Der Digital Markets Act der EU soll eigentlich neue Maßstäbe bei der Regulierung von Tech-Giganten setzen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband wirft Apple und Google jedoch vor, die Vorgaben bislang nur teilweise umgesetzt zu haben. Der Ruf nach einer schnellen Durchsetzung der Regeln wird laut.
DMA: Verbraucherschützer kritisieren Google und Apple
Seit dem 7. März 2024 müssen sich die von der EU als Gatekeeper eingestuften großen Tech-Konzerne an den Digital Markets Act (DMA) halten. Doch nach Einschätzung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) haben die Konzerne ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht. Die bisherigen Bemühungen werden als unzureichend kritisiert.
Beide Konzerne hätten es versäumt, den Nutzern ihrer Betriebssysteme Android und iOS die vollen Vorteile des DMA zu ermöglichen – insbesondere die freie Auswahl und Löschung vorinstallierter Apps. Der Ball liege nun bei der Europäischen Kommission, eine konsequente Umsetzung der DMA-Richtlinien zu forcieren.
Die Kritik richtet sich insbesondere gegen das Fehlen „notwendiger“ Updates bei Android und „lückenhafte“ DMA-Anpassungen bei iOS 17.4. Diese Umsetzungsdefizite verhinderten, dass Nutzer ihre Geräte nach ihren Vorstellungen personalisieren könnten und schränkten ihre Wahlfreiheit ein. Der VZBV fordert daher eine umgehende Nachbesserung.
Im Video: Das hat sich mit Android 14 alles geändert.
Verbraucherschützer: EU muss DMA-Regeln durchsetzen
Die Verbraucherschützer sehen nun die Europäische Kommission in der Pflicht, für eine vollständige und verbraucherfreundliche Umsetzung der DMA-Regeln zu sorgen. Diese Umsetzung sei unerlässlich, um die Dominanz großer Konzerne zu begrenzen und einen fairen Wettbewerb sowie mehr Auswahl für die Verbraucher zu gewährleisten. Es sei an der Zeit, dass die EU handelt und die digitalen Märkte im Sinne der Verbraucher gestaltet, sagt Ramona Pop, Vorständin des VZBV (Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband).