Das Deutschlandticket ist ein echter Verkaufsschlager. Neben der Einfachheit liegt der Erfolg vor allem am Preis: 49 Euro monatlich für bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr sind ein echtes Schnäppchen. Jetzt könnte der Flatrate-Fahrkarte aber eine massive Preiserhöhung um bis zu 40 Euro drohen. Grund sind Finanzlöcher.
Die aktuelle Haushaltskrise lässt auch das Deutschlandticket wackeln. Erst Anfang November schien ein Durchbruch erreicht und die Flatrate-Fahrkarte gerettet zu sein. Doch das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Haushaltsplanungen der Ampel über den Haufen geworfen hat, rüttelt daran.
Deutschlandticket: Unionspolitiker prophezeit saftige Preiserhöhung
Thomas Bareiß, Verkehrsexperte der Unionsfraktion im Bundestag, hält eine Preiserhöhung für unumgänglich – und zwar eine saftige.
„Mit Blick auf das Urteil aus Karlsruhe ist klar, dass das 49-Euro-Ticket jetzt spätestens im Juni nächsten Jahres zum 69-, 79- oder gar 89-Euro-Ticket wird“, erklärt der Unionspolitiker gegenüber der Rheinischen Post.
Im Klartext: Schlimmstenfalls könnte das Deutschlandticket 40 Euro teurer werden. Von einem Schnäppchen kann dann nicht mehr die Rede sein. Bund und Länder teilen sich die Kosten für Deutschlandticket.
Dem CDU-Mann zufolge werde mit einer Preiserhöhung auch der gewünschte Effekt, dass Menschen den ÖPNV nutzen, verpuffen: „Ein Großteil der ohnehin wenigen Umstiegskunden wird wieder auf das Auto oder den Einzelfahrschein zurückgreifen“, meint Bareiß.
So spart ihr im Alltag:
Umwelt- und Verkehrsverbände fordern Fortführung
Vor voreiligen Schlüssen warnt hingegen SPD-Fraktionsvize Detlef Müller. Man werde die Auswirkungen des Urteils prüfen. „Die Haushaltslage ist aktuell sehr komplex.“ Müller verweist auf den Erfolg des Deutschlandtickets und fordert die Fortführung. Ähnlich haben sich auch schon Umwelt- und Verkehrsverbände geäußert.
Ein Ende des Deutschlandtickets erwarte ich nicht – dazu ist die Flatrate-Fahrtkarte zu beliebt. Die 49-Euro-Zeiten dürften aber absehbar vorbei sein. Schon vor dem Karlsruher Urteil hat sich das Deutschlandticket nicht allein getragen und überlebte nur durch massive Geld-Zuschüsse. Die kann sich der Finanzminister jetzt aber kaum mehr leisten.