Ist das der erhoffte Durchbruch? FDP-Chef Christian Lindner hat seine Blockadehaltung gegenüber einem Nachfolger für das 9-Euro-Ticket aufgehoben. Ziel sei nun, ein „bundesweit nutzbares, digital buchbares Ticket“ auf die Beine zu stellen, so der Finanzminister. Bei der Preisfrage wendet Lindner einen cleveren Trick an.
Monatelang wurde über das 9-Euro-Ticket und mögliche Anschlusslösungen gerungen. Ausgerechnet am letzten Tag seiner Gültigkeit könnte der gordische Knoten durchschlagen und der Weg für einen Nachfolger frei sein.
FDP-Chef gibt Blockadehaltung gegen 9-Euro-Ticket-Nachfolger auf
Bislang sperrte sich vor allem die FDP gegen einen 9-Euro-Ticket-Nachfolger, mit Hinweis auf fehlende Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land nannte Parteichef Christian Lindner das 9-Euro-Ticket sogar unfair. Nicht einmal einen Monat nach der harschen Kritik scheint der Finanzminister seine Blockadehaltung aber aufgelöst zu haben.
„Volker Wissing hat mich überzeugt: Er kann mit einem Bruchteil der Finanzmittel des 9-Euro-Tickets ein bundesweit nutzbares, digital buchbares Ticket realisieren“, so Lindner auf Twitter. Rund 1 Milliarde Euro kostet den Bund das 9-Euro-Ticket monatlich. Die hohen Kosten für den Staatssäckel waren einer der Hauptgründe, warum sich die FDP bislang gegen einen Nachfolger sperrte.
Finanzminister Lindner nimmt Bundesländer in die Pflicht
In der Tat ist die Frage der Kostenübernahme noch offen. Denn erst wenn die Finanzierungsfrage geklärt sei, so der Finanzminister, könne der Preis für den Nachfolger des 9-Euro-Ticket festgelegt werden. Lautstark hatten sich die Bundesländer in der Vergangenheit für eine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket stark gemacht, feste Zusagen zur Finanzierung gab es aber nicht. Hier wendet Lindner einen cleveren Trick an und spielt den Ball zurück an die Bundesländer.
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Deutschland-Ticket für 49 Euro?
Ideen für einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket gibt es reichlich. Die Vorschläge von SPD und Grünen liegen nah zusammen, beide Ampel-Koalitionäre sehen ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket für den Nah- und Regionalverkehr vor. Wenn sich die FDP jetzt nicht mehr grundsätzlich sperrt, dürfte es wohl auf so ein Deutschland-Ticket hinauslaufen – immer unter der Voraussetzung, dass die Länder mitspielen und in die Finanzierung einsteigen.