Apple hütet gerne seine Geheimnisse. Dennoch verraten so genante „Leaker“ immer wieder vertrauliche Dinge über noch nicht veröffentlichte Produkte. Doch die Geheimnisverräter dürften in Zukunft leer ausgehen, Apple übernimmt die Kontrolle.
Apple spricht nicht über zukünftige Produkte und hält deren Entwicklung unter Verschluss. Gesprächsfreudig dagegen sind Informanten, die mittels „Leaks“ uns eben von neuen und geheimen Produkten erzählen und auch schon mal Bilder zuschanzen. Kürzlich beispielsweise erst geschehen mit den Frontgläsern des kommenden iPhone 13.
Apples neue Richtlinien: Leaker haben es schwer
Apple passt dies natürlich überhaupt nicht. Was man wissen sollte: Überall dort, wo Apple selbst den Hut auf hat, gelingt die Geheimhaltung meist, kritischer ist die Situation hingegen bei der Vielzahl von Fertigungspartnern, zum Beispiel bei Foxconn und Co. Wenn etwas über zukünftige und noch unveröffentlichte Produkte verraten wird, dann hat es meist dort seinen Ursprung. Entsprechend bemüht ist Apple aber auch dort die Kontrolle zu behalten. Damit dies demnächst besser von Erfolg gekrönt ist, hat der iPhone-Hersteller kürzlich seine Sicherheitsrichtlinien für Partnerfirmen angepasst und überarbeitet – Apple macht jetzt dicht, könnte man sagen.
Davon Kenntnis erlangt hat Wayne Ma von „The Information“, dem diesbezüglich ein internes Dokument von Apple vorliegt. Irgendwie ja witzig, da will Apple die Geheimhaltung verbessern und dann wird ausgerechnet das Dokument „geleakt“, welches sich ausdrücklich damit beschäftigt.
Neue Produkte – wie hier die AirPods Max – möchte Apple noch immer selbst lüften:
Was Apple jetzt ändern will
Die Maßnahmen darin klingen teilweise schon etwas paranoid, scheinen für Apple aber angebracht und notwendig zu sein. Beispiele gefällig? Wer vorbestraft ist, dem wird der Zutritt zu Bereichen, in denen unveröffentlichte Apple-Produkte entwickelt oder montiert werden, kurzerhand verweigert. Damit einher geht natürlich eine Prüfung und Untersuchung auf Vorstrafen. Computergesteuert wird auch erfasst, wie lange Teile an einer Produktionsstation verbleiben, bevor sie zu einer anderen transportiert werden. Dauert dies auffällig zu lange, wird Alarm ausgelöst. Ergo: Schnell mal mit einem Bauteil aufs Klo verschwinden und Fotos machen? Vergiss es.
Dieser GIGA-Artikel hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, ist aber immer noch aktuell und verrät, wie Apple-Geheimnisse bisher entweichen konnten – lesenswert:
Überhaupt findet eine detaillierte Überwachung der Bewegung aller Mitarbeiter mittels Kontrollpunkte statt. Besucher müssen grundsätzlich einen amtlichen Ausweis vorlegen. Transportfahrzeuge auf dem Firmengelände werden nun von allen vier Seiten fotografiert und Videoaufzeichnungen, die die Zerstörung von Prototypen und defekten Teilen zeigen, müssen ab sofort mindestens 180 Tage lang aufbewahrt werden. Nichts soll mehr unbemerkt verschwinden.
Doch wird es in Zukunft tatsächlich deswegen keine Leaks mehr geben? Wir von GIGA sehen das eher skeptisch. Überall wo letztlich Menschen arbeiten, wird es auch Wege und Möglichkeiten abseits des Protokolls geben. Die menschliche Natur kann auch Apple nicht ändern, trotz allem Kontrollwahns.