Die wichtigste und gleichzeitig teuerste Komponente in einem Gaming-PC ist fast immer die Grafikkarte. Deshalb solltet ihr euch vorher genau überlegen, welche Ansprüche ihr an euren Spielerechner habt. GIGA stellt die besten Modelle verschiedener Hersteller sowie Preisbereiche vor und erklärt, was es vor dem Kauf zu beachten gilt.
Gaming-Grafikkarten 2023: Alle Empfehlungen im Überblick
Ganz gleich ob Nvidia, AMD oder Intel: Jeder Hersteller wirbt entweder mit besonderen Features oder sie verkaufen besonders preiswerte Modelle, um PC-Gaming noch zugänglicher zu machen. Die Wahl eurer nächsten Grafikkarte sollte aber nicht nur vom jeweiligen Preis abhängen. Je nachdem, von welchen Zusatzfunktionen ihr profitieren wollt und für welche Zwecke ihr eure Grafikkarte primär verwendet, lohnt es sich die einzelnen Marken miteinander zu vergleichen. Um euch den Prozess etwas zu erleichtern, stellen wir euch eine Auswahl aktueller Karten vor und erklären, was ihr vor dem Kauf sonst noch beachten müsst.
Mittlerweile hat Nvidia die neue RTX-4000-Serie vorgestellt. Warum der Kauf der Vorgängergeneration trotzdem die bessere Wahl sein kann, erfahrt ihr im dazugehörigen Artikel:
GIGA-Tipp | Preistipp Nvidia GeForce RTX 3050 | Nvidia GeForce RTX 3070 Ti | AMD Radeon RX 7900 XT | Nvidia GeForce RTX 4090 |
|
|
|
|
|
ab 529 Euro Cyberport | ab 329 Euro MediaMarkt | ab 748 Euro Cyberport | ab 1.039 Euro Cyberport | ab 2.199 Euro Amazon |
AMD Radeon RX 6600 XT
GIGA-Tipp Wir starten unsere Liste mit der Gigabyte Radeon RX 6600 XT Gaming OC, die derzeit wohl die meiste Leistung fürs Geld bietet. Das hier aufgeführte Modell bildet dabei die Mittelklasse der aktuellen Grafikkartengeneration von „Team Red“. Mit 8 GB Video-RAM und einem Boost-Takt von bis zu 2.607 MHz seid ihr für die kommenden Jahre bestens gerüstet. In aktuellen AAA-Spielen knackt die RX 6600 XT daher mühelos die magische Grenze von 60 FPS sofern ihr euch auf Gaming in Full-HD beschränkt. Entsprechend können weniger anspruchsvolle Titel – sprich so gut wie jeder kompetitive Shooter – jenseits der 144 FPS gezockt werden.
Mit „FidelityFX Super Resolution“ hat AMD inzwischen auch eine eigene Lösung in petto, die ähnlich wie DLSS mehr FPS aus euren Spielen herauskitzeln soll. Weniger erfreulich waren in der Vergangenheit hingegen die zahlreichen Software-Fehler, mit denen Spielerinnen und Spieler sich regelmäßig rumplagen mussten. Erfreulicherweise bessert AMD hier konstant nach und erweitert ihre Anwendung immer wieder um nützliche Funktionen. Dennoch hat Nvidia hier meiner Meinung nach immer noch die Nase vorne, wobei der Abstand immer kleiner wird.
Vorteile
- Perfekt für Gaming in Full-HD mit 60 FPS und mehr
- Aktuelle AAA-Spiele laufen mühelos
- Mehr Leistung dank AMD FSR 2.1
Nachteile
- Fehleranfällige Treiber
Nvidia GeForce RTX 3050
Preistipp Budgetorientierte Gamer können aufatmen. Die Asus Dual GeForce RTX 3050 ist Nvidias neueste Einsteiger-GPU, die endlich auch mit nützlichen Features wie DLSS oder Raytracing daherkommt. Wer die maximalen FPS fürs Geld möchte, sollte auf letzteres aber vermutlich verzichten. Im Gegensatz zum Vorgänger in Form der GTX 1650 verfügt dieses Modell außerdem über satte 8 GB Videospeicher, was die Karte somit etwas zukunftssicherer macht.
