Um das 49-Euro-Ticket ist es still geworden. Während die Bürger auf den offiziellen Startschuss warten, arbeiten Politik und Verkehrsbetriebe im Hintergrund an der Umsetzung. Die DB-Regio-Chefin sieht für das Deutschlandticket keine großen Stolpersteine mehr – und räumt mit einer Angst auf, die ÖPNV-Fahrer seit langem begleitet: Überfüllte Bahnen und Busse und dadurch ein Mangel an Sitzplätzen.
Teure Ticketpreise, unübersichtliche Tarife: Nach dem Ende des 9-Euro-Ticket im August 2022 wurden Bus- und Bahnfahrer wieder in die triste ÖPNV-Welt Deutschlands zurückkatapultiert. Das soll aber nur ein Übergang sein: Ende des ersten Quartals 2023 soll das 49-Euro-Ticket an den Start gehen, spätestens am 1. Mai. Große Verzögerungen müssen Bürger wohl nicht mehr erwarten.
49-Euro-Ticket: Sitzplatz-Kapazitäten können erhöht werden
„Ich sehe hier aber keine Stolpersteine mehr“, so Evelyn Palla im Hinblick auf rechtliche, finanzielle und tarifliche Detailfragen (Quelle: Handelsblatt). Palla muss es wissen: Die gebürtige Südtirolerin führt die DB Regio AG, die für die Deutsche Bahn den Regionalverkehr regelt. Ihrer Ansicht nach werde das Deutschlandticket den ÖPNV in Deutschland einfacher machen: „Damit beseitigen wir einen Wettbewerbsvorteil des Autos.“
Zwar werde das 49-Euro-Ticket wohl nicht an den großen Erfolg des Vorgängers anknüpfen können. Dennoch rechnet die Regio-Chefin mit einer hohen Nachfrage. Zu einem Komfortverlust soll das aber nicht führen, denn vor allem in Metropolen stünden genügend Kapazitäten zur Verfügung: „Dort haben wir das größte Angebot und können die Zahl der Sitzplätze auch weiter erhöhen“, erklärt Palla. Hier erwartet man auch die größte Nachfrage.
Wer also die Befürchtung hatte, nach Einführung des Deutschlandtickets dauerhaft stehen zu müssen, kann aufatmen.
Das 49-Euro-Ticket ist nicht die einzige wichtige Neuerung 2023:
Deutsche Bahn will Sitzplatz-Kapazität anzeigen
Dem leidigen Thema der Sitzplätze widmet die Deutsche Bahn ohnehin mehr Aufmerksamkeit. Ein jüngst vorgestelltes Tool soll die Sitzplatz-Kapazität in den einzelnen Waggons anzeigen. Der Start für das Pilotprojekt erfolgt in den S-Bahnen von Hamburg und Stuttgart.