Seit der zwölften Core-i-Generation setzt Intel bei seinen Prozessoren auf eine besondere Chip-Architektur und teilt seine CPUs damit in Performance- und Effizienz-Kerne auf. Auch AMD beschäftigt sich mit dieser Technologie, die nächste CPU-Generation verzichtet jedoch auf diese Funktion – zumindest im Desktop-Bereich. Für diese Entscheidung gibt es jedoch gute Gründe .
AMD spricht Klartext: Keine Aufteilung der CPU-Kerne für Desktop geplant
In Smartphones kommt die sogenannte big.LITTLE-Architektur schon seit einer gefühlten Ewigkeit zum Einsatz, Intel setzt seit der letzten Generation auf eine ähnliche Aufteilung der CPU-Kerne bei seinen Desktop-Modellen.
Die Idee: Neben den normalen Performance-Kernen kommen auf dem Chip auch sogenannte Effizienz-Kerne zum Einsatz. Diese erreichen zwar ein geringeres Leistungsmaximum, senken dafür jedoch den Verbrauch des Prozessors, wenn dieser mit weniger anspruchsvollen Aufgaben konfrontiert wird – etwa das Browsen im Internet oder Office-Arbeiten.
Auch wenn die Idee auf dem Papier vielversprechend erscheint, hat AMD aktuell keine Pläne, eine ähnliche Strategie im Desktop-Bereich zu verfolgen – das macht zumindest ein TechPowerup-Interview mit AMDs Vizepräsidenten David McAfee unmissverständlich klar:
„Ich würde sagen, dass es bei der Betrachtung der verschiedenen Kerntypen wahrscheinlich zwei übergreifende Faktoren gibt, über die wir nachdenken, wenn es darum geht, wie sie in unser Portfolio passen. Das eine ist die Vorstellung, dass P-Cores und E-Cores, die die Konkurrenz verwendet, nicht der Ansatz sind, den wir überhaupt zu verfolgen gedenken.
Denn ich glaube, wenn man an den Punkt kommt, dass es Kerntypen mit unterschiedlichen ISA-Fähigkeiten oder IPC oder ähnlichen Dingen gibt, wird es sehr kompliziert, sicherzustellen, dass die richtigen Arbeitslasten konsistent auf den richtigen Kernen geplant werden.“
AMD könnte neue CPU-Teilung bei Laptops einsetzen
Laut McAfee ergibt eine solche Aufteilung der CPU-Kerne seiner Meinung nach schlichtweg keinen Sinn, da Desktop-Rechner im Gegensatz zu Laptops nicht mit Energieeinschränkungen zu kämpfen haben.
Er räumt daraufhin ein, dass Laptops einen deutlich praktikableren Anwendungsfall für eine solche Aufteilung der Prozessorkerne darstellen. Ob auch AMD zumindest im Mobile-Sektor in Zukunft auf eine ähnliche Strategie setzt, bleibt also noch offen.