Für E‑Auto-Kunden brechen harte Zeiten an. Stromer werden immer teurer, die Wartezeiten sind lang und der Umweltbonus sinkt immer weiter. Da lohnt ein Blick auf günstige Alternativen zu VW und Co., die oft aus China kommen. Die sind zwar viel günstiger, doch es gibt einen großen Haken.
10.000 Euro weniger: China-E‑Autos mit attraktivem Preisvorteil
In Deutschland müssen Kunden tief in die Tasche greifen, wenn es gilt, sich ein Elektroauto anzuschaffen. Seit 1. Januar 2023 gelten zudem neue Regeln für den Umweltbonus. So werden Stromer noch teurer. Dass es auch anders geht, zeigen die chinesischen Hersteller. Sie haben einen Preisvorteil von bis zu 10.000 Euro bei kleinen E‑Autos.
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Für chinesische E‑Auto-Hersteller wie GM, BYD oder Nio seien die Entwicklungskosten in der Volksrepublik deutlich günstiger. Auch bei den Lohnkosten kommen die chinesischen Marken günstiger weg. Zudem würden sie weniger Kapital bei der Fertigung einsetzen, meint Patrick Koller, Chef des Automobilzulieferers Forvia (Quelle: Reuters).
Das Unternehmen gehört zu den größten Zulieferern für die Autobranche weltweit und arbeitet unter anderem mit dem chinesischen Batterie- und Autokonzern BYD zusammen. Der Manager sieht infolge der höheren Preise im Westen sogar die individuelle Mobilität in Gefahr.
Seiner Ansicht nach werden in China gute Autos gebaut, die in Europa auch gut ankommen – oder das bald werden. Denn einige chinesische Marken haben gerade erst ihren Fuß in die Tür der europäischen Märkte gesetzt, vor allem mit größeren, teureren Modellen, bei denen der Preisvorteil nicht zum Tragen kommt. Die günstigen, kleineren Modelle gibt es also für deutsche Kunden meist noch nicht.
Nicht nur rund um Elektroautos stehen 2023 Änderungen an:
VW und Co. sollten chinesische Autobauer ernst nehmen
Richtig schwierig wird es für die alteingesessenen Hersteller, wenn sich das ändert. Die Analysten von Jato Dynamics haben die Preise in den Märkten Europa, Asien und China verglichen und zeigen die extrem unterschiedlichen Entwicklungen: Stieg der Durchschnittspreis für ein E‑Auto in Europa seit 2015 von knapp 49.000 Euro auf über 55.000, hat er sich in China in diesem Zeitraum mehr als halbiert: von fast 67.000 Euro auf knapp unter 32.000 Euro.
Konkurrenzfähige E‑Autos zu solchen Preisen wären ein echter Schlag für deutsche Marken wie VW, aber auch Ford oder Opel, die traditionell die Einstiegs- und Mittelklasse bedienen.