Das 49-Euro-Ticket kommt: Am 1. Mai wird die Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr eingeführt. Für eine Übergangszeit wird das Deutschlandticket auch in Papierform erhältlich sein, im Anschluss aber nur noch digital. Dagegen regt sich nun Widerstand – mit teils drastischen Worten.
Der Zoff ums Papier begleitet das 49-Euro-Ticket schon seit Monaten. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will es nur in digitaler Form haben, die Bundesländer drängen hingegen auch auf ein Papierticket. Sie bekommen von Seniorenverbänden nun Rückendeckung.
49-Euro-Ticket: Senioren gegen Digital-Zwang
„Es wird in unserer Gesellschaft wirklich nur noch an die Jungen gedacht!“, beschwert sich Ingeborg Staudenmeyer, Seniorenbeirat Neuhausen-Nymphenburg, über den Digital-Zwang beim 49-Euro-Ticket (Quelle: TZ). Denn nicht alle Senioren haben Smartphone oder PC und würden so ausgeschlossen.
Ähnlich sieht das Dr. Reinhard Bauer, Vorsitzender des Münchner Seniorenbeirats: „Diese Fahrkarten-Entscheidung ist unzumutbar“, so der 72-Jährige empört. Man werde „dagegen auf die Barrikaden gehen.“
Lediglich bis zum Jahresende soll das 49-Euro-Ticket übergangsweise auch in Papierform zur Verfügung stehen. Danach soll es nur noch per Smartphone-App oder mittels Chip-Karte erhältlich sein, berichtet die TZ. Ein Abo, das aber monatlich gekündigt werden kann, soll in jedem Fall nötig sein.
Das 49-Euro-Ticket ist nicht die einzige Änderung, die auf Bundesbürger 2023 zukommt:
Landkreistag-Präsident kritisiert Deutschlandticket
Auch von anderer Seite gibt es Kritik am Deutschlandticket. Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistags, prognostiziert zum Start am 1. Mai ein Holpern „an allen Ecken und Enden.“ Der CDU-Politiker hätte sich lieber mehr Investitionen in den ÖPNV gewünscht statt ein Billigticket. Das war schon beim Vorgänger so, denn: „Was nutzt mir ein 9-Euro-Ticket für einen Bus, der nicht fährt?“