Amazon zeigt sich gnadenlos und treibt jetzt „Schutzgeld“ ein, schon gewusst? Wer ab morgen nämlich werbefrei wie bisher Filme und Serien mit seiner Prime-Mitgliedschaft sehen will, der muss dafür einen kleinen Obolus extra zahlen. Branchen-Experten bezeichnen dieses Verhalten als illegal. Doch was sollten Kundinnen und Kunden jetzt tun? Ich hab da einen erstgemeinten Rat – heute in der aktuellen Ausgabe der Wochenendkolumne.
Im letzten Jahr zeichnete sich die Befürchtung schon ab. Künftig wird Amazon Prime Video auch in Deutschland Werbung inmitten von Filmen und Serien zeigen. Wer dies nicht will, der zahlt dann monatlich 2,99 Euro zusätzlich zum normalen Abo-Preis von Amazon Prime. Los geht es am morgigen Montag, den 5. Februar 2024.
Zahlen oder Werbung: Amazon setzt Prime-Mitgliedern die Pistole auf die Brust
Dies ist nicht nur ärgerlich für zahlende Kundinnen und Kunden, sondern nach Einschätzung der Stiftung Warentest und Verbraucherschutzorganisationen auch zutiefst illegal. Abonnenten könnten deswegen bei Zahlung der Zusatzgebühr diese zurückfordern. In der Praxis zeigt sich Amazon allerdings von entsprechenden Musterschreiben unbeeindruckt und wird wohl auch erst bei einer höchstrichterlichen Entscheidung reagieren. Am Ende werden die unbequemen Geister dann wahrscheinlich noch vor die Tür gesetzt. Schließlich kann und darf auch der Anbieter selbst kündigen.
Jetzt stellt sich zudem heraus, dass man selbst wenn man die werbefreie Option bucht, dennoch Senderwerbung vor Filmen und Serien zu akzeptieren hat. Zu allem Überdruss soll sich diese nicht wegklicken lassen. Kurzum: Amazon zeigt sich von seiner schlimmsten Seite, hält die Hände auf und reibt sich im Anschluss dieselben. Was also tun?
Dieses Video ist aus besagten Gründen nicht mehr ganz so aktuell – leider:
Wer wie ich ein Jahresabo hat, der sollte jetzt wirklich mal überlegen, ob eine unbefristete Prime-Mitgliedschaft noch sinnvoll ist. In den letzten Jahren reduzierte Amazon die Vorteile immer mehr. Amazon Prime Music ist nur noch eine Art Internetradio, kein echter Musik-Streaming-Dienst mehr, die Visa-Karte von Amazon ist spätestens zum 26. März Geschichte und nun gibt es auch noch eine weitere Preiserhöhung durch die Hintertür.
Einziger echter Vorteil: Die versandkostenfreie Lieferung auch bei kleineren Bestellungen. Aber braucht man die wirklich? Lassen sich nicht auch Bestellungen zusammenlegen, sodass die Mindestwarenkorbgröße für den kostenfreien Versand erreicht wird? Ich denke schon. Ich kann die Option eh nur nutzen, wenn ich daheim in Deutschland bin. Allerdings treibe ich mich gerne in der (europäischen) Welt herum. Dann zahle ich zwangsweise Versandkosten oder muss auch trotzt Prime-Mitgliedschaft bestimmte Mindestbestellwerte für eine kostenfreie Lieferung erreichen.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Wer braucht da Prime noch für ein ganzes Jahr?
Bei der Anzahl der Streaming-Dienste werde auch ich in Zukunft wohl Prime kündigen und nur hin und wieder für einen einzelnen Monat abonnieren, dann meinetwegen auch für 3 Euro mehr die werbefreie Option. In den anderen Monaten kommen die Wettbewerber von Netflix, Disney+ und Co. zum Zug. Einfach immer schön rotieren. Warum auch zeitgleich für mehrere Streaming-Dienste zahlen?
Meine persönlichen Spar-Tipps fürs Streaming:
Bisher blieb Amazon von diesem Spar-Tipp verschont, aber jetzt sind sie dran. Amazon Prime lohnt nicht mehr fürs ganze Jahr. Eventuell werden dies jetzt immer mehr Kunden begreifen, denn das Fass läuft längst über. Traut euch nur, es geht sicherlich auch ohne Prime.
Genießt heute also noch mal den letzten werbefreien Sonntag bei Amazon Prime Video und zieht später eure Konsequenzen.