Wer einen DSL-Anschluss besitzt, kann nach der Neufassung des Telekommunikationsgestzes (TKG) die Zahlung an den Anbieter mindern, wenn die versprochene Geschwindigkeit nicht erreicht wird. Ein erster Fall, in dem das mit den vorgeschriebenen Mitteln nachgewiesen und akzeptiert wurde, zeigt aber, wie wenig man im Endeffekt davon hat. In dem Fall bei 1&1.
1&1: Wenige Euro Rabatt bei Bruchteil der DSL-Geschwindigkeit
Wer nicht die volle Geschwindigkeit bei seinem DSL-Anschluss geliefert bekommt und das auch nachweisen kann, muss weniger bezahlen. Was nach einem großen Erfolg für Endkunden klingt, hat sich als kleiner Reinfall herausgestellt. Ein Betroffener hat nämlich nachgewiesen, dass er von 1&1 statt 16 Mbit/s nur 4,5 Mbit/s geliefert bekommt (Quelle: Twitter). Klingt nach einer massiven Einschränkung, wo man denken könnte, dass man den monatlichen Preis von 34,99 Euro für das DSL-Paket locker um über 70 Prozent reduzieren kann. So einfach ist es dann nicht. Es wird ein Rabatt von schlappen 6 Euro pro Monat angeboten.
Die Kollegen von Golem haben bei 1&1 nachgefragt. Dort hat das Unternehmen das Vorgehen bestätigt. Demnach müssen bei der Berechnung der Minderung viele Aspekte des Tarifs berücksichtigt werden. Es handelt sich nämlich nicht um einen reinen Internetanschluss, sondern auch um einen Anschluss mit Telefonflat, E-Mail-Adressen, fünf SIM-Karten, Cloud-Speicher und IPTV. Der Preis von 34,99 Euro im Monat setzt sich entsprechend aus allen Punkten zusammen. Das reine Internet ist also nur ein geringer Teil, sodass man da nicht mit viel Rabatt rechnen kann, selbst wenn die Verbindung so schlecht ist und man das nachweisen kann.
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Nachweis der tatsächlichen DSL-Geschwindigkeit umständlich
Um eine schlechte DSL-Verbindung nachweisen zu können, reicht es nicht einfach nur einen Speedtest auf dem Smartphone im WLAN durchzuführen. Man muss das am PC per Netzwerkkabel an verschiedenen Tagen machen, um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten. Nur das wird dann akzeptiert, wobei man jetzt auch sehen kann, dass der zu erwartende Rabatt eher gering ausfällt, selbst wenn das Internet etwa nur ein Drittel der Leistung erreicht.