Als Primus der Branche steht Apple unter Beobachtung fremder Mächte und Firmen. Deshalb wird der iPhone-Hersteller immer wieder Opfer von Industriespionage. Ein solcher Gauner aus dem Reich der Mitte wurde jetzt enttarnt und direkt angeklagt. Brisant: Ihm gelang die Flucht und die Daten des Diebstahls sind futsch.
Weibao Wang arbeitete bei Apple von 2016 bis 2018. In dieser Zeit war er Teil des Apple-Car-Teams. Wir erinnern uns: Seit Jahren entwickelt Apple den Gerüchten nach ein eigenes, selbstfahrendes Elektro-Auto.
Apple-Mitarbeiter stiehlt vertrauliche Daten und haut nach China ab
Nun wurde gegen den ehemaligen Apple-Mitarbeiter offiziell Anklage wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen erhoben. In einer vom US-Justizministerium veröffentlichten Dokument wird Wang gegenwärtig in sechs Fällen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen angeklagt. Unter anderem soll er bereits 2016 den „gesamten autonomen Quellcode“ von Apple heruntergeladen haben (Quelle: CNBC).
Bedenklich und verdächtig: Nachdem er 2018 Apple verließ, trat er eine Stelle bei der US-Tochter eines chinesischen Unternehmens an. Zufälligerweise entwickeln die ebenfalls eine autonome Fahrtechnologie.
Auch in Deutschland wird am autonomen Fahren gearbeitet:
Dies und mehr rief das Justizministerium auf den Plan. Das durchsuchte im Juni 2022 die Wohnung der Person. Daraufhin ergriff der mutmaßliche Spion die Flucht, kaufte sich ein Flugticket und setzte sich nach Guangzhou, China ab.
Erst danach wurde das ganze Ausmaß des Datendiebstahls aufgedeckt. Nun liegt gegen Wang ein entsprechender Haftbefehl vor. Fraglich bleibt natürlich, ob der ausgeliefert und im Anschluss verurteilt wird. Am Ende drohen ihm bis zu 60 Jahre Gefängnis.
So oder so ähnlich könnte ein E-Auto von Apple mal aussehen:
Apple wurde nicht zum ersten Mal Opfer
Es ist übrigens nicht der erste dokumentierte Fall von Industriespionage im Apple-Car-Team. So bekannte sich bereits 2022 der ehemalige Apple-Mitarbeiter Xiaolang Zhang im Rahmen eines Vergleichs für schuldig. Auch er wollte zunächst fliehen, konnte aber vorher gefasst werden. Mit Jizhong Chen gibt es einen weiteren Verdächtigen, der bekannte sich aber nicht schuldig.