Chinesische Forschende haben einen optischen Disc-Datenträger vorgestellt, der unfassbare 200 TB speichern kann. Dass wir es mit dem Nachfolger der Blu-ray für Filme zu tun haben, ist aber unwahrscheinlich.
Optischer Datenträger mit 100 Schichten vorgestellt
Ein Forscherteam der Technischen Universität Shanghai hat einen „3D nanoscale optical disk memory with petabit capacity“ präsentiert – also eine Scheibe, die per Laser ausgelesen wird und unfassbare Datenmengen speichern kann (Quelle: IEEE Spectrum). Konkret genannt wird eine Kapazität von 200.000 GB oder 200 TB. Zum Vergleich: Auf eine DVD (einlagig) passen 4,7 GB. Bei Blu-rays sind immerhin zwischen 50 und 100 GB möglich.
Das Geheimnis der „Superscheibe“ sind ihre 100 Schichten, was zu einer 4.000-mal höheren Datendichte im Vergleich zu Blu-ray führt. Selbst Festplatten werden um Faktor 24 übertroffen. Zum Schreiben und Lesen von Daten kommen mehrere Laser mit unterschiedlichen Wellenlängen zum Einsatz.
Mega-Speicher-Disc: Wozu soll das gut sein?
Lässt man der Fantasie freien Lauf, dann wäre eine 200-TB-Scheibe für absurde Zwecke verwendbar. Darauf würden über 14.000 Filme in 4K mit jeweils 2 Stunden Laufzeit passen, wie Digitaltrends vorrechnet – das reicht auch für sehr große private Sammlungen.
Haben wir bald statt einem Regal voller Blu-Rays nur noch eine einzige Scheibe, die einfach immer im Player liegt? Wahrscheinlich nicht. Selbst mit Blick auf 8K-Filme ist die Zukunft der optischen Datenträger ungewiss. Ein Comeback wäre – auch mit Riesenkapazität – eine Überraschung. Die Verkaufszahlen zeigen schon seit Jahren, dass Streaming das Ruder übernommen hat.
Die Entwickler der 100-Schichten-Scheibe sehen die Anwendung eher im gewerblichen Bereich: „Der Einsatz von optischer Datenspeichertechnologie mit ultrahoher Dichte in großen Datenzentren ist jetzt möglich“, freut sich Min Gu, Professor für optisch-elektrische und Computertechnik.