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Apple hat den Bogen überspannt: Neues iPhone schon jetzt chancenlos

Das neue iPhone SE. Sorry, gelogen … auf dem Bild ist der Vorgänger zu sehen, aber wer bemerkt da schon den Unterschied? (© GIGA)
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Es sind keine guten Nachrichten, die da die letzten Tage über Apples jüngstes iPhone bekannt wurden. Wie Blei soll demnach das neue iPhone SE 3 in den Lagern liegen. Für mich steht fest: Dieses Mal hat Apple den Bogen überspannt. Die Grenzen des Technologie-Recyclings sind erreicht. Meine Gedanken dazu gibt’s jetzt in der aktuellen Ausgabe der GIGA-Wochenendkolumne.

Wenig überraschend stellte Apple im März das iPhone SE der dritten Generationen vor. Hoffnungen auf ein renoviertes Äußeres wurden bereits im Vorfeld erstickt. Das neue iPhone SE schaut aus wie die alte Variante. Einzige Unterschiede: Schnellerer Chip (Apple A15 Bionic), ein 5G-Modem und etwas bessere Akku-Laufzeiten. Muss genügen, nur beim Preis langte Apple noch mal kräftig hin. Trotz mickrigen Speichers (64 GB) wird ein Aufpreis fällig – 519 Euro statt 479 Euro. Apple kann es sich ja leisten, die Kundinnen und Kunden kaufen es doch eh. So zumindest die klassische Annahme.

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iPhone SE 3 gerät zum Flop: Aus gutem Grund

Doch tun sie dies wirklich? Zweifel sind nämlich angebracht und wurden kürzlich von einem der bekanntesten Insider auch bekräftigt. Ming-Chi Kuo geht angesichts der sehr entspannten Liefersituation von einer wesentlich geringeren Nachfrage aus. Entsprechend korrigiert er seine Erwartungshaltung zum Absatz um bis zu 50 Prozent. Wenn all dies so tatsächlich am Ende zutrifft, ist dies bitter für Apple. Zumindest werden die Preise zunehmend sinken, schon jetzt gibt’s das gute Stück für unter 490 Euro im Handel (Preisvergleich bei Idealo ansehen). Der Trend zeigt nach unten. Auch wenn Apple offiziell die Preise nicht senken wird, indirekt müssen dann die Händler ran und werden sicherlich früher oder später mit Abverkaufshilfen unterstützt.

Gehen wir also mal getrost von einem Flop aus, zumindest in Relation zur wesentlich positiveren Erwartungshaltung des Herstellers. Warum also kaufen weniger Kundinnen und Kunden das iPhone SE 3 als angenommen?

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Apples neuestes iPhone, was gar nicht mehr so neu ausschaut:

iPhone SE 3: Apples neuer Smartphone-Einstieg

Meine Überlegung dazu: Apple hat im konkreten Fall den Bogen überspannt. Zwar funktionierte in der Vergangenheit immer wieder das Technologie-Recycling, doch irgendwann ist auch mal Schluss. Hand aufs Herz: Abgesehen vom relativ modernen Innenleben, ist das iPhone SE ein verdammt alter Knochen. Dazu kommt noch die Überschätzung der Kunden-Prioritäten. Ich liste mal kurz auf:

  • Das grundsätzliche Design basiert noch immer auf dem iPhone 6 – dieses wurde vor 8 Jahren vorgestellt. Im Smartphone-Zeitalter ist das eine halbe Ewigkeit.
  • Homebutton: Touch ID mag vor allem in Masken-Zeiten praktisch gewesen sein, doch seit iOS 15.4 funktioniert der Mund-Nasenschutz auch zusammen mit Face ID – Vorteil damit verspielt und ausgedient.
  • Akku-Leistung: Die ist zwar leicht gewachsen, im Portfolio aber immer noch mit die schlechteste – kein Ruhmesblatt.
  • Wer braucht schon 5G? Die neueste Mobilfunktechnologie spielt für die Kunden nachgewiesen kaum eine Rolle. Warum sollte dies also die Kaufentscheidung dann noch positiv beeinflussen?
  • Der Preis: Ernsthaft, für so viel Altes will Apple dann mindestens einen halben Tausender sehen. Ein iPhone ist teuer, aber nicht unverschämt teuer. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht mehr. Ein iPhone 12 mini kostet im freien Markt nicht viel mehr (Preisvergleich bei Idealo ansehen) und ist aus vielen Gründen dennoch die wesentlich bessere Wahl.
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Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:

Apple muss beim Nachfolger massiv nachbessern

Kurz und gut: Beim nächsten iPhone SE muss Apple dann ordentlich nachlegen. Nochmals kann man nicht den billigen Trick anwenden und einfach frischen Wein in dermaßen alten Schläuchen verkaufen. Ein Vollformat-Display und Face ID werden zur Pflicht, oder man packt zumindest Touch ID in den Power-Button wie beim iPad Air und iPad mini. Teurer darf das „billige“ iPhone dann aber nicht werden. Bei 500 Euro ist die Schmerzgrenze längst erreicht, eher sollte Apple den Preis noch etwas senken – 449 Euro und 128 GB Speicher vom Start weg.

So oder so ähnlich hätten viele Kunden sich das iPhone SE 3 gewünscht:

Andernfalls kann man es auch lassen. Vor allem wenn die Vorgängergeneration der aktuellen iPhones erneut im Programm verbleibt. Denn dann holt man sich im nächsten Jahr lieber direkt ein iPhone 13 mini. Meine Meinung.

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