des Simon Personal Computer startete im Jahr 1994, das Gerät gilt heute als der Ursprung der Smartphones.
Virtual Reality – Sensorama
Zugegeben, unter Virtual Reality verstehen wir heute futuristische Headsets, die wir uns auf den Kopf setzen, um in digitale Welten einzutauchen und nicht das, was da oben abgebildet ist. Doch in den 1960er Jahren sah das noch etwas anders aus.
Dieser wunderbare Apparat hört auf den Namen „Sensorama“ und schickte seine Nutzer auf eine Motorradrundfahrt durch die Straßen von Brooklyn. Die „Spieler“ konnten den Fahrtwind auf ihrem Gesicht, die Vibration des Sitzes und den Geruch der Stadt fühlen. Zusätzlich gab es eine dreidimensionales Video der Strecke. Die Nutzer waren begeistert.
Smart-TVs
Bereits in den 1980er Jahren wurde in Japan mit intelligenten Fernseh-Receivern experimentiert. Durch das Hinzufügen eines LSI-Chips, dem ein Minimum an Speicher, sowie ein Textgenerator zur Seite gestellt wurde, konnten sich Zuschauer aus Japan zusätzliche Informationen zum Programm anzeigen lassen.
1994 wurde eine ähnliche Technik dann offiziell patentiert. Das intelligente Fernsehsystem, welches in den Dokumenten beschrieben wurde, war über ein digitales oder analoges Netzwerk mit Datenverarbeitungssystemen verbunden. Das System war zudem in der Lage, automatisch notwendige Software-Routinen je nach Nutzerinteresse herunterzuladen und ihre Anforderungen zu verarbeiten.
Motion Gaming – SEGA Activator
Wir schreiben das Jahr 1993. Bill Clinton wird Präsident, in Russland finden zum ersten Mal freie Wahlen statt und SEGA stellt sein neues Peripheriegerät für den Genesis vor: den Sega Activator. Vergesst die Nintendo Wii oder Microsofts Kinect – hier hat digitales Motion-Gaming seinen Ursprung gefunden. Das Teil war nur viel zu teuer und zu ungenau und verschwand deswegen auch ganz schnell wieder in der Versenkung.
Solarzellen
Die erste klassische Photozelle wurde bereits 1883 hergestellt, zehn Jahre später konnte erstmal eine Solarzelle genutzt werden, um Elektrizität zu erzeugen. Wahnsinn, oder?
Augmented Reality – Google Glass
Im Gegensatz zu Virtual Reality, versucht Augmented Reality nicht, euch in eine komplett neue Welt zu entführen, sondern die Wahrnehmung der echten Welt um virtuelle Elemente zu erweitern. Mit der Enterprise Edition von Google Glass, die 2014 auf den Markt kam, konntet ihr euch etwa auf einem kleinem Ausschnitt eures Blickfeldes Google-Maps-Navigationen anzeigen lassen, mit der eingebauten Kamera Videos aufzeichnen und sogar Spiele spielen.
Doch ausgereift war das Produkt damals noch lange nicht. Der Akku hielt nur 2-3 Stunden durch, das Design der Brille war zu auffällig und die Einsatzgebiete bis dato noch reichlich beschränkt.
Panzer – Leonardo da Vinci
Das schwere Kriegsgerät hat seinen Ursprung nicht im ersten Weltkrieg. Schon Leonardo da Vinci arbeitete an einer mobilen Kampfmaschine und fertigte einige Skizzen dazu an – und zwar im Jahre 1487.
Beton
Schon die Römer rührten ein Gemisch namens opus caementicium an, eine Art Zement, welchem sie Vulkanasche beimengten. Der Baustoff war unglaublich robust, konnte flexibel eingesetzt werden und setzte sich sogar unter Wasser ab. Das Wissen um den altertümlichen Betin ging jedoch im Laufe der Geschichte verloren.