Google hat Probleme mit seinen Pixel-Handys. Es soll mehrere Angriffe auf private Daten, Accounts und Fotos über Pixel-Smartphones gegeben haben. Bitter für Google: Zu den unautorisierten Zugriffen kam es ausgerechnet, nachdem die Handys offiziell zur Reparatur eingeschickt wurden.
Während das neue Flaggschiff-Smartphone Pixel 6 richtig gut ankommt, fristen die Vorgänger eher ein Schattendasein. Jetzt machen die früheren Google-Smartphones zudem noch Ärger: In mehreren Fällen wurden unerlaubte Zugriffe auf private Accounts registriert, nachdem Besitzer ihre defekten Pixel-Handys zur Reparatur an Google geschickt hatten.
Pixel-Smartphones: Besitzer fürchten um private Fotos
Deutlich wird das Vorgehen an einem Beispiel aus den USA: Pixel-Besitzerin Jane McGonigal habe nach eigenen Angaben ihr nicht mehr funktionsfähiges Pixel 5a eingeschickt – ohne vorher private Daten zu löschen oder das System auf den Auslieferungszustand zurückzusetzen. Das sei durch den Defekt nicht möglich gewesen (Quelle: The Verge).
Laut Googles Angaben hieß es zunächst, das Smartphone sei nie in der lizenzierten Reparatur angekommen. Kaum hatte die Kundin nach einigen Wochen ein Ersatzgerät erhalten, stellte sie aber Fremdzugriffe fest: Unbekannte sollen Gmail-Konten durchsucht haben sowie zu Google Drive und Fotos Zugang gehabt haben. Laut McGonigal wurde unter anderem auf Bikini-Fotos zugegriffen. Auch die Systemmeldungen bei Fremdzugriff, die auf ein Zweitkonto geschickt wurden, habe sie anschließend erst im Spam-Ordner gefunden.
Die Täter hätten über ihr Pixel-Handy nicht nur die Zwei-Faktor-Authentifizierung umgangen, sondern auch Zugriff auf verbundene Konten erhalten und so Sicherheitsmechanismen außer Kraft gesetzt. Google bestätigte gegenüber The Verge, dass man derzeit untersuche, was vorgefallen ist. Das US-Techportal schreibt von mindestens einem weiteren ähnlichen Fall in den vergangenen zwei Wochen.
Google mag nicht Schuld sein, muss aber trotzdem handeln
Bisher beschränken die Vorfälle sich auf die USA, sie rücken Google in ein schlechtes Licht. Allerdings ist unklar, ob das Problem bei dem Suchmaschinen-Konzern liegt. Während der Lieferung oder bei Googles Vertragspartner für Reparaturen kann etwas im Argen liegen. Trotzdem: Google ist gefragt, Klarheit zu schaffen.
Das aktuelle Aushängeschild der Pixel-Reihe soll vieles besser machen als die Vorgänger:
Generell empfiehlt der Android-Hersteller, Smartphones immer auf den Werkszustand zurückzusetzen, bevor sie eingeschickt werden. Das gilt natürlich nicht nur für Googles offiziellen Reparatur-Service. Auch wenn ihr zur Reparaturwerkstatt eures Vertrauens geht, schadet es nicht sicher zu gehen. Voraussetzung sind regelmäßige Backups, damit ihr später wieder auf eure Daten zugreifen könnt.