Das Deutschlandticket kommt gut an. Millionenfach hat sich die Spar-Fahrkarte für 49 Euro bislang verkauft. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseite. Immer mehr manipulierte Tickets sind im Umlauf. Gegen die Betrüger will die Deutsche Bahn jetzt mit harten Bandagen vorgehen.
Das 49-Euro-Ticket ist ein echtes Schnäppchen. Nie zuvor waren bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr so günstig – schließlich war das noch günstigere 9-Euro-Ticket nie als Dauerlösung gedacht. Trotz des kleinen Preises sind aber viele gefälschte Tickets im Umlauf. Viele können oder wollen sich die 49 Euro im Monat also nicht leisten. Das will sich die Deutsche Bahn nicht mehr bieten lassen.
Gefälschte 49-Euro-Tickets: Deutsche Bahn will Kontrollen verschärfen
Um Betrügern den Garaus zu machen, will der ehemalige Staatskonzern die Kontrollen verschärfen (Quelle: Tagesschau). Das erklärte Richard Lemloh, Sprecher der Eisenbahngewerkschaft Metronom. „Unser Personal ist dazu angehalten, sich grundsätzlich entsprechende Lichtbildausweise wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein als Legitimation vorzeigen zu lassen.“
Laut Fahrgastverband Pro Bahn gehören kopierte QR-Codes, manipulierte oder auch von Dritten genutzte Deutschlandtickets zu den häufigen Betrügereien.
Wer glaubt, ein manipuliertes 49-Euro-Ticket sei ein Kavaliersdelikt, irrt sich gewaltig. „Werden Tickets gefälscht oder von Dritten genutzt, stellen wir im Regelfall auch die entsprechenden Strafanträge“, erklärte ein Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Genauso handhabt es die Deutsche Bahn. Besteht Betrugsverdacht, werden Reisende bei der Bundespolizei angezeigt.
Einem Bahnsprecher zufolge drohen dann Strafverfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung und Beförderungserschleichung. Laut Vanessa Gölzer, Fachanwältin für Strafrecht, sehe das Gesetz für diese Delikte grundsätzlich Geldstrafen oder Freiheitsstrafen vor.
Nicht nur das 49-Euro-Ticket macht sich bezahlt:
Zukunft des Deutschlandtickets noch ungewiss
Trotz des Erfolges ist die Zukunft des Deutschlandtickets alles andere als in trockenen Tüchern. Die Finanzierung ist nur bis 2025 gesichert. Forderungen nach höheren Bundeszuschüssen erteilt der Verkehrsminister aber eine Absage.