Das 9-Euro-Ticket wird Ende August auslaufen, daran haben Kanzler und Verkehrsminister keinen Zweifel gelassen. Doch wie könnte die ÖPNV-Zukunft nach dem Aus der Billig-Fahrkarte aussehen? Die Grünen haben nun ein Konzept für eine Anschlussregelung vorgestellt, das gleich zwei Nachfolger beinhaltet.
Der Erfolg des 9-Euro-Tickets ist nicht von der Hand zu weisen. Millionenfach hat sich die günstige Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr bislang verkauft, die Menschen zum ÖPNV bewegt und die Inflation gedämpft. Damit ist bald aber Schluss: Ende August läuft das 9-Euro-Ticket wie geplant aus. Vorschläge für Nachfolger gibt es zuhauf und mit den Grünen wagt sich nun die erste Ampel-Partei aus der Deckung und präsentiert ihr Konzept.
9-Euro-Ticket-Nachfolger: Grünen wollen Regionalticket und Deutschlandticket
Vorgesehen sind gleich zwei Tickets: Einmal ein Regionalticket, das monatlich mit 29 Euro zu Buche schlagen und sich vor allem an Pendler richten soll. Zusätzlich ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat, das für ganz Deutschland gelten soll. Damit möchten die Grünen den „Tarifdschungel durchbrechen“, heißt es im Konzeptpapier, das der ARD vorliegt (Quelle: Tagesschau).
Während das 49-Euro-Ticket für ganz Deutschland gilt, wird es beim Regionalticket für 29 Euro etwas komplizierter. Hier lehnen sich die Grünen an einen Vorschlag des VCD an und wollen das Bundesgebiet in insgesamt 8 Geltungszonen aufteilen. Die sollen dann „mindestens landesweit“ gelten. Regionen wie etwa Berlin-Brandenburg oder Bremen-Hamburg-Niedersachsen sollen jedoch auch abgedeckt werden, heißt es.
Alles, was man zum 9-Euro-Ticket wissen muss:
Wie wird der Nachfolger des 9-Euro-Ticket finanziert?
Unklar bleibt die Finanzierung eines möglichen 9-Euro-Ticket-Nachfolgers. Laut Konzept der Grünen soll hierzu unter anderem das Dienstwagenprivileg beschnitten und der CO2-Ausstoß stärker bepreist werden. Die daraus entstehenden Mehreinnahmen für Bund und Länder sollen „nahtlos in die Finanzierung der günstigen Tickets fließen.“ Konkrete Angaben, wie hoch diese Mehreinnahmen ausfallen, gibt es im Konzeptpapier der Grünen nicht.
Die Geldfrage dürfte der größte Knackpunkt bei einem Nachfolger für das 9-Euro-Ticket sein. Die Verkehrsunternehmen rechnen mit einem hohen Subventionsbedarf. Weder der Bund noch die Länder sind aktuell bereit, die Kosten zu tragen.