Das erste Apple-Event des Jahres 2022 ging schnell über die Bühne. Nur eine Stunde benötigte CEO Tim Cook für die Frühjahrsneuheiten und doch gab es jede Menge Produkte zu sehen – neues iPhone, neues iPad, neuer Mac und eine lang erwartete Überraschung. Leider ist dies alles zusammen, alles andere als wirklich günstig – teurer wird’s hierzulande.
Eine persönliche Einschätzung von GIGA-Redakteur Sven Kaulfuss.
Meine persönlichen Highlights des zurückliegenden Apple-Events sind schnell zusammengestellt: Apple Studio Display, iPad Air 5 und iPhone SE 3. Der Rest, inklusive des neuen Mac Studio landet erst mal auf der Ersatzbank. Die Gründe dafür möchte ich folgend darlegen.
Drei Apple-Highlights: Studio Display, iPad Air 5, iPhone SE 3
Das neue Apple Studio Display ist mit einem Startpreis von 1.749 Euro zwar für einen 27-Zoll-Monitor noch immer verdammt teuer, für das Gebotene allerdings verhältnismäßig preiswert. Vor allem noch immer günstiger, als wie zuvor vermutet. Es geisterten ja schon Preise jenseits der 2.500 Euro herum. Nicht zu vergessen: Egal ob Desktop-Mac oder Apple-Mobilrechner, dieses Teil passt immer. Entsprechend groß ist die potentielle Kundschaft. Nur einige der herausragenden Features:
- 5K Retina Display(27 Zoll)
- 12 MP Ultraweitwinkel-Kamera mit Folgemodus (Center Stage)
- drei Mikrofone und sechs Lautsprecher mit 3D Audio
Das Apple Studio Display möchte man gerne besitzen, und da es nicht utopisch teuer wie ein Pro Display XDR ist, ist ein Kauf auch durchaus realistisch. Kurzum: Das Ding wird ein Erfolg, da bin ich mir sicher. Eine durchweg positive Überraschung.
Das neue Studio Display erobert mein Herz, der Mac Studio dagegen weniger:
Dann folgt für mich auch schon das iPad Air der fünften Generation. Gleich vorweg der Minuspunkt – hierzulande wird’s jetzt teurer. Statt ab 649 Euro starten Apples Preise jetzt ab 679 Euro, geschuldet der Währungsanpassung. Mickrig: Noch immer verbaut der Hersteller im Einstiegsmodell nur 64 GB. Wer mehr will, muss dann auch gleich 256 GB nehmen und zahlt ab 849 Euro. Dafür schließt das iPad Air 5 mittels M1-Chip nicht nur zum iPad Pro auf, sondern legt sich auch mit Windows-Laptops in derselben Preisklasse des Air jetzt an.
Nicht nur die Farben sind neu beim iPad Air der fünften Generation:
Der Folgemodus der Kamera (Center Stage) hält endlich Einzug beim luftigen Apple-Tablet. 5G optional ist nett, für mich aber kein Muss. Alles in allem ist das iPad Air für mich die vernünftigste iPad-Wahl – modernes Design, unglaubliche Leistung und ein Preis, der noch passt. Nur die geringe Speichergröße ist zu tadeln.
Das neue iPhone SE ist immer noch das günstigste iPhone, aber auch teurer als bisher:
Meine Numero 3 ist dann namentlich passend auch das iPhone SE 3. Das iPhone SE der dritten Generation hat sich zwar äußerlich nicht geändert, ist aber innerlich gewachsen – Apple A15 Chip, optional 5G und dasselbe gehärtete Glas wie beim iPhone 13. Wäre da nur nicht der Preis. Im Vorfeld wurde noch über Preissenkungen spekuliert, tatsächlich wird’s nun teurer. Übrigens nicht nur bei uns in Europa, auch daheim in den USA müssen Kundinnen und Kunden mehr zahlen. Los geht’s bei 519 Euro (64 GB), vorher verlangte Apple 479 Euro. Nicht schön, aber wohl eine Preisanpassung im Angesicht der aktuellen weltweiten Krisen – Shit happens.
Mac Pro wird arbeitslos
Kommen wir zur Ersatzbank. Warum befindet sich denn da ausgerechnet der neue Mac Studio? Der gepimpte Mac mini ist zwar beeindruckend, dürfte aber ehrlicherweise eine überschaubare Kundenanzahl locken. Wer nämlich den hochgelobten und neuen M1 Ultra (quasi zwei M1 Max, die als ein Chip funktionieren) im Gehäuse haben möchte, der zahlt mindestens 4.599 Euro. Für 2.299 Euro gibt’s nur den schon vom MacBook Pro bekannten M1 Max. Dann noch der Preis fürs neue Studio Display, die neuen optisch passenden Eingabegeräte (Maus, Trackpad, Tastatur) und schon ist man ein halbes Vermögen los. Ein Fall für den Profi, für unsereiner und viele weitere Anwender schlichtweg zu überdimensioniert.
Dennoch: Alle Hochachtung! Der Mac Studio macht den noch immer aktuellen Mac Pro quasi arbeitslos, schneller als der Intel-Oldie ist der Neuling allemal. Nur ich greife dann doch lieber zum MacBook Pro.
Grün ist die Farbe der Hoffnung und Apple hofft wohl auf neue Umsatzrekorde bei iPhone 13:
Ach ja, nicht vergessen darf ich noch die zwei neuen Farben fürs iPhone 13 (mini) und iPhone 13 Pro (Max) – Grün und Alpingrün. Schaut hübsch aus, doch der Marketingtrick ist durchschaubar und wurde schon letztes Jahr angewendet. Zur Halbzeit will Apple damit einfach etwas Schwung in den Abverkauf bringen. Könnte Erfolg haben bei den Menschen, die ihre Smartphones tatsächlich rein nach Farben kaufen. Gehöre ich jetzt nicht dazu.