Filme, die auf Videospielen basieren, sind schon seit den 1990ern zumeist bodenlose Enttäuschungen. Aber warum ist es so schwierig, eine gute Adaption auf die Leinwand zu bringen? Wir zeigen in unserer Bilderstrecke sechs häufige Fehler von Videospiel-Verfilmungen.
Seit der kuriosen „Super Mario Bros.“-Verfilmung von 1993 hat sich Hollywood immer wieder an Videospiel-Adaptionen versucht – doch die Ergebnisse waren bisher bis auf wenige Ausnahmen überaus frustrierend. Viele der Filme sind nicht mehr als eine Ansammlung von verpassten Chancen und verblüffenden Entscheidungen, die auch beim zweiten oder dritten Hinschauen wenig Sinn ergeben.
Wir haben uns die Geschichte von Videospiel-Verfilmungen genauer angeschaut und euch in dieser Bilderstrecke die sechs häufigsten Gründe für ihr Scheitern zusammengefasst.
Nicht alle Spiele funktionieren als Film
Bei einem so vielfältigen Medium wie Videospielen sollte es eigentlich offensichtlich sein, dass sich manche Spiele deutlich besser für eine Verfilmung eignen als andere. Trotzdem wurden immer wieder die falschen Spiele für eine Adaption auserwählt. Selbst die besten Regisseure, Schauspieler und Produzenten hätten aus Dead or Alive oder Postal keine guten Filme machen können – versucht wurde es aber leider trotzdem.
Beispiele: DOA: Dead or Alive, Doom, Postal
Der Schwerpunkt stimmt nicht
Bei Videospiel-Verfilmungen passiert es leider immer wieder, dass sich die Filmemacher auf die falschen Elemente der Vorlagen fokussieren und damit die Stärken der Spiele völlig ausblenden.
Niemand interessiert sich für die Abstergo-Szenen in Assassin's Creed und dennoch waren sie der Hauptbestandteil des Films. Auch in den Hitman-Filmen wurde der Fokus fälschlicherweise auf plumpe Action gelegt, während in Doom deutlich zu viele Szenen nicht aus der FPS-Perspektive gedreht wurden.
Beispiele: Assassin's Creed, Hitman, Doom
Charaktere, die keiner kennt
Viele Videospiele haben ihre Fan-Community vor allem wegen ihrer faszinierenden Charaktere aufbauen können. Deswegen wirkt es oft etwas irritierend, wenn Verfilmungen plötzlich völlig neue Figuren in den Mittelpunkt stellen, die in den Spielen überhaupt nicht auftreten.
Protagonistin Alice aus den Resident-Evil-Filmen hatte zum Beispiel keinerlei Vorlage in den Spielen und auch Mortal Kombat (2021) hat einen neuen, unbekannten Charakter ins Zentrum der Handlung gestellt.
Beispiele: Die Resident-Evil-Filme, Mortal Kombat (2021), Silent Hill
Casting-Fehlgriffe
Während Videospiel-Verfilmungen ihre Charaktere oft auf den Seiten des Drehbuchs falsch behandeln, setzt sich dies leider oft auch beim Casting fort. Es ist für viele Fans sogar noch ärgerlicher, wenn Schauspieler für Rollen gecastet werden, die nicht so recht zu ihnen passen wollen. Ob es an der Ausstrahlung oder dem Aussehen liegt: Die Casting-Abteilung greift bei Videospiel-Verfilmungen viel zu oft daneben.
Schauspieler Mark Wahlberg ist ein passendes und gleich doppeltes Beispiel für Casting-Probleme, schließlich hat das Publikum ihm die Rolle von Max Payne nie abgenommen und auch als Sully aus Uncharted wirkt er nach den ersten Eindrücken etwas fehl am Platze.
Beispiele: Max Payne, Uncharted (2022)
Bizarre Design-Änderungen
Es ist ein bemerkenswerter Zufall, dass eine der besten Videospiel-Verfilmungen überhaupt mit einem katastrophalen Design begann: Als der erste Trailer zum „Sonic the Hedgehog“-Film erschien, war der Proteststurm aufgrund des alptraumhaften Aussehens von Sonic so groß, dass die Filmemacher tatsächlich ein Neu-Design in Auftrag gaben – und dieses kam beim Publikum deutlich besser an.
Andere Videospiel-Verfilmungen hatten allerdings nicht ganz so viel Glück. Das Charakter- und Welt-Design in Super Mario Bros. könnte beispielsweise noch heute als blendendes Beispiel studiert werden, wie man einen Film auf gar keinen Fall gestalten sollte.
Beispiele: Sonic the Hedgehog, Super Mario Bros.
Schnelles Geld statt Sorgfalt
Viel zu oft enden die Rechte zu Videospiel-Adaptionen in den Händen von Regisseuren und Produzenten, die entweder nichts von Videospielen oder nichts vom Filmemachen verstehen – in schlimmsten Fällen kann sich dies sogar überschneiden.
Anders ist es nicht zu erklären, dass der berüchtigte Regisseur Uwe Boll ganze sechs Videospiel-Filme ins Kino gebracht hat, ohne dabei auch nur ansatzweise etwas Vorzeigbares zu produzieren.
Videospiel-Adaptionen haben völlig zurecht einen schlechten Ruf, weil oft einfach nicht genug kreative Sorgfalt in die Projekte fließt. Für eine gelungene Adaption sollte die Spielvorlage verstanden werden, gleichzeitig aber auch die Herausforderungen, die bei der Umsetzung in ein anderes Medium auftreten. Eine gute Videospiel-Verfilmung ist deswegen wahrscheinlich deutlich schwieriger, als sich viele Verantwortliche denken.
Beispiele: Alone in the Dark, Far Cry, BloodRayne
Natürlich heißt das nicht, dass Adaptionen zwischen verschiedenen Medien immer eine schlechte Idee sind. In unserer Bilderstrecken zeigen wir euch zum Beispiel 8 Comic-Superhelden, die unbedingt ein Videospiel-Comeback verdient haben.
Was haltet ihr von den Beispielen aus unserer Bilderstrecke? Welche anderen Fehler würden euch bei Videospiel-Verfilmungen noch einfallen? Besucht uns auf unserer Facebook-Seite und schreibt uns dort eure Meinung in den Kommentarbereich!