In diesem Jahr boomt die Branche rund um Augmented und Virtual Reality. Neben Headsets mit eigenen Bildschirmen (Standalone) wie Oculus Rift oder HTC Vive gibt es kostengünstigere Modelle wie etwa Google Cardboard, Samsung Gear VR oder Zeiss VR One, die ein Smartphone als externes Display nutzen. Bei allen Modellen bleibt aber die gleiche Frage: Kann ich eine VR-Brille als Brillenträger nutzen? Die Antwort erfahrt ihr hier.
Die Vorbestellungen für VR-Brillen laufen heiß und die Launchtitel-Liste für die neue Technik zählt immer mehr Spiele und Programme. Wollt ihr die neue Technik in euer Wohnzimmer holen, stellen sich natürlich einige Fragen. Eine davon dürfte besonders Menschen mit Sehschwäche interessieren: Kann ich die VR-Brille tragen, obwohl ich bereits eine Brille trage? Immerhin haben über 63 Prozent eine Brille auf der Nase. Daran haben die Entwickler der VR-Headsets natürlich gedacht. Wir stellen euch in diesem Artikel der VR-Brille einige Lösungsvorschläge für Brillenträger vor.
Unser kurzes Fazit zur PlayStation VR:
VR-Brille trotz Brille - geht das und ist das bequem?
Die Entwickler der VR-Brillen sind sich bewusst, dass viele Menschen eine Sehschwäche besitzen. Aus diesem Grund liefern sie besondere Gadgets mit, die Brillenträgern das Tragen erleichtern sollen. Jedoch wird auch gar keine Brille benötigt, wenn ihr die VR-Welt erkunden wollt. Immerhin sitzen die Gläser fast direkt vor euren Augen. Das einzige Problem liegt darin, dass ihr den Neigungswinkel beachten müsst. Verrutscht die virtuelle Brille ein Stück nach unten, wird das Bild unscharf.
Sitzt ihr also beispielsweise auf einem Stuhl und dreht euch mit dem Kopf nach hinten, kann die VR-Brille verrutschen, weshalb ihr sie in diesen Momenten halten müsst. Das Problem ist uns bis jetzt aber nur bei der Oculus Rift aufgefallen. Bei unserem Test in der Redaktion haben wir drei Brillenträger mit der VR-Brille konfrontiert. Zwei haben die Brille abgesetzt und trotz hoher Dioptrienzahl und Hornhautverkrümmung scharf gesehen. Ein Redakteur hat die Brille aufgelassen. Er berichtete hinterher, dass es bequem sei.
PS VR für Brillenträger?
Die PlayStation-VR-Brille ist Mitte Oktober erschienen und hat anhand der Vorbestellungen bereits die anderen Headsets um Weiten geschlagen. Mit einem Preis von etwa 400 Euro (ohne Zubehör) könnt ihr euch mit der PS VR derzeit das günstigste VR-Erlebnis ins Wohnzimmer holen. Doch funktioniert das Sony-Headset auch mit Brille? JA! Wir haben es getestet. Aufgrund des Tragegeschirrs, das ihr auf dem Kopf tragt, lastet kein Gewicht auf eurer Brille. Außerdem drückt auch nichts. Zwei Knöpfe sorgen dafür, dass ihr sie individuell einstellen könnt. Die PS VR ist also optimal für Brillenträger. Das einzige Manko, was wir bemerkt haben, ist, dass die Schrift ab und zu unscharf wurde. In diesem Fall müsst ihr die VR-Brille der PlayStation hoch und runter bewegen.
Welche VR-Brille ist für Brillenträger besser geeignet?
Natürlich kommt es hierbei extrem auf die vorliegende VR-Brille und das Brillenmodell an. Bei folgenden Modellen ist eine Sehkorrektur möglich:
- Oculus Rift: Bei diesem Modell sind drei Linsensätze verbaut (A: Normalsichtige, B: leicht Kurzsichtige, C: stark Kurzsichtige). Außerdem kommt die Oculus Rift mit einem verstellbaren Display daher, dass ihr individuell einstellen könnt, damit die Brille problemlos darunter passt.
- HTC Vive: Der Tragekomfort mit Brille ist überraschend gut. Es gibt kein zusätzliches Druckgefühl; man spürt die Brille kaum. Es gibt einen Regler an der Vive, mit dem der Abstand geändert werden kann. In der Brille wird euch dann die Distanzänderung in Millimetern angezeigt.
- PlayStation VR: Diese VR-Brille ist etwas anders konzipiert. So habt ihr hier eine Art Tragegeschirr, welches auf eurer Stirn bzw. dem Hinterkopf sitzt und somit nicht auf die Nase drückt. Außerdem könnt ihr per Knopfdruck bestimmen, wie weit die Distanz zwischen Display und Augen sein soll. So passt eure Brille auf jeden Fall dazwischen.
- Generell solltet ihr darauf achten, die VR-Brille nicht allzu lang am Stück zu tragen. Selbst bei kurzen Demo-Versionen haben wir gemerkt, wie anstrengend die Spiele für unsere Augen sind.
- Handelt es sich um ein Produkt ohne eigenen Bildschirm, müsst ihr also euer Smartphone als Display nutzen, werden in der Regel keine Korrekturen mitgesendet.
- Alternativ solltet ihr euch Kontaktlinsen besorgen, sofern das mit eurer Sehschwäche vereinbar ist, damit das VR-Erlebnis nicht getrübt wird.
Es gibt also keine eindeutige Antwort, welche VR-Brille am besten für Brillenträger ist. Testet euren virtuellen Favoriten auf jeden Fall einmal in der realen Welt aus, um keine böse Überraschung zu erleben - immerhin sind die Headsets ganz schön kostenintensiv.