5G ist als Mobilfunkstandard längst im Hier und Jetzt angekommen. Damit werden schnellere Verbindungen und Unmengen von Daten unterwegs via Smartphone möglich. Doch die Angebote für 5G-Verträge haben ein dickes Problem.
Telekom, o2 & Vodafone in der Bredouille: 5G kostet Verbrauchern zu viel
3G ist Geschichte, 4G allmählich überholt, das 5G-Netz ist da, um uns am Handy unterwegs immer mit schnellem Internet zu versorgen. So weit zumindest die Theorie, denn tatsächlich ist nur knapp die Hälfte der Deutschen schon einmal mit dem 5G-Netz verbunden gewesen. Das hat eine Studie im Auftrag des Vergleichsportals Verivox ergeben.
Demnach haben immerhin 40 Prozent schon ein oder mehrere Male das 5G-Netz genutzt, 49 Prozent hingegen noch nie. Weitere 10 Prozent wissen es nicht, was eher für ein Nein spricht.
Dabei stehen die Chancen für eine stabile 5G-Verbindung gar nicht mehr so schlecht: Laut Bundesnetzagentur ist Deutschland flächenmäßig zu 85 Prozent mit 5G versorgt (Quelle: Verivox). Die Möglichkeit wäre also da, trotzdem nutzen nur wenige Verbraucher 5G. Warum?
Die Antwort ist eine deutliche Ansage an Provider wie die Telekom, o2 und Vodafone: 5G ist zu teuer. „Dass die 5G-Netznutzung unter ihren Möglichkeiten bleibt, ist in Zeiten hoher Inflation keine Überraschung“, so Jens-Uwe Theumer, bei Verivox als Vizepräsident für die Telekommunikationsbranche zuständig. Wer 5G nutzen will, braucht ein Gerät, das technisch dazu in der Lage ist. Aktuelle Smartphones der Mittelklasse gibt es mit und ohne 5G-Konnektivität. Standard ist ein 5G-fähiger Chipsatz erst ab der Oberklasse.
4G ist zu gut: Wechsel für viele Kunden überflüssig
Theumer weiß: „Beide Komponenten sind vergleichsweise teuer. Auch dreieinhalb Jahre nach dem Netzstart ist weiterhin kein 5G-Tarif im Discountsegment zu haben.“ Es ist also ein Kostenproblem, sowohl bei der Hardware, als auch für einen 5G-Vertrag müssen Verbraucher draufzahlen.
Hat die Zukunftstechnik 5G ihre Versprechen gehalten?
Obendrein stellt sich für Kunden die Frage: Brauche ich 5G überhaupt? „Für die allermeisten Anwendungen genügen jedoch auch heute noch 4G-Tarife, die oft deutlich mehr Datenvolumen bieten und weniger als die Hälfte kosten“, erklärt der Verivox-Experte dazu.
Ohne echten Nutzen draufzahlen – darauf haben die Kunden von o2, Vodafone und Telekom keine Lust, verständlich. Entweder braucht es attraktivere Angebote oder eine echte Notwendigkeit für 5G. Was zuerst kommt? Mein Tipp: Ein Discount-Anbieter holt einen starken 5G-Vertrag für wenig Geld ins Angebot, am besten als Bundle mit einem günstigen Smartphone, das die Technik auch nutzen kann. Dann kann es richtig losgehen.