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1 Jahr Deutschlandticket: Experte rechnet ab

Das Deutschlandticket feiert einjähriges Bestehen. (© IMAGO / imagebroker)
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Das Deutschlandticket wird Eins. Während Millionen Fahrgäste damit bereits günstig im Nah- und Regionalverkehr unterwegs sind, zieht ein Verkehrsexperte ein durchwachsenes Fazit. Eines der wichtigsten Ziele hat das Deutschlandticket seiner Meinung nach komplett verpasst.

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Deutschlandticket: Fahrkarte boomt, doch weniger Autos fahren dadurch nicht

Seit dem 1. Mai 2023 gibt es das Deutschlandticket. Fahrten im ganzen Land, auch über die Grenzen regionaler Verkehrsverbände und der Bundesländern hinweg. Das ist die große Errungenschaft des Allround-Fahrscheins für 49 Euro, findet Mobilitätsexperte Andreas Knie vom Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB). Er sieht aber noch Handlungsbedarf.

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„Für die Straße gibt es keinen Entlastungseffekt“, so Knie im Interview mit Riffreporter (via Web.de). Nur rund 3 Prozent der etwa 11 Millionen Deutschlandtickets, die derzeit im Umlauf sind, lassen sich ihm zufolge Kunden zuordnen, die dafür das Auto stehen lassen. Nur ein sehr kleiner Teil ist also neu auf öffentliche Verkehrsmittel (ÖV) umgestiegen:

Die Leute sind glücklich, aber mit dem Deutschlandticket konnten keine Autofahrenden in nennenswerten Größen für das Ticket begeistert werden. Das hat nicht funktioniert.
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Ganz anders sehe es etwa in Österreich aus, wo es seit 2021 das Klimaticket gibt. Dort sei es gelungen, die Zahl der Neuabonnenten zu verdreifachen.

Für rund 1.000 Euro im Jahr ist beim österreichischen Ticket der gesamte ÖV nutzbar – auch der Fernverkehr, der beim Deutschlandticket ausgeschlossen ist. Entsprechend ist das österreichische Pendant teurer. Das Deutschlandticket kommt aufs Jahr gerechnet auf Kosten von 588 Euro.

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Wird das Deutschlandticket mit diesen Änderungen richtig gut?

Auch wenn das 49-Euro-Ticket „keinen Menschen von einem Auto auf die Bahn gebracht“ habe, ist das Konzept Knie zufolge gut – es müsse aber noch weiter verbessert werden. Dafür braucht es dem Experten zufolge:

  • einen günstigeren Monatspreis von 29 Euro
  • Gültigkeit überall, vor allem im Fernverkehr
  • die Anbindung der letzten Meile, etwa mit einer Car-Sharing-Möglichkeit inklusive

Auf diese Art könne das Deutschlandticket viel mehr Menschen dazu bringen, das Auto dauerhaft stehen zu lassen. Die Verlässlichkeit und Pünktlichkeit der Bahn seien dabei zwar wichtig, aber entscheidender sei das attraktive Angebot. Gegenüber der Österreichischen Bundesbahn hat die Deutsche Bahn derzeit keine Chance.

Da könnte sich die Deutsche Bahn gerne eine Scheibe abschneiden:

Sitzplätze sind bei Flixtrain inklusive

Knie rechnet mit Kosten von etwa 12 Milliarden Euro für eine solche Veränderung beim Deutschlandticket. Sie könnten unter anderem beim Dienstwagenprivileg eingespart werden. Ob es dazu kommt, ist allerdings sehr fraglich. Derzeit deutet alles eher auf eine Preiserhöhung hin, statt ein günstigeres Ticket anzubieten.

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