Sicherheitsforscher warnen aktuell vor chinesischen Billigherstellern im Android-Bereich. Bei einigen untersuchten Smartphones, Tablets und TV-Boxen kann von einer regelrechten Malware-Kampagne gesprochen werden. Mindestens 74.000 infizierte Android-Geräte sollen im Umlauf sein.
Android: Malware auf vielen Geräten entdeckt
Sicherheitsforscher von Human Security haben nach eigenen Angaben ein Netzwerk von Cyberkriminellen aufgedeckt. Auf einigen der näher untersuchten chinesischen Android-Geräte wurde vorinstallierte Schadsoftware entdeckt. Das Threat-Intelligence-Team stellte fest, dass mehr als 74.000 Android-basierte Smartphones, Tablets und TV-Boxen Anzeichen einer Infektion aufwiesen.
Das von den Forschern als „Badbox“ bezeichnete Netzwerk nutzt die berüchtigte Triada-Malware, die erstmals 2016 entdeckt wurde. Als Hintertür ermöglicht sie den unbemerkten Zugriff auf verschiedenste Android-Geräte (Quelle: Human Security).
Die Malware wird bereits während des Herstellungsprozesses in China auf Handys und andere Produktgeräte aufgespielt, also bevor diese verpackt und verschickt werden. Mit „Badbox“ infizierte Geräte sind unter anderem in der Lage, persönliche Daten zu stehlen. Sie können auch gefälschte Messaging- und E-Mail-Konten anlegen.
„Das Badbox-System ist äußerst raffiniert und zeigt, wie Kriminelle verteilte Lieferketten nutzen, um ihre betrügerischen Methoden auf ahnungslose Verbraucher auszuweiten, die Geräte von vertrauenswürdigen E-Commerce-Plattformen und Einzelhändlern kaufen“, sagt Gavin Reid von Human Security.
Im Video: So könnt ihr euer Android-Handy vor Malware schützen.
Android: Malware für Klickbetrug
Infizierte Android-Geräte werden nicht nur zum Ausspähen persönlicher Daten missbraucht. Noch verbreiteter ist eine Klickbetrugsmasche. Android-Nutzern werden Apps untergeschoben, die dann unsichtbare Werbung schalten. Anschließend werden falsche Klicks generiert, um die Werbetreibenden zu betrügen.