Adblue als wichtiger Diesel-Zusatz ist derzeit ein knappes Gut. Hohe Gaspreise sorgen dafür, dass die Herstellung des Abgas-Reinigungsstoffs immer teurer wird. Adblue selbst aus Urin herzustellen, ist dabei keine Alternative. Beschädigte Bauteilen und hohen Kosten sind die Folge, warnen Auto-Hersteller.
Adblue: Urin ist keine Alternative
AdBlue wird von rund zehn Millionen Diesel-Fahrzeugen in Deutschland als Zusatzstoff benötigt. Aufgrund steigender Energiepreise drohen derzeit Engpässe. Die Stickstoffwerke Piesteritz als größter Hersteller produzieren den unverzichtbaren Abgas-Reinigungsstoff seit mehreren Wochen nicht mehr. Auch mancher privater Diesel-Fahrzeug-Besitzer dürfte sich da fragen, ob die wässrige Harnstofflösung nicht auch selbst produziert werden könnte. Die kurze Antwort: nein.
Obwohl Harnstoff ein wesentlicher Bestandteil von Adblue ist, kann von einer eigenen Herstellung nur abgeraten werden. Auch Autohersteller selbst warnen vor anderen Diesel-Zusätzen, da diese den Katalysator oder andere wichtige Bauteile des Fahrzeugs beschädigen könnten. Zudem kann die Hersteller-Garantie so ungültig werden (Quelle: Auto Bild).
Urin mit Wasser als Adblue-Ersatz ist nicht geeignet, weil sich Restsubstanzen im Tank und in den Leitungen ablagern können. Die Reaktion mit Sauerstoff und andern Stoffen dürfte dafür sorgen, dass die Mischung im Laufe der Zeit anfängt zu faulen. Nur eine kostspielige Reparatur kann dann noch helfen.
Bei industriell hergestelltem Adblue wird der Harnstoff von anderen organischen Verbindungen gereinigt. Zahlreiche andere Stoffe, wie zum Beispiel Proteine, würden dem Katalysator sonst zu schaffen machen.
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Adblue-Preis hat sich versiebenfacht
Nach Angaben des Bundesamtes für Güterverkehr hat sich der Preis für Adblue zwischen Januar 2021 und Ende August 2022 nahezu vervierfacht. Im September ist der Preis weiter explodiert, teils liegt er um den Faktor sieben höher als zu Beginn des vergangenen Jahres.