Lenovo nutzt beim Yoga 910 Windows 10 Home als Betriebssystem und installiert auch einiges an Software vor. Neben den üblichen Lenovo-Programmen, die zur Verwaltung des 2-in-1-Notebooks genutzt werden, ist McAfee als Sicherheitssoftware dabei. Wie zuvor bereits angesprochen, belastet McAfee das System unnötig – lässt sich bei Bedarf aber deinstallieren.
Nach dem Auspacken und Einrichten des Yoga 910 haben wir wie üblich die neusten Updates für Windows 10 eingespielt und nach Updates in der Lenovo-Software suchen lassen. Ein Firmware-Upgrade war auch bitter nötig, denn der Lüfter wollte einfach nicht aufhören zu drehen. Ein Prozess hat das Yoga 910 dauerhaft mit 30 Prozent ausgelastet, ohne dass man etwas dagegen hätte tun können. Nach längerer Recherche hat sich herausgestellt, dass es sich um die Software des WLAN-Moduls handelt. Zum Glück stand ein Upgrade zur Verfügung, das direkt eingespielt werden konnte und das Problem behoben hat.
Eigentlich darf so ein Problem bei einem hochpreisigen Produkt wie dem Lenovo Yoga 910 nicht vorkommen. Wer sich nicht mit PCs auskennt und das schicke Convertible gekauft hat, könnte mit dem Malheur überfordert sein und keine Lösung finden. Selbst für uns war das nicht selbstverständlich und mit etwas Arbeit verbunden.
Windows 10 läuft auf dem Yoga 910 sehr stabil. Selbst bei längerer Belastung des Convertibles gab es keine Probleme mit Instabilitäten. Ab und zu wollte das Yoga 910 aber nicht mehr richtig aus dem Ruhemodus aufwachen. Wechselt man den Standort, klappt das Notebook zu und kurze Zeit später wieder auf, ist es zwar aufgewacht und hat den Login-Bildschirm angezeigt, doch den Account nicht. Damit war eine Anmeldung unmöglich. Hätte man zu dem Zeitpunkt an einem Dokument gearbeitet, das nicht gespeichert wurde, wäre es vermutlich verloren. Auch das darf nicht passieren. Ob das nun an Windows 10 oder dem Yoga 910 liegt, lässt sich schwer abschätzen. Bei meinem HP Spectre x360 gab es so ein Problem noch nie. Die Häufigkeit war aber sehr gering. Nur bei etwa jedem zwanzigsten Aufwachen wollte das Yoga 910 nicht mehr.
Praktische Lenovo-Software
Die vorinstallierten Lenovo-Programme sind sehr nützlich. Der „Lenovo Companion“ gibt Auskunft über den Systemzustand, Garantiestatus und Systemaktualisierungen. Letztere beziehen sich nicht nur auf Updates für das Yoga 910, sondern auch für Windows 10. Man kann sich den Umweg über die Windows-Updates also sparen und bekommt einen Überblick über den gesamten Status des Convertibles.
Unter „Lenovo Settings“ lassen sich alle wichtigen Einstellungen treffen. Auch hier schafft Lenovo eine Alternative zu den Systemeinstellungen von Windows 10 und bringt eigene Funktionen wie „Paper Display“ unter. Es handelt sich dabei einfach um einen Blaulichtfilter beziehungsweise Nachtmodus, der das Lesen im Dunkeln angenehmer für die Augen gestalten soll. Funktioniert zwar gut, ein zusätzlicher Punkt im Info-Center von Windows 10 wäre aber besser, da man die Einstellung so schneller erreichen könnte.
Ebenfalls sehr praktisch ist die Möglichkeit Informationen zum Akku, der Webcam und dem Bildschirm zu erhalten. Außerdem kann ein mobiler Hotspot eingerichtet werden. Das Lenovo Yoga 910 greift dann auf ein WLAN zu und agiert gleichzeitig als WLAN-Hotspot und stellt anderen Geräten den Zugang zum WLAN zur Verfügung. Bis zu acht Geräte können verbunden werden.
Vorinstalliert sind dann noch Spiele wie Microsoft Solitaire Collection, Royal Revolt 2 oder Candy Crush Soda Saga. Ansonsten sind Programme wie XING oder Office 2016 vorhanden, wobei Letzteres eine Demo für 30 Tage ist. Man müsste sich dann die Vollversion kaufen:
Verknüpfungen gibt es zudem von Asphalt 8 oder Fallout Shelter, doch da wird man in den Windows Store geleitet, wo man sich die Spiele herunterladen kann.
Test-Fazit zum Lenovo Yoga 910
Das Lenovo Yoga 910 hat im Test im Großen und Ganzen überzeugt. Es sieht modern aus, besitzt sehr dünne Displayränder, viel Leistung und eine hohe Akkulaufzeit. Lenovo geht mit der Zeit und verbaut zwei USB-Typ-C-Anschlüsse, die extrem vielseitig sind, verzichtet gleichzeitig aber nicht auf einen normalen USB-Anschluss. Das Display ist größer geworden, lässt sich gut ablesen, spiegelt aber auch recht stark. Selbst wenn die volle Helligkeit des Panels eingestellt wird, sieht man sich bei dunkleren Inhalten immer selbst. Ein mattes oder stärker entspiegeltes Display wäre wünschenswert. Vermisst haben wir zudem einen Digitizer und Stylus für handschriftliche Eingaben und eine LTE-Option.
Die anfänglichen Probleme bei der Einrichtung des Lenovo Yoga 910 dürfen eigentlich nicht sein – besonders nicht in diesem Preissegment. Es fehlt der SD-Kartenslot, was ebenfalls ein großer Nachteil ist. Einfach mal schnell eine Speicherkarte aus der Kamera ins Convertible einlegen, geht hier nicht. Man muss sich einen Adapter besorgen. Die Lüftersteuerung könnte zudem etwas Feintuning vertragen. Oft geht der Lüfter zu früh an und schaltet sich zu spät aus. Nicht optimal gelöst ist zudem die Position der Frontkamera unter dem Display.
Die Alternative: HP Spectre x360
Eine interessante Alternative zum Lenovo Yoga 910 wäre das HP Spectre x360. Es handelt sich dabei ebenfalls um ein hochwertiges Convertible-Notebook mit 360-Grad-Scharnier, leistungsstarker Hardware und kompaktem Design, zusätzlich ist hier aber ein Digitizer im Display verbaut und es kann ein Stylus für handschriftliche Eingaben verwendet werden. Die Preise sind recht ähnlich, sodass man abwägen muss, ob man einen Eingabestift verwenden möchte oder nicht.
Bewertung: Lenovo Yoga 910
- Verarbeitung, Haptik und Design: 5/5
- Display: 4/5
- Kameras: 3/5
- Software: 4/5
- Performance: 4/5
- Video und Audio: 4/5
- Konnektivität und Speicher: 4/5
- Akku und Alltag: 5/5
Gesamt: 83 %