Zum 1. Mai soll das 49-Euro-Ticket erhältlich sein. Nach langem Hin und Her hat sich die Politik zuletzt auf diesen Termin geeinigt. Während Bus- und Bahnfahrer nun aufatmen und dem Start entgegenfiebern, gibt es von anderer Stelle harsche Kritik. Sogar von einem Treppenwitz ist die Rede.
Dass in Deutschland die Mühlen der Politik und Verwaltung etwas langsamer mahlen, zeigt das 49-Euro-Ticket. Seit Ende August 2022 ist klar, dass das beliebte 9-Euro-Ticket einen dauerhaften Nachfolger erhalten soll. Statt zügig zu handeln, verhedderten sich Bund und Länder aber im Streit um Detailfragen. Erst im Mai soll das neue Deutschlandticket für 49 Euro nun an den Start gehen. Dem Landkreistag ist aber selbst das zu früh (Quelle: Spiegel).
Präsident des Deutschen Landkreistags kritisiert 49-Euro-Ticket
„Es wird erst einmal in ganz Deutschland an allen Ecken und Enden holpern“, so die düstere Prognose von Reinhard Sager in der FAZ. Der Präsident des Deutschen Landkreistags wünscht sich ein besseres Angebot für den ÖPNV. Stattdessen zerbreche sich die Politik nun aber den Kopf über Finanzierungsfragen. Für den CDU-Politiker sei es „ein Treppenwitz unserer Marktwirtschaft, erst den Preis festzulegen und dann das Angebot dementsprechend zu ordnen.“
Wer nun glaubt, die Deutschen Landtage seien grundsätzlich gegen ein simples und kundenfreundliches Deutschlandticket, irrt laut Reinhard Sager jedoch. Ein Billigticket löse aber nicht die Probleme des Nahverkehrs. „Das war schon der Fehler des 9-Euro-Tickets. Was nutzt mir ein 9-Euro-Ticket für einen Bus, der nicht fährt?“ Für den Präsident des Deutschen Landkreistags steht also der Ausbau des ÖPNV an erster Stelle.
Nicht nur im ÖPNV ändert sich 2023 eine Menge:
Hessen plant günstigere Alternative zum Deutschlandticket
Für Sozialschwache und Geringverdiener sind aber selbst die 49 Euro, die das Deutschlandticket kosten soll, noch zu viel. Zumindest in Hessen können die aber auf den „Hessenpass mobil“ hoffen. Der soll zusammen mit dem 49-Euro-Ticket eingeführt werden und Fahrten im gesamten Bundesland ermöglichen – zum Preis von 31 Euro im Monat.