Wer nach einem günstigen Einstieg sucht, um Dauerbrenner wie Fortnite oder Apex Legends flüssig spielen zu können, ist hier genau richtig. Gerade mit angeschaltetem DLSS dürfte die Karte umso erstaunlichere Resultate liefern und auch anspruchsvollere Titel spielbar machen. Wer ein stark begrenztes Budget zur Verfügung hat und sowieso nur in Full-HD zockt, kommt an der RTX 3050 derzeit wohl kaum vorbei.
Vorteile
- Mainstream-Titel laufen in hohen Details und Full-HD flüssig
- Ideal für Budget-PCs
- Mehr FPS dank DLSS
Nachteile
- Zu wenig Leistung für anspruchsvolle Spiele
- Für aktiviertes Raytracing nicht wirklich geeignet
Nvidia GeForce RTX 3070 Ti
Mit der Asus ROG Strix RTX 3070 Ti Gaming OC machen wir gleich zwei gewaltige Sprünge: bei der Leistung und damit (leider) auch beim Preis. Ursprünglich hatte Nvidia das Modell als erschwingliche Mittelklasse vermarktet, doch die Realität sieht nach wie vor gänzlich anders aus. Mit 8 GB VRAM und einem Boost-Takt von 1.875 MHz liefert die GPU zwar Leistung satt, doch preislich bewegt sie sich eher in den Gefilden damaliger Highend-Grafikkarten. Glücklicherweise scheinen die Preise derzeit aber immer mehr zu fallen, zumal die Karten der RTX-4000-Serie nach und nach die aktuellen Modelle ablösen werden.
Wer noch weitere Argumente für den Kauf brauchen sollte: Da es sich um eine Grafikkarte der RTX-Serie handelt, unterstützt diese entsprechend Raytracing sowie DLSS. Außerdem macht der hauseigene Nvidia Encoder (NVENC) in der neuesten Generation die Karte ideal für Streaming oder all jene, die damit anfangen möchten.
Vorteile
- Ideal für AAA-Titel in WQHD mit mindestens 60 FPS
- Geeignet für E-Sport-Titel jenseits der 144 FPS
- Unterstützt Raytracing und DLSS
- Neuester NVENC-Standard für Streaming
Nachteile
- Karte der Vorgängergeneration
- Kein DLSS 3
AMD Radeon RX 7900 XT
Die Sapphire AMD Radeon RX 7900 XT ist eines der beiden Highend-Modelle von AMD und wird derzeit lediglich von der RX 7900 XTX übertroffen. Das besondere an dem hier gezeigten Modell ist mitunter der üppige Videospeicher von 20 GB. Dadurch bringt die Karte mehr als genug Leistung mit, um sämtliche Titel problemlos mit maximalen Grafikdetails zu zocken – sei es in WQHD (1440p) oder 4K (2160p). Für die optimale 4K-Erfahrung wärt ihr mit einem aktuellen Top-Modell von Nvidia aber vermutlich besser beraten, weil sie abhängig vom Spiel in vielen Fällen nochmal besser performen.
Zwar unterstützen AMD-Grafikkarten mittlerweile FSR 2.1, allerdings ist der Standard noch lange nicht so weit verbreitet wie das Pendant DLSS von Nvidia. Das beste Argument für die AMD Radeon RX 7900 XT dürfte ohnehin der Preis sein, da ihr in diesem Bereich derzeit kaum etwas Besseres finden werdet. Ein weiterer Bonus ist die Infinity-Cache- sowie Smart-Access-Memory-Technologie, die beide in Kombination nochmal für ein erhebliches Leistungsplus sorgen dürften. Letzteres funktioniert allerdings nur im Zusammenspiel mit einer passender Ryzen-CPU.
