Das beliebte Deutschlandticket steht vor einer ungewissen Zukunft. Finanzierungssorgen, drohende Preiserhöhungen und jetzt auch noch eine eingeschränkte Gültigkeit – die Liste der Brennpunkte wird immer länger. Der Fahrgastverband Pro Bahn warnt bereits vor dem Aus.
Fahrgastverband: „Tod des Deutschlandtickets“ droht
Das Deutschlandticket, das den Nah- und Regionalverkehr erschwinglicher gemacht hat, steht vor ernsthaften Herausforderungen. Ein Vorfall im Landkreis Stendal hat die Alarmglocken läuten lassen: Der Kreistag lehnte die Anerkennung des Tickets für lokale Busse ab Januar 2024 ab. Zwar bleibt es für die Bahn gültig, doch wirft die Entscheidung Fragen nach der bundesweiten Einheitlichkeit auf. Detlef Neuß warnt als Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn vor einem möglichen „Tod des Deutschlandtickets“, sollte sich dieser Trend fortsetzen.
Ein weiteres heißes Eisen ist die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets. Zwar haben Bund und Länder zugesagt, das Angebot bis 2024 mit sechs Milliarden Euro zu unterstützen, doch schon jetzt klafft eine Finanzierungslücke von 400 Millionen Euro.
Zudem könnten die Ticketpreise bald steigen. Experten befürchten, dass schon geringe Erhöhungen zu einem Rückgang der Fahrgäste führen könnten (Quelle: Frankfurter Rundschau).
Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband sieht in einer möglichen Preiserhöhung eine Gefahr für die Akzeptanz des Tickets. Marion Jungbluth betont als Mobilitätsexpertin der Verbraucherschützer die Notwendigkeit, dass Bund und Länder ihre Unterstützung erhöhen sollten, statt die Last auf die Nutzer zu verlagern. Derzeit profitieren rund 10 Millionen Menschen in Deutschland von der Ticket-Flatrate.
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49-Euro-Ticket: Gesetzliche Absicherung gefordert
Wie andere Kommunen auf die Situation in Stendal reagieren, ist ungewiss. Viele sind durch Landesgesetze an das Deutschlandticket gebunden, aber nicht überall. Der Deutsche Landkreistag und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen setzen sich derzeit für eine verbindliche Anwendung des Deutschlandtickets in allen Regionen ein.