Apple bezeichnet seine neue Apple Watch Series 9 als klimaneutral. Damit gerät der Konzern ins Visier von Umwelt- und Verbrauchergruppen in der EU, die Apples Behauptung in Frage stellen. Die EU selbst plant, den Begriff „klimaneutral“ in der Werbung künftig in vielen Fällen zu verbieten.
„Klimaneutrale“ Apple Watch in der Kritik
Apples Marketing rund um die neue Apple Watch Series 9 stößt beim europäischen Verbraucherverband BEUC auf Kritik. Apple bewirbt die Smartwatch als eines der „ersten klimaneutralen Produkte“ des Konzerns. Der Zusammenschluss unabhängiger Verbraucherorganisationen in der Europäischen Union wirft Apple dabei Greenwashing vor. Tatsächlich würde Apple die bei der Produktion entstehenden Treibhausgase nur durch Kompensationsmaßnahmen ausgleichen.
Laut Monique Goyens, Generalsekretärin des BEUC, sind die Aussagen zur Klimaneutralität im Marketing „wissenschaftlich ungenau“ und würden die Verbraucher in die Irre führen. Auch die EU selbst plant, Behauptungen über die Klimaneutralität von Produkten künftig zu verbieten, wenn die Hersteller lediglich auf Kompensationsmaßnahmen setzen (Quelle: Financial Times).
Demnach sollen ab 2026 Aussagen zur Klimaneutralität verboten sein, wenn sie auf dem Kauf von CO₂-Gutschriften beruhen. Eine Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat hatte im September den Grundstein für ein solches Verbot gelegt.
Kritik hagelt es auch von der Non-Profit-Organisation Carbon Market Watch. Apples Vorgehen lasse sich am besten mit „Buchhaltungstricks“ beschreiben.
Mehr zur neuen Apple Watch Series 9 und Ultra 2 im Video:
Apple bescheinigt sich „ambitionierteste Klimaziele“
Apple hat bereits auf die Vorwürfe des BEUC reagiert und seine Maßnahmen verteidigt. Diese seien „Beweis für eines der ambitioniertesten Klimaziele in der Branche“. Notwendig seien „sofortige Maßnahmen zur drastischen Reduzierung der Emissionen“ in Kombination mit „Investitionen in den Naturschutz“.