Das 49-Euro-Ticket soll Mobilität günstiger, einfacher und umweltschonender machen. Eine große Hoffnung kann die Spar-Fahrkarte aber nicht erfüllen, wie Zahlen der TU München belegen. Klare Forderungen gehen an die Politik.
3 Milliarden Euro pro Jahr – mindestens. Den Staat kommt das 49-Euro-Ticket teuer zu stehen. Die horrenden Kosten werden unter anderem mit dem Umweltaspekt gerechtfertigt. Wenn der ÖPNV günstig und simpel ist, so die Hoffnung, steigen viele Autofahrer auf Bus und Bahn um. Doch stimmt die Annahme? Neue Zahlen der TU München lassen Zweifel aufkommen.
Trotz 49-Euro-Ticket: Deutsche fahren weiter gerne Auto
Seit Einführung am 1. Mai habe das Deutschlandticket zwar die Abo-Zahlen für den ÖPNV um zehn Prozent nach oben getrieben. Doch lediglich ein Fünftel der Neu-Abonnenten habe parallel ihre Autonutzung reduziert, so eine Datenanalyse der TU München (Quelle: Heise).
Besonders schlecht sieht es bei den Autobesitzern aus, die bereits vorher ein Ticket für den ÖPNV besaßen. Bei ihnen ging die Autonutzung nur um sieben Prozent nach unten.
Immerhin stieg der Anteil der ÖPNV-Nutzung an der Tagesmobilität über alle Studienteilnehmer hinweg um fünf bis sieben Prozent.
Laut TU München sei eine abschließende Bewertung des 49-Euro-Ticket aber noch nicht möglich. Es müsse eine Gesamtbilanz gezogen werden: Auf der einen Seite stünden die Kosten für die Steuerzahler, auf der anderen Seite die eingesparten Folgekosten durch die CO₂-Reduktion, verbesserte Lebensqualität und mögliche weitere, positive Effekte.
Wer sparen will, muss nicht zwingend zum Deutschlandticket greifen:
ÖPNV-Angebot muss flächendeckend ausgebaut werden
An die Adresse der Politik richten die Forscher eine klare Forderung. Das ÖPNV-Angebot müsse nun dringend flächendeckend ausgebaut werden, um mehr Menschen die Nutzung des Deutschlandtickets ermöglichen zu können.
Ob es dazu kommt, ist aber zumindest fraglich. Denn noch immer steht die Zukunft des 49-Euro-Ticket auf wackligen Beinen.