Fahrräder werden in Deutschland oft und gerne gestohlen. Im Jahr 2022 war der Versicherungsschaden durch Fahrraddiebstahl so hoch wie nie zuvor. Je nach Stadt ergeben sich aber deutliche Unterschiede, wie neue Daten zeigen.
Fahrraddiebstahl: Leipziger Räder besonders beliebt
Fahrraddiebstahl ist in Deutschland ein weitverbreitetes Problem. Wie eine Umfrage von YouGov ergeben hat, wurden rund einem Drittel der Befragten schon mal ein Rad geklaut. Bei fast 10 Prozent ist das sogar schon mehrfach vorgekommen. Die Diebe schlagen aber nicht überall im Land gleichermaßen zu, wie eine neue Negativ-Rangliste des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs zeigt.
Ganz oben in der Liste der Fahrrad-Diebstahl-Städte ist Leipzig zu finden. Auf einer Skala von eins (selten) bis sechs (häufig) kommt die einwohnerreichste Stadt Sachsens mit 5,6 auf die schlechteste Bewertung im gesamten Bundesgebiet. Die ebenfalls unrühmliche Silbermedaille hat sich Berlin (5,3) gesichert.
Auf dem dritten Rang liegt Köln mit einer Bewertung von 5,0. Die Top-5-Liste wird von Frankfurt am Main und Hamburg mit jeweils 4,9 abgeschlossen. An der Befragung des ADFC haben ganze 245.000 Radfahrende in Deutschland teilgenommen (Quelle: ADFC).
Im vergangenen Jahr war der durch Fahrraddiebstahl verursachte Versicherungsschaden so hoch wie nie zuvor, wie der Gesamtverband der Versicherer berichtet. Der Schaden hat sich auf rund 140 Millionen Euro belaufen, was einem Anstieg von 27 Prozent gegenüber dem Corona-Jahr 2021 entspricht.
Manche Fahrradschlösser schließen sich automatisch:
Fahrraddiebstahl in Leipzig: Polizei griff zu
Dass insbesondere in Leipzig viele Fahrräder nie wieder auftauchen, hat in der Vergangenheit auch mit der Polizei zu tun gehabt. Im Jahr 2019 wurde bekannt, dass Beamte der Polizeidirektion sichergestellte Fahrräder illegal zu niedrigen Preisen an Bekannte verkauften. Gegen 189 Personen wurde anschließend ermittelt, viele Verfahren später jedoch eingestellt (Quelle: MDR).