Vorteile
- Bestens geeignet für aktuelle AAA-Spiele in WQHD oder 4K
- Üppige 20 GB Videospeicher
- Mehr Performance durch AMD Infinity-Cache und Smart Access Memory
- Unterstützt AMD FSR 2.1
Nachteile
- Fehleranfällige Treiber
- FSR 2.1 nicht so gut wie DLSS
Nvidia GeForce RTX 4090
Bei der Asus TUF Gaming GeForce RTX 4090 OC Edition handelt es sich um das aktuelle Flaggschiff von Nvidia. Die GPU bietet demnach genug Leistung, damit ihr euch längere Zeit keine Gedanken mehr um zu niedrige Bildraten machen müsst. Also genau das Richtige, wenn ihr aktuelle AAA-Spiele mit maximalen Grafikeinstellungen in 4K-Auflösung samt aktiviertem Raytracing genießen möchtet. Hier dürfte euch DLSS 3 inklusive der Frame Generation außerdem zugutekommen. Beide Technologien in Kombination können eure FPS nämlich teils vervierfachen, was bei anspruchsvollen Spielen teilweise ein absolutes Muss ist.
Wer heutzutage also das Maximum an Leistung möchte, sollte bereit sein, entsprechend zu investieren: Mit einem Preis jenseits der 2.000 Euro zahlt ihr für diese Grafikkarte mehr als so mancher für einen gesamten Gaming-PC. Ein weiterer Faktor ist außerdem der immense Stromverbrauch derartiger Karten. Gerade in Zeiten der Energieknappheit, sollte dieser Punkt vermutlich ebenfalls in die Kaufentscheidung mit einbezogen werden.
Unser Tipp: Wer nicht bereit ist, derartige Summen für eine RTX 4090 hinzublättern, sollte stattdessen lieber nach einem Vorgängermodell Ausschau halten. Die RTX-3000er-Karten sind immer noch äußerst potent und gerade auf dem Gebrauchtmarkt dürftet ihr mit etwas Glück sicherlich das eine oder andere Modell zum fairen Preis entdecken.
Vorteile
- Exzellente Performance
- Bestens geeignet für 4K-Gaming und Raytracing
- Unterstützt Raytracing und DLSS 3
- Neuester NVENC-Standard für Streaming
Nachteile
- Extrem Teuer
- Hoher Stromverbrauch
- Benötigt ausreichend großes Gehäuse
Nvidia, AMD oder Intel – so viel Auswahl gab es bei Grafikkarten noch nie. Wir verraten euch, welche Karten sich aktuell am meisten lohnen:
So haben wir die Empfehlungen ausgesucht
Wir betreiben für jeden Artikel dieser Art intensive Recherche, damit wir das gewonnene Wissen hinterher kompakt und vor allem verständlich an unsere Leserinnen und Leser weitergeben können. Ebenso werden alle gelisteten Produkte stets mit Sorgfalt ausgewählt und verschiedene Einsatzzwecke sowie Preissegmente berücksichtigt.
Ich selbst begeistere mich bereits seit meiner Kindheit für Videospiele und die dafür notwendige Hardware. Meinen ersten eigenen Gaming-Rechner habe ich bereits im Jahr 2012 zusammengebaut und seitdem sind noch zahlreiche weitere gefolgt. Jegliches Wissen in Bezug auf Games sowie (PC) Hardware habe ich mir über die Jahre also selbst angeeignet – oft zur Freude meiner Familie oder meines Freundeskreises. Dort bin ich meist die erste Anlaufstelle wenn es darum geht, etwas zu reparieren oder sie bei der Anschaffung neuer Geräte zu beraten.
Wie wir bei GIGA testen und warum ihr unserem Urteil vertrauen könnt, haben wir hier erläutert:
Für diesen Artikel wurde ich außerdem tatkräftig durch den wertvollen Input meines geschätzten Kollegen Robert Kohlick unterstützt. Er ist stets auf dem Stand der Dinge, was Gaming-Hardware angeht und hat deshalb immer eine Antwort parat, wenn es um technische Detailfragen geht. Um euch den bestmöglichen Überblick zu verschaffen, haben wir neben unseren eigenen Erfahrungen ebenso externe Nutzermeinungen in unsere Auswahl mit einfließen lassen.
Weitere Infos zu den besten Prozessoren für euren Gaming-PC findet ihr im dazugehörigen Artikel: