Die Diskussionen rund um das 9-Euro-Ticket reißen nicht ab. Jetzt mischt sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in die Debatte ein und macht konkrete Vorschläge für einen Nachfolger. Ganz so günstig wie das 9-Euro-Ticket soll das neue Länder-PlusTicket zwar nicht werden, dafür punktet das VCD-Konzept aber mit etwas anderem.
Ende August ist Schluss mit dem 9-Euro-Ticket, das hat zuletzt Bundeskanzler Scholz klargemacht. Für kleines Geld den bundesweiten Nah- und Regionalverkehr nutzen zu können, bleibt also ein einmaliges Sommerschauspiel 2022 – oder etwa doch nicht? Der Verkehrsclub Deutschland will den Erfolg des 9-Euro-Ticket in anderer Form weiterführen.
Länder-PlusTicket statt 9-Euro-Ticket: Verkehrsclub Deutschland legt Konzept vor
Dazu schlägt der VCD das sogenannte Länder-PlusTicket vor (Quelle: VCD). Dieses teilt das Bundesgebiet in 8 Geltungsbereiche inklusive Überschneidungen. Mit dem aktuellen Kleinklein der Verkehrsverbünde in Deutschland soll demnach Schluss sein:
Beim Preis schweben dem Verkehrsclub Deutschland 75 Euro pro Monat vor. So viel soll eine reguläre Fahrkarte für einen Geltungsbereich kosten, jeder weitere Geltungsbereich soll mit 30 Euro zu Buche schlagen. Ermäßigte Preise sollen es für Sozialschwache (Hartz-IV-Empfänger, Studenten etc.) und Pendler geben, die das Länder-PlusTicket für den Hin- und Rückweg zur Arbeitsstelle verwenden. Sie sollen nur 30 Euro beziehungsweise 60 Euro zahlen. Wer mit dem Länder-PlusTicket durch ganz Deutschland reisen möchte, soll nach Willem des VCD 135 Euro im Monat zahlen. Alle Preise nachfolgend in der Grafik:
Neben dem Länder-PlusTicket fordert der Verkehrsclub Deutschland auch den massiven Ausbau des ÖPNV. Denn nur dort, wo Busse und Bahnen auch fahren, könnten vergünstigte Fahrkarten einen Teil zur Verkehrswende leisten sowie die Mobilitätskosten senken.
Alles, was man zum 9-Euro-Ticket wissen sollte:
Länder-PlusTicket ein realistischer Vorschlag
Mit einem angedachten Preis von 75 Euro ist das Länder-PlusTicket viel teurer als das 9-Euro-Ticket. Trotzdem sollte man den VCD-Vorschlag nicht wegwischen. Verkehrsminister Wissing hat auf die hohen Kosten des 9-Euro-Tickets verwiesen, die die Staatskasse monatlich mit 1 Milliarde Euro belasten. Dass das kein Dauerzustand sein kann, dürfte jedem mit etwas Menschenverstand klar sein. Deshalb ist dieser Vorschlag zu einem 9-Euro-Ticket-Nachfolger so interessant, weil er realistisch und umsetzbar ist.