Das Ziel ist klar: Bis 2030 sollen 15 Millionen reine E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Abgesehen davon, dass es bis dahin noch ein ziemlich langer Weg ist, lässt sich auch nur schwer vorstellen, wie diese Massen an Stromern aussehen. Ein Vergleich macht das Problem viel deutlicher.
15 Millionen E-Autos bis 2030: So wird das nichts
Obwohl die Bundesregierung aktuell auf dem Weg zum E-Auto-Traum etwas vom Weg abzukommen scheint, ist das Ziel noch immer klar: Bis 2030 soll Deutschland über einen soliden E-Auto-Bestand von 15 Millionen Fahrzeugen verfügen. Kürzlich ist die erste wichtige Hürde gefallen: Mehr als 1 Million Stromer sind inzwischen zugelassen.
Was für eine Mammutaufgabe noch vor Autoindustrie, Politik und Kunden steht, wird allerdings viel klarer beim Blick auf einen kleineren Zeitraum als die nächsten 7 Jahre: Um 15 Millionen Elektroautos rechtzeitig zu schaffen, müssen einer Berechnung des Thinktanks Agora Verkehrswende zufolge im Durchschnitt jeden Tag 5.000 neue E-Autos zugelassen werden.
Diese Zahl gilt bereits seit Beginn dieses Jahres. Aktuell kommen die Neuzulassungen der Stromer allerdings nicht annähernd heran: Im Januar lag der durchschnittliche Tagessatz nur bei 585 neu zugelassenen E-Autos. Im Februar kletterte er immerhin schon auf 1.160.
Der Einbruch im Januar dürfte vor allem am starken Vormonat und der geringeren Förderung für E-Autos ab dem Jahreswechsel liegen. Im Dezember 2022 wurden zum ersten Mal über 100.000 Elektroautos in einem Monat zugelassen. Agora Verkehrswende zufolge kommen aber selbst damit im Monatsschnitt erst 3.365 Neuzulassungen auf einen Tag.
Deutsche Hersteller kriegen starke Konkurrenz, wenn sie bei den Neuzulassungen weiter vorne mitspielen wollen:
Experte kritisiert: Verbrenner-Verbot ablehnen schadet Deutschland
„Die Bundesregierung hat viel aufzuholen, wenn das 15-Millionen-Ziel noch erreicht werden soll. Bisher liegt der Absatz weit unter dem erforderlichen Soll“, resümiert Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende. Er kritisiert außerdem die Blockadehaltung zum Verbrenner-Verbot in der EU: „Mit einer Enthaltung oder Ablehnung würde die Bundesregierung der Wirtschaft, dem Klimaschutz und Deutschlands Ansehen in Europa großen Schaden zufügen.“
Wie sich der fortschreitende Hochlauf der Industrie mit neuen Elektro-Modellen und perspektivisch wieder sinkenden Kosten auf die Zahlen auswirken würde, muss sich zeigen. Fest steht, dass die Monate, in denen der Schnitt so deutlich nicht geschafft wurde, in Zukunft mit viel besseren Zulassungszahlen wieder reingeholt werden müssen.