Das Geschäft bei Apple läuft, doch was ist in 5 oder 10 Jahren? Was kommt nach dem iPhone? Die Weichen für diese Zukunft werden jetzt gestellt und Apple-Chef Tim Cook trifft eine folgenschwere Entscheidung. Diese ist im Unternehmen aber alles andere als unstrittig.
Was kommt eigentlich nach dem iPhone? Geht es nach Apple früher oder später wohl ein Brillen-Headset, welches virtuelle und erweiterte Welt in sich vereint. Seit mittlerweile sieben Jahren soll Apple daran arbeiten und kann nun nicht mehr warten. Vorgestellt werden soll ein sogenanntes Mixed-Reality-Headset alsbald noch in diesem Jahr. Apples Entwicklerkonferenz (WWDC) im Juni wohl wäre wohl eine ideale Gelegenheit. Für nicht wenige Apple-Mitarbeiter ist dies aber viel zu früh.
Apple-Chef will frühen Marktstart um jeden Preis
Einem aktuellen Bericht der Financial Times nach stellen sich gleich zwei Apple-Chefs gegen die Bedenken des hauseigenen Designteams. Demzufolge drängte zunächst Apples COO Jeff Williams unbedingt auf eine Markteinführung des Headsets noch in diesem Jahr. Sein ihm unterstelltes Team von Produktdesignern warnt jedoch: Viel zu früh. Ein solches Gerät wäre für die Markteinführung noch nicht ausgereift. Stattdessen würde man eine leichtere AR-Variante bevorzugen, doch die ist wohl noch Jahre von einer Einführung entfernt.
Apples CEO Tim Cook wiederum schlägt sich auf die Seite seines COO und trifft damit eine klare Entscheidung. Egal ob das Headset bereit für den Markt ist, es wird vorgestellt – basta.
Apple ist so oder aber nicht der Erste:
Das Management begnügt sich lieber mit einem eingeschränkt nutzbaren Gerät als mit einer perfekten Variante, dessen Einführung noch ungewiss ist. Ergo gibt es jetzt eine frühe Version des Produkts in Form eines VR-fokussierten Headsets, welcher einer Skibrille nicht unähnlich ist. Mit dem können Nutzerinnen und Nutzer 3D-Videos ansehen, interaktive Workouts durchführen oder FaceTime-Gespräche mit virtuellen Avataren führen.
Teuer, aber wichtig für die Zukunft
Das Mixed-Reality-Headset gilt allgemein als Tim Cooks Vermächtnis an Apple, da es wohl die erste vollständig unter seiner Kontrolle entwickelte Plattform für den iPhone-Hersteller ist. Bei einem kolportierten Preis von zunächst 3.000 US-Dollar sollen jedoch anfangs nur circa 1 Million Exemplare verkauft werden. Für das Image der Firma und die künftige Ausrichtung gilt das Headset jedoch als entscheidend. Experten gehen sogar davon aus, dass nach 10 Jahren ein solches oder ein ähnliches Gerät von Apple das iPhone beerben und ersetzen wird.
Fakt ist: Die Zeit läuft gegen Tim Cook, denn mit seinen 62 Jahren wird der Apple-Chef früher oder später seinen Posten bald aufgeben und sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Bis dahin müssen die Weichen für die Zukunft gestellt sein.