Google nimmt die App-Entwickler in die Pflicht: Mit strengeren Richtlinien will der Suchmaschinenanbieter für qualitativ hochwertigere Apps für Android-Smartwatches sorgen. Bei einer Neuerung gibt es aber Zweifel am Nutzen.
Nach Jahren des Stillstands tut sich wieder was in der Welt der Android-Smartwatches. Wear OS 3, das von Google und Samsung zusammen entwickelt wurde, hat der beinahe toten Plattform wieder neues Leben eingehaucht. Damit der Neuanfang auch im Play Store sichtbar wird, hat Google jetzt die Richtlinien für Wear-OS-Apps überarbeitet.
Android-Smartwatches: Google veröffentlicht strengere Richtlinien für Wear-OS-Apps
Zukünftig soll es bei Apps für Android-Smartwatches drei unterschiedliche Abstufungen geben: grundlegend, besser, am besten. (Quelle: Android Developers via Android Central). Zur ersten Kategorie gehören etwa Apps, die grundlegende Funktionen von Wear OS unterstützen, aber keine eigenständige Smartwatch-App mitliefern. Als Beispiel seien hier Messenger-Apps wie etwa WhatsApp genannt, die es ermöglichen, direkt über die Uhr auf eingehende Nachrichten zu antworten.
Eine Stufe darüber gibt es Apps, die nativ auf der Uhr laufen und zum Beispiel runde und eckige Displays unterstützen und sich über eine eigene Suche im Play Store auffinden lassen. Wear-OS-Apps, die auch ohne Verbindung zum Smartphone funktionieren und Einloggen und Authentifizierung unterstützen, gehören zur Königskategorie und sind noch einmal eine Stufe höher angesiedelt.
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Wear-OS-Apps nur noch ohne Text und Geräte-Mockup
Neben den neuen Richtlinien, die ab dem 15. Oktober in Kraft treten, hat sich Google auch der Optik im Play Store angenommen. So wird App-Entwicklern etwa vorgeschrieben, Screenshots ihrer Anwendungen nicht mehr in Geräte-Mockups einzufügen und Text wegzulassen, der nicht zum Interface der App gehört.
Der Nutzen dieser Neuerung ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Im Gegenteil: Da wohl nur die wenigsten Nutzer wirklich die App-Beschreibung durchlesen, hilft der Text in den Screenshots, die Funktionalität der App kurz und knackig darzustellen. Auch das Verbot von Geräte-Mockups ist fragwürdig, schließlich erhalten Nutzer so eine realitätsnahe Vorstellung, wie eine App auf ihrer Smartwatch aussehen könnte.