Pizzabote, Taxifahrer, Friseur: In vielen Jobs gehört Trinkgeld zum guten Ton. Wenn sich die Mitarbeiter eines US-amerikanischen Apple Stores durchsetzen, könnte Trinkgeld bald auch beim iPhone-Kauf erwartet werden. Die Summen haben es in sich.
Lediglich 10 Prozent der Beschäftigten in den USA sind Gewerkschaftsmitglieder. Auch bei Apple sieht das Bild nicht anders aus – mit einer Ausnahme: Mitarbeiter in einem Apple Store in Towson, Maryland haben zu Jahresanfang eine Gewerkschaft gegründet. Die stellt an den iPhone-Hersteller nun harte Forderungen.
Gewerkschafter eines amerikanischen Apple Stores wollen Trinkgelder
Bis zu 10 Prozent mehr Lohn und Gehalt, fordern die Apple-Store-Mitarbeiter. Dazu großzügigere Regelungen bei Urlaub und Feiertagen. Außerdem soll der bezahlte Sonderurlaub im Trauerfall auf bis zu 45 Tage pro Jahr erhöht werden und nicht mehr nur für Verwandte gelten, sondern auch für nahe Freunde und sogar Haustiere (Quelle: Bloomberg).
Für ein Unternehmen wie Apple, das allein im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 400 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet hat, ist eine Lohn- und Gehaltssteigerung in Höhe von 10 Prozent nicht der Rede wert. Anders sieht es aber mit einer anderen Forderung aus: Trinkgelder.
Apple soll ein Trinkgeld-System integrieren, so der Wunsch der Gewerkschaftsmitglieder. Bei gutem Service sollen Kunden des Apple Stores die Möglichkeit erhalten, zwischen 3 und 5 Prozent der Rechnungssumme als Trinkgeld an die Bediensteten zu hinterlassen. Alternativ soll auch eine individuelle Trinkgeldhöhe möglich sein. Die Trinkgelder sollen dann unter den Apple-Store-Mitarbeitern aufgeteilt werden.
So schützt ihr euch vor einer miesen Betrugsmasche:
Unwahrscheinlich, dass Apple auf die Forderung eingeht
Eine Beispielrechnung zeigt, wie hoch die Trinkgelder ausfallen könnten. Beim Kauf eines iPhone 14 Pro Max (1.449 Euro) und neuer AirPods Pro (299 Euro) würden 5 Prozent Trinkgeld 87,40 Euro ausmachen.
Dass Apple auf die Trinkgeld-Forderung der Gewerkschaft eingeht, dürfte ausgeschlossen sein. Denn knickt der US-Konzern bei einem Apple Store ein, werden wohl die Rufe bei anderen laut, die ebenfalls ein Trinkgeld-System wollen. Ob Apple-Kunden wirklich bereit sind, solche oder ähnliche Trinkgeldsummen zu bezahlen, ist zumindest zweifelhaft.