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1&1 in Erklärungsnot: Wer braucht überhaupt das neue Netz?

1&1 baut sein eigenes Mobilfunknetz. (© United Internet AG)
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Mit dem 5G-Netz von 1&1 steht seit Anfang 2022 Deutschlands viertes Mobilfunknetz parat – wenn auch nur für sehr, sehr wenige potenzielle Kunden. Den Start hat der Provider gehörig vermasselt. Jetzt muss es schnell bergauf gehen. Doch die Frage drängt sich auf: Wozu das ganze?

Eigentlich ist es klar: Ein vierter Netzbetreiber in Deutschland neben Telekom, Vodafone und Telefónica/o2 sorgt für mehr Auswahl und frischen Wettbewerb. Für Verbraucher könnten damit perspektivisch auch attraktivere Konditionen geboten werden, wenn es mal wieder ein neuer Mobilfunkvertrag sein soll. Doch der Start vom 1&1-Netz kann bisher keine der Hoffnungen erfüllen.

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Netzstart von 1&1: Konkurrenz muss helfen

Vor allem, weil das Netz geradezu winzig ist. Mit fünf Standorten wurde der Startschuss gefeiert, 1.000 hatte man zuvor versprochen. Inzwischen funken mit 20 bereits ein paar mehr. Nutzbar ist das 1&1 zufolge technisch überlegene Netz mit OpenRAN-Technologie trotzdem in der Praxis nicht.

Das will 1&1-Chef Ralph Dommermuth nicht hinnehmen: Der Start für Mobilfunk-Angebote im eigenen Netz ist bei 1&1 für September angesetzt. Da bis dahin das 5G-Netz nicht annähernd weit genug ausgeworfen sein wird, hat der Provider eine Roaming-Vereinbarung mit o2 geschlossen.

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Wer einen 5G-Vertrag mit 1&1 abschließt, kriegt dann 5G von 1&1. Überall dort, wo das 1&1-Netz nicht funkt, fallen Kunden in das 4G-Netz von o2 zurück. Die 1&1-Kunden „werden also im ganzen Land mit Mobilfunk versorgt sein, während wir unser Netz ausrollen“, so Dommermuth (Quelle: Handelsblatt).

Mit der Lösung für die bundesweite Abdeckung ergibt sich jedoch auch ein Problem: 1&1 muss seinen eigenen Mehrwert herausstellen, gerade wenn die Kunden die meiste Zeit ohnehin im o2-Netz surfen und telefonieren. Für Dommermuth ist die Lösung nationales Roaming, auch in den 5G-Netzen von Telekom, Vodafone und o2. Der Antrag dazu liege bereits bei der Bundesnetzagentur zur Genehmigung.

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5G-Netz von 1&1: Wozu brauchen wir das eigentlich?

Doch auch dann bleibt die Frage: Wer braucht das Angebot von 1&1, wenn weiter Daten über die Netze der Konkurrenz geschickt werden wie bei anderen Anbietern ohne eigenes Netz? Zumindest auf absehbare Zeit wird sich das nicht ändern. 1&1 wird sich über günstige Preise definieren müssen. Ob das klappt, während die Provider ihre Kosten anheben, ist fraglich. Denn im Discount-Segment hat 1&1 harte Konkurrenz, während in der Übergangsphase das Alleinstellungsmerkmal fehlt.

Dommermuth hält trotzdem am Plan fest: „Der 5G-Netzaufbau läuft von Tag zu Tag besser.“ Doch Kunden, die sich schon früh für 1&1 entscheiden, muss klar sein: Es wird noch Jahre dauern, bis bei 1&1 das eigene Netz einen Großteil der Arbeit erledigt.

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