Ob Gas- oder Ölheizung sowie an der Tankstelle: 2024 müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Dafür sorgt ein Vorstoß der Bundesregierung, um die eigenen Fehler auszubügeln. Die Preissteigerungen für fossile Kraftstoffe könnten dabei noch lange nicht das Ende sein.
CO₂-Preis an der Zapfsäule: Diesel und Benzin werden teurer
Die Bundesregierung geht nach dem Haushaltschaos der letzten Wochen für 2024 auf Sparkurs und will auf neuen Wegen Geld reinholen. Einer dieser Wege ist ein stärkerer Anstieg des CO₂-Preises zum Jahreswechsel. Ab 1. Januar sollten je ausgestoßener Tonne CO₂ eigentlich 40 Euro fällig werden statt 30 wie aktuell noch. Jetzt hat die Bundesregierung verkündet: Die Steuer auf schädliches Klimagas steigt auf 45 Euro (Quelle: Tagesschau).
Dem ADAC zufolge dürften die zusätzlichen 5 Euro pro Tonne den Liter Benzin um 1,4 Cent teurer machen. Die bisher schon beschlossenen steigenden Abgaben summieren sich auf 4,3 Cent. So viel teurer wird der Experteneinschätzung der Liter Super im Vergleich zu 2023.
Auch Diesel-Fahrer bleiben nicht verschont: „Diesel-Fahrer müssen mit zusätzlichen 1,6 Cent gegenüber den ursprünglichen Planungen rechnen, sodass sich der Liter Diesel um rund 4,7 Cent gegenüber 2023 verteuern dürfte“, so eine ADAC-Sprecherin.
Beim Heizen werde 2024 Mehrkosten fällig
Auch Heizen mit Gas und Öl ist vom CO₂-Preis direkt betroffen. So korrigierte das Vergleichsportal Check24 seine Preisprognose bereits nach oben. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh Erdgas pro Jahr müsste insgesamt mit 60 Euro Mehrkosten durch den CO₂-Preis in 2024 gegenüber dem Vorjahr rechnen. 20 Euro davon kommen allein aus dem jetzt angekündigten Erhöhung.
Mit einer Wärmepumpe muss euch der steigende CO₂-Preis keine Sorgen machen:
Insgesamt müssen Gaskunden mit 17 Prozent Mehrkosten in 2024 rechnen. Das liegt nicht nur am CO₂-Preis, sondern daran, dass die Mehrwertsteuer wieder auf den Normalsatz von 19 Prozent steigt.
Wer mit Öl heizt, muss noch tiefer in die Tasche greifen. 96 Euro zusätzlich kostet sie allein der Anstieg der CO₂-Steuer von 30 auf 45 Euro.
Die Pläne der Regierung haben harsche Kritik von Verbraucherschützern auf sich gezogen, da vor allem Bürgerinnen und Bürger mehr belastet würden. Es gibt jedoch auch Stimmen, dass die zusätzlichen Abgaben machbar seien, weil sich die Rohstoffpreise an den internationalen Märkten erholt hätten.
Schon im Sommer waren Pläne bekannt geworden, den CO₂-Preis auf 45 Euro anzuheben, eine Entscheidung gab es da aber noch nicht.
Preiserhöhungen: Was passiert mit den Lebensmittelpreisen?
Mittelbar können steigende Spritpreise sich noch auf andere Bereiche auswirken. Etwa der Transport von Lebensmitteln dürfte damit teurer werden, was sich ebenfalls an den Preisen für Endkunden zeigen kann. Seit der hohen Inflation 2022 sind die Abhängigkeiten bei Preisen sehr deutlich geworden.