Mit der neuen Apple Watch Ultra hat der iPhone-Hersteller einen wortwörtlichen dicken Bock geschossen, manche halten sie gar für eine ziemliche hässliche Smartwatch. Gedacht allein nur für einen überschaubaren Nutzerkreis. Doch ich bin da anderer Meinung, diese Uhr ist viel mehr. Reden wir mal drüber in der aktuellen Ausgabe der Wochenendkolumne von GIGA.
Mein an dieser Stelle ungenannter Kollege findet sie hässlich, ich zumindest schon mal verdammt interessant. Die Apple Watch Ultra polarisiert. Über Geschmack lässt sich trefflich streiten und deshalb soll es darum in meiner Kolumne heute auch nicht gehen. Unstrittig ist für mich nämlich Apples ausgeklügelte Verkaufsstrategie. Für mich ist die Apple Watch Ultra deshalb nicht nur das spannendste Produkt der letzten Keynote, sondern auch der Schlüssel für wesentlich mehr Umsatz im Bereich der Apple-Smartwatches.
Apple Watch Ultra vs. Apple Watch Edition: Wer macht das Rennen?
Mal ehrlich: Technisch unterschied eine teure Apple Watch aus Edelstahl oder Titan doch bisher wenig vom wesentlich günstigeren Aluminiummodell. Wer klug war, kaufte das günstigere Modell, die teuren Stahl- und Editionsvarianten wanderten gefühlt eher weniger häufig über den Ladentisch.
Was so alles in der Apple Watch Ultra steckt:
Nun aber gibt’s im Preisbereich erstmals eine wirklich neue und bessere Uhr. Die unterscheidet sich nicht nur in der Optik von der eher stinklangweiligen Apple Watch Series 8, auch bei den Features und der Technik ist sie der Standard-Smartwatch haushoch überlegen:
- Größeres Display und Titangehäuse (49 mm), entspricht dem Militärstandard.
- Doppelt so heller Bildschirm (2.000 Nits).
- 100 statt nur 50 Meter wassergeschützt, Nutzung als Tauchcomputer.
- Eingebaute Sirene, zwei Lautsprecher und drei Mikros.
- Präziseres Dual‑Frequenz GPS.
- Bis zu 36 Stunden Laufzeit statt nur 18 Stunden (in Zukunft nach einem Update sogar 60 Stunden).
- Anpassbare Aktionstaste.
- Sinnvolles Nachtsicht-Zifferblatt.
Wer all dies will, muss zur Ultra greifen. Was ihr nicht vergessen solltet, bisher kostete eine normale Apple Watch aus Titan auch schon weit über 800 Euro, die knapp 1.000 Euro für die Apple Watch Ultra sind da schon ein echtes Schnäppchen, vor allem wenn man den aktuell schlechten Umrechnungskurs bedenkt.
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Ultra ist das neue Pro für Apples Kunden
Meiner Meinung nach werden deswegen eben nicht nur Extremsportler zur Ultra greifen. Zur Erinnerung: Nicht jeder, der ein iPhone 14 Pro (Max) kauft, benötigt auch wirklich alle Profi-Features. Doch zu wissen, dass man diese jederzeit abrufen kann, ist für viele Kundinnen und Kunden ein beruhigendes Gefühl. Erstmals hat Apple mit der Ultra ein vergleichbares Produkt im Smartwatch-Bereich – haben ist wichtiger als brauchen.
Die neue Ultra genauer angeschaut:
Die aktuelle hohe Nachfrage ist für meine These schon mal ein gutes Indiz. Wer nämlich eine Ultra haben möchte, muss ziemlich lange warten können. Für Apple dürfte die neue Smartwatch wohl schon ein Erfolg sein, wenn sie allein mehr Umsatz als die bisherigen Editionsmodelle generiert. Dies dürfte der dicke Brummer mit Leichtigkeit schaffen, wahrscheinlich kommt noch wesentlich mehr Geld in Apples Kassen.
Nein, die Apple Watch Ultra ist nicht das, was ihr vielleicht denkt. Sie ist nicht ein teures Spielzeug für extrem sportliche Menschen, sie ist Apples Schlüssel zur erfolgreichen Diversifizierung einer ganzen Produktkategorie. Kein Massenprodukt, aber in der Nische ein neuer König.