Das 9-Euro-Ticket ist ein voller Erfolg für die Kundinnen und Kunden, während Verkehrsunternehmen wie die Deutsche Bahn unter den Fahrgastmengen ächzen. Doch der günstige Monatsfahrschein hat die Halbzeit bereits hinter sich, wie es weitergeht, ist unklar. Gegen ein Nachfolge-Angebot regt sich jetzt Widerstand.
9-Euro-Ticket: Stimmen gegen Nachfolger werden laut
Drei Monate hat das 9-Euro-Ticket, um die Mobilitätsgewohnheiten der Deutschen so richtig umzukrempeln. Das Bergfest ist bereits gefeiert, es geht in Richtung August und damit in den letzten Monat, in denen Kundinnen und Kunden für nur 9 Euro pro Monat den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr nutzen können.
Entsprechend heiß läuft bereits die Diskussion um einen Nachfolger des beliebten Fahrscheins. Während etwa ein Klimaticket im Raum steht, hat Bundeskanzler Scholz einer nahtlosen Fortsetzung eine Absage erteilt. Wie es auch weitergeht, so günstig wie aktuell wird es ein deutschlandweites ÖPNV-Ticket aber wohl nicht geben.
Sofern es überhaupt weitergeht: Ob es eine Fortsetzung geben wird, steht noch nicht fest, geschweige denn wie lange es dauern könnte. Zwar sprechen sich viele Seiten dafür aus, doch es gibt bereits Gegenstimmen. Der Deutsche Landkreistag hat sich deutlich gegen eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets positioniert: „Von Vorschlägen zur Verlängerung des 9-Euro-Tickets und auch von Nachfolgemodellen wie einem 365-Euro-Jahresticket halte ich nichts“, so Landkreistagspräsident Reinhard Sager (CDU) gegenüber der Funke Mediengruppe (Quelle: Tagesschau).
Der Grund ist einfach: Für Sager könnten die immensen Kosten, die für das 9-Euro-Ticket oder einen möglichen Nachfolger aufgewandt werden, besser „in Taktung und Ausstattung investiert werden“. Schon jetzt würden die 2,5 Milliarden Euro Kosten für das 9-Euro-Ticket an anderer Stelle fehlen.
Was ihr über das 9-Euro-Ticket wissen müsst:
ÖPNV braucht Geld für Netzausbau
Ob ein Nachfolger kommt oder nicht, Einigkeit herrscht bei den Akteuren, dass der ÖPNV erneuert werden muss. Günstige Fahrkarten helfen ohne ein gut ausgestattetes öffentliches Netz nicht, so die Argumentation. Die bisherigen Mittel würden dafür jedoch nicht ausreichen, mahnt Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtebunds.
Verkehrsminister Volker Wissing freut sich unterdessen über die Vorschläge, wie das 9-Euro-Ticket weiter bestehen könnte. Auch er bereitet aber darauf vor, dass es wohl nicht so günstig bleibt wie bisher: „Am Ende muss es natürlich auch in die Haushalte der Länder und des Bundes passen.“