Selbst die beliebtesten Games setzen oftmals auf Mechaniken, die euch zur Weißglut treiben können. Diese 18 Gameplay-Konzepte könnt ihr nicht mehr sehen, auch wenn sie in Call of Duty oder Assassin’s Creed vorkommen.
Liebe Videospielindustrie, wir müssen reden. Probleme verschwinden nicht von allein. Erst recht nicht, wenn man nicht darüber spricht. Diese 18 Dinge gehen uns Gamern richtig auf den Keks und treiben uns teilweise sogar in den Wahnsinn. Hello Developer? Pls fix!
Eskortmissionen
Niemand. Mag. Eskortmissionen. Geht weg. Redakteur Micky nervt besonders die Bewegungsgeschwindigkeit der KI-Kameraden, in dem Fall in älteren Assassin's Creed-Teilen:
„Langweilige Abschnitte, in denen man einem NPC folgen muss. Und er bewegt sich in einer Geschwindigkeit, die zu schnell für deine eigene Gehgeschwindigkeit, allerdings zu langsam für einen Sprint ist.“
Unser rasender Reporter Robert meint dazu:
„Eskortmissionen gehören verboten. Vor allem dann, wenn die Wegfindung der KI aus der Hölle kommt oder deine Begleiter quasi aus Zucker sind und schon beim kleinsten Maß an Schaden über den Jordan gehen …“
Damit spricht er direkt die nächste Schwäche vieler Games an …
Extrem dumme KI-Kumpanen
Hunde, die explosive Fallen aktivieren, Pferde, die gegen Bäume laufen oder schießwütige Kameraden, die in einer Schleichmission die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Idiotische NPCs sind einfach nur nervig und können im Extremfall den kompletten Spielspaß verderben. Kein Wunder, dass sie oft unserer Zerstörungswut zum Opfer fallen.
Pay-To-Win
Besonders stark in Mobile Games verbreitet, vergrault dieses Feature schnell und effektiv viele potenzielle Spieler schon vor dem Kauf – oder zumindest sollten sie das. Einige Spielereihen (Namen werden hier bewusst nicht genannt *HUST* siehe Bild *HUST*) können sich doch tatsächlich mit dieser unfairen Strategie halten. Leider gilt hier: solange Entwickler mit Pay-To-Win-Strategien Geld verdienen, wird es sie weiter geben.
Lootboxen
Für Lootboxen gilt genau dasselbe. Enorm hohe Preise, schlechte Drop-Chancen für gutes Equipment und knallbunte Effekte – mehr bietet dieses Feature den Spielern nicht. Dabei sind primär Lootboxen gemeint, die gegen Echtgeld erworben werden können, gerne auch in Vollpreistiteln. Einige Stimmen schreiben Lootboxen sogar zu, Spielsucht bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Entscheidet mit eurem Geldbeutel! Wollt ihr dieses Feature unterstützen?
Hacking-Minispiele
Hacking-Minispiele sind zeitraubend, repetitiv und nervig. Besonders, wenn sie wie in BioShock oder Saints Row 4 aus einem stupiden „Baue mit diesen Bauteilen eine Verbindung von Punkt A zu Punkt B, bevor die Zeitabläuft“ bestehen. Erst recht dann, wenn das Minispiel abbricht, wenn ihr beschossen werdet. Nein, danke!
Sinnlose Botengänge und Sammelmissionen
Wenn sich die NPCs ausnahmsweise mal benehmen können, haben sie ganz besondere Aufträge für uns. „Bitte geh zum Arsch der Welt und pflücke mir 50 blaue Glitzerblumen, die es hier in allen erdenklichen Farben außer Blau gibt. Und wenn du schon dabei bist, erlege doch bitte sieben linksdrehende Milchsäuren, elf Kobolde mit Sehstörung und acht gestreifte Steine. Als Beweis brauche ich den Sternenstaub aus ihrem Inventar, der nur bei jedem zehnten Mal dropt. Wenn du wieder kommst, schicke ich dich in die Region genau daneben. Ach ja, und die Belohnung ist mickrig. Überspringen kannst du die Mission aber nicht. Viel Spaß!“
Tageszeitenabhängige Missionen
Und wenn man die Missionsgegenstände abgeben will, sind die NPCs nicht anzutreffen. Das nervt auch unseren Redaktionsriesen Robert:
„Was mir auch noch einfällt, sind Missionen, die man nur zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten starten kann – beispielsweise in RDR 2. Ist ja schön, dass die Spielwelt dadurch ‚besonders immersiv‘ wirken soll, weil die Leute da laut Spielelogik nicht Tag und Nacht herumstehen und auf dich warten. Aber wenn ich gerade schon auf dem Weg zur Mission bin und 5 Meter vor dem Startpunkt plötzlich das Symbol von der Minimap oder der Marker im Spiel verschwindet, weil NPC XY plötzlich meint, dass ich nicht mehr komme, OBWOHL ICH QUASI VOR IHM STEHE, da könnte ich ausrasten!
Zumal es dafür doch ne Lösung gibt. Lass mich die Mission starten, schwenke mit der Kamera kurz noch zum Himmel, mach nen Zeitraffer, fertig! Hat meines Wissens nach GTA 5 unter anderem so gehandhabt.“
Wir fühlen mit dir …
Schwupps – und weg ist dein Zeug!
Unser Chefredakteur Claudio hat ein Problem damit, wenn man ihn beklaut. Was ihn besonders nervt:
„Wenn dir deine mühsam zusammengesuchte Ausrüstung weggenommen wird, und du wieder einen Abschnitt lang mit einem Zahnstocher kämpfen musst.“
Danke für nichts, liebes Spiel.
Quick-Time-Events
Quick-Time-Events können – richtig dosiert – Spaß machen. Wenn man so aber komplett aus einer Cutscene herausgerissen wird oder den finalen Boss legt, fühlt man sich echt ein bisschen veralbert. Das Paradebeispiel: „Press F to pay respects“ aus Call of Duty: Advanced Warfare.
Karge Antwortmöglichkeiten in Story-Games
Ein Wermutstropfen für das sonst so grandiose Detroit: Become Human. Dass die Antworten in Gesprächen vorgefertigt sind, ist verständlich. Schließlich können die Entwickler so einen strukturierten Dialogbaum mit vielen Verzweigungen und feinen Abstimmungen basteln. Wenn die Antwortmöglichkeiten aber nicht vollständig dargestellt werden und ihr in Kindergartensprache die Textbrocken „Wütend“, „Sohn“ oder „Beschwichtigen“ hingeworfen bekommt, sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Wenn ihr euch hinter dem „Sohn“ eine Frage nach dessen Wohlbefinden vermutet, euer Charakter dann aber in der Konversation den Spross seines Gegenübers aufs Übelste beleidigt, ist eventuell daraus resultierende Frustration mehr als verständlich.
New Game Plus
New Game Plus oder auch „Neues Spiel Plus“ ist ein Trend, der besonders häufig bei RPGs vorzufinden ist. Wenn ihr das Spiel durchgezockt habt, könnt ihr die nächste Runde in einem schwereren Modus spielen und gegebenenfalls exklusive Items absahnen. Wer braucht schon normale Schwierigkeitseinstellungen? Redakteur Michael versteht den Trend auch nicht:
„Neues Spiel Plus. Ich habe es ehrlich gesagt noch nie verstanden. Höherer Schwierigkeitsgrad, ja. Aber nicht diesen Mischmasch.“
Unsichtbare Wände und andere sinnlose Hindernisse
Wer mag es, wenn die Illusion von einer freien, immersiven Spielwelt abrupt von einer Glaswand ausgebremst wird? Genau, niemand. Auch Redakteur Micky findet es nicht so toll, mit Karacho gegen „unüberwindbare Hindernisse“ zu dengeln:
„Fallout 76: Du wirst dazu angehalten, gerne mal über Stock und Stein zu laufen, querfeldein nach Abenteuern zu suchen, unwegsames Terrain zu meistern und bleibst dann einfach aus unerfindlichen Gründen irgendwo hängen und kannst nicht weitergehen. Ein Blick nach unten verrät dir: Da liegt ein Stück Holz oder ein Stein. Auf Knöchelhöhe. Was soll der Müll?“
Nicht überspringbare Cutscenes
Doch Micky lässt sich generell ungern beim Zocken bremsen:
„Cutscenes, die sich nicht überspringen lassen. Speziell, wenn danach gleich ein doofer Bosskampf kommt, den man vergeigt und natürlich NOCHMAL durch den ganzen Kram durch muss!“
Ein wunderbares Beispiel für eine nicht überspringbare Cutscene ist die, die euch jedes mal serviert wird, wenn ihr in Animal Crossing: New Horizon die Insel eines Freundes besuchen wollt. Fans von Borderlands 3 wünschen sich ebenfalls überspringbare Zwischensequenzen. Auch unnötig lange Cutscenes sind in vielen Spielen einfach nur fehl am Platz. (I'm looking at you, @HideoKojima!)
(schlechte) Tutorials
Eigentlich eine Kinderkrankheit des Gamings, sind sich auch heute noch nicht komplett ausgestorben. Während einige Tutorials viel zu kleinteilig sind („Hier, so bewegst du die Kamera!“), fehlen sie in besonders komplexen Spielen manchmal komplett. Wenigstens ist es mittlerweile bei vielen Spielen gang und gäbe, überspringbare Tutorials einzubauen. So müsst ihr nicht jede Runde dieselben Einweisungen über euch ergehen lassen.
Bei Kingdom Hearts 2 wäre das ein Segen gewesen – das Anfangstutorial zieht sich geschlagene drei Stunden. Ein Fluch, von dem Spieler des dritten Teils (Bild) zum Glück verschont wurden. Driver schießt allerdings den Vogel ab. Das Tutorial ist so bockschwer, dass es viele Spieler gar nicht erst ins Hauptspiel geschafft haben. Kein Wunder, dass das Game bis heute als eines der schwersten Spiele aller Zeiten gilt.
Companion Apps
Bye bye, Immersion! Elementare Funktionen oder Informationen, wie das Öffnen bestimmter Truhen (vor Patch 1.4 Assassin's Creed: Unity), große Teile der Lore (Destiny 2) oder das Design von eigenen Spielerwappen (Battlefield 1) werden von einigen Entwicklern in eine App ausgelagert – wer kommt auf sowas?! Wer will schon beim Zocken ständig aufs Handy schauen müssen??
It's not a bug ...
... it's a feature! Vielmehr ein Trend als ein Feature ist das Veröffentlichen halbgarer Games zum Vollpreis. Was sich einige Studios scheinbar auf die Fahnen geschrieben haben, zeigt eindeutig: Hier haben die PR-Leute die Entscheidungsmacht, nicht die Entwickler. Ein Beispiel dafür war Cyberpunk 2077, das nach jahrelangem Hype vielen Anforderungen einfach nicht gerecht werden konnte. Die gruseligsten Glitches haben wir in einer eigenen Bilderstrecke für euch zusammengetragen.
Extrem laute Startbildschirme
Ihr könnt euer Spiel noch so leise eingestellt haben. Beim Start wird euch noch vor Erreichen des Hauptmenüs das Trommelfell perforiert. Besonders bei „Nebenbei-Spielen“, die man neben einer Serie oder einem Film konsumieren mag, ist dieses Feature total fehl am Platz – auch wenn sich der Name des Studios so auf Teufel komm raus IN EUER LANGZEITGEDÄCHTNIS HÄMMERT.
Offensichtliche Produktplatzierungen
Erstmal ein ENERGIEGETRÄNK! Manche Produktplatzierungen sind einfach total deplatziert und stören gegebenenfalls sogar die Immersion. Erst recht, wenn das beworbene Produkt besonders prominent gezeigt werden muss. Stellt euch vor, Norman Reedus hätte direkt am Anfang von Death Stranding noch einen Werbejingle für Monster Energy geträllert, damit auch jedem Dussel klar wird, dass er gerade Werbung sieht. Braucht es das wirklich?
Man soll ja nicht immer meckern!
... allerdings wird sich nichts verändern, wenn man es nicht tut. Ja, diese Features können richtig schlimm nerven. Allerdings sollten wir uns auch an die eigene Nase greifen. Welche unnötigen Angewohnheiten in Games habt ihr? Schaut euch unsere Bilderstrecke zu diesem Thema